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Apple rühmt sich mit Erfolgen der Betrugsprävention im App Store

Der App Store startete im Jahr 2008 und erlaubte es erstmalig (einmal von Jailbreaks abgesehen), Apps auf dem iPhone zu installieren. Von Anfang an war es nur möglich, Apps nach einer Kontrolle durch Apple im App Store zu veröffentlichen und den Konzern mit 30 Prozent am Umsatz zu beteiligen – alternative Distributionswege gestattet Apple bis heute nicht. Dieses Verhalten ist aktuell Gegenstand vieler kartellrechtlicher Verfahren auf der ganzen Welt – und es ist unsicher, wie lange dieses Geschäftsmodell noch haltbar ist. In der Europäischen Union beispielsweise muss Apple bald alternative App Stores auf dem iPhone dulden.


Apples Argumentation bei Kartellwächtern ist, dass der App Store durch die vom Konzern durchgeführten Kontrollen eine sichere Möglichkeit für Kunden ist, Apps zu erwerben. Apple veröffentlichte nun einige Daten zum Erfolg der Betrugsprävention:

Wöchentliche Besucher
Laut Apple wird der App Store jede Woche von 650 Millionen Individuen aufgerufen und unterstützt hierbei 195 Bezahlmethoden wie auch 44 unterschiedliche Währungen. Aktuell zählt Apple über 36 Millionen registrierte App-Entwickler im App Store. Merkwürdigerweise kommen die meisten Zählungen nur auf etwas unter 2 Millionen Apps, welche aktuell im App Store angeboten werden. Dies bedeutet wohl, dass die allermeisten Entwicklerkonten bei Apple nicht zur Veröffentlichung von Apps verwendet werden.

Stillgelegte Entwicklerkonten
Entdeckt Apple, dass Entwickler beim Begutachtungsprozess betrogen oder andere, schwerwiegende Verletzungen der App-Store-Regeln begangen haben, wird der Entwickleraccount kurzerhand stillgelegt. Apple hat im Jahr 2022 insgesamt 428.000 Entwicklerkonten gesperrt und sage und schreibe 105 Millionen Versuche, ein Entwicklerkonto in betrügerischer Absicht zu eröffnen, verhindert. Aber auch viele Nutzerkonten hat der Konzern gesperrt: 282 Millionen Konten wurden im Jahr 2022 durch Apple abgeschaltet. Meist dürfte es sich hierbei um Konten handeln, welche zum Fälschen von Bewertungen verwendet wurden.


Über 100.00 Einreichungen pro Woche
Apple gibt an, dass im Durchschnitt über 100.000 Einreichungen von Apps und Updates pro Woche von Entwicklern im Jahr 2022 stattfanden. Rechnet man dies hoch, bedeutet dies über 5 Millionen Begutachtungen pro Jahr. Offensichtlich wird aber nur eine geringe Quote von diesen Einreichungen von Apple beanstandet, denn 1,7 Millionen wies der Konzern zurück. Davon entfallen 400.000 auf Datenschutzverletzungen, 153.000 wegen Spam und 29.000 wegen der Nutzung von privaten Programmierschnittstellen. Apple gibt an, im Jahr 2022 über 20.000 Telefonate mit Entwicklern bezüglich Zurückweisungen geführt zu haben.


Bewertungen
Nutzer gaben laut Apple über eine Milliarde Bewertungen im App Store im Jahr 2022 ab – und Apple blockierte 147 Millionen weitere. Leider schlüsselt Apple hier die Gründe nicht auf, warum Bewertungen nicht zugelassen oder nachträglich entfernt wurden. Mögliche Gründe sind entweder gekaufte Bewertungen, um die eigene App in einem besseren Licht erscheinen zu lassen oder beleidigende Kommentare im Bewertungstext.


Bezahlung
Im App Store werden Milliarden umgesetzt – und natürlich versuchen Betrüger, gestohlene Kreditkartendaten zu verwenden. Apple gibt an, die Nutzung von 3,9 Millionen gestohlenen Kreditkarten verhindert zu haben. Ferner sperrte Apple 714.000 Nutzerkonten wegen betrügerischem Verhalten beim Bezahlen. Insgesamt will Apple so 2 Milliarden Dollar an betrügerischen Transaktionen abgewehrt haben.


Trotzdem viele betrügerische Apps
Leider ist Apples Bericht sehr einseitig, denn mit keinem Wort geht der Konzern darauf ein, dass trotz der Bemühungen immer wieder betrügerische Apps im App Store auftauchen. Eine gängige Masche von Betrügern ist es, Apps im Store einzureichen und nach Abschluss der Begutachtung deutlich in der Funktionalität zu ändern. Hierbei sendet ein Server nach Abschluss der Begutachtung andere Daten an die App, sodass das Verhalten komplett unterschiedlich ist. Apple hat hier kaum eine Chance, dagegen vorzugehen, wenn der Konzern nicht kontinuierlich alle Programme im App Store überwacht.

Kommentare

Nebula
Nebula17.05.23 10:16
Vermutlich könnte man allein mit Nennung der GPT-Scam-Apps ellenlange Artikel füllen.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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