Apple schaltet den App Store im Iran ab
Apple verkauft weder iPhones noch Software im Iran. Wer dennoch an Apple-Produkte gelangen will, muss den Weg über inoffizielle Quellen gehen und geschmuggelte Ware beziehen. Hat man nun sein iPhone in Betrieb gesetzt, gehen die Probleme aber erst los, denn es besteht keine international akzeptierte Bezahlform. Kostenpflichtige Apps zu beziehen oder InApp-Käufe zu laden erfordert daher noch weitere Umstände. Die US-Sanktionen gegen den Iran sind auch außerhalb des Landes zu spüren. Beispielsweise verschwanden im letzten Sommer Apps aus dem Store, die im Iran entwickelt wurden. Apples Begründung zufolge können im App Store keine Programme angeboten werden, die in Verbindung mit "U.S. embargoed countries" stehen. Es gibt zudem die Behauptung, der iranische Geheimdienst schleuse bewusst Schadsoftware ein, damit Landsleute im Ausland zu überwachen sind. Dies betreffe sowohl Google Play als auch den iOS App Store.
Apple nun den gesamten App Store für den Iran deaktiviert hat. Wer von dort aus zugreifen möchte, erhält lediglich die Fehlermeldung, der Dienst stehe in dieser Region nicht zur Verfügung. Offensichtlich handelt es sich um eine IP-basierte Blockade, denn via VPN bleibt die Meldung selbst bei Accounts mit iranischer Adresse aus. Einige Nutzer äußerten ihren Unmut via Twitter und beklagten, man habe für die Produkte bezahlt, werde nun aber ausgesperrt.
Betroffen seien nun vor allem jene, die fern abseits von "Political Shit" ein friedliches Leben führen, so ein anderer Twitter-Teilnehmer. Man kann aber stark davon ausgehen, dass Apple nicht einfach nur aus Lust und Laune den Schalter umlegte. Stattdessen handelt es sich entweder um direkten oder um vorauseilenden Gehorsam angesichts der US-Sanktionspolitik gegenüber dem Iran. Angesichts des Wechsels im Außenministerium ist davon auszugehen, dass die USA eine wesentlich härtere Linie fahren werden.