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Apple schaltet iCloud Dokumente & Daten endgültig ab

In der Vergangenheit bot Apple bereits eine ganze Reihe von Online-Diensten an: AppleLink, eWorld, .Mac, MobileMe und das aktuelle iCloud. Viele Nutzer und die Presse bescheinigten Apple kein glückliches Händchen bei Online-Diensten: Der Fehlschlag von MobileMe, welchen Steve Jobs sogar öffentlich auf einer Keynote ansprach, ist bis heute einigen in Erinnerung geblieben. Doch um nicht noch einen Online-Dienst öffentlichwirksam beerdigen zu müssen, führte Apple bei iCloud im Jahr 2014 eine größere Umstellung durch, ohne dass dies den meisten Anwendern so bewusst war.


Kleine Namensänderung, kompletter Technologieschwenk
Als Apple iCloud im Jahr 2011 einführte, kamen bereits zeitnah Beschwerden über die unvorhersehbare Synchronisation von Dokumenten auf. Manchmal lief der Sync sehr schnell ab, zu anderen Zeiten musste der Nutzer Stunden warten, bis Dokumente schließlich hochgeladen wurden. Offensichtlich handelte es sich hierbei aber um ein konzeptionelles Problem, welches Apple wohl nie in den Griff bekam. Denn: Ende 2014 führte Apple zusammen mit iOS 8 und OS X 10.10 Yosemite eine große Umstellung durch. Aus "iCloud Dokumente & Daten" wurde "iCloud Drive".

Apple stellte den Dateisync auf eine komplett andere Technologie um: Bereits zuvor sammelte der Konzern viele Erfahrungen mit einer neuen Technik namens CloudKit, auf welcher die iCloud Photo Library basiert. Offensichtlich war Apple mit CloudKit derart zufrieden, dass diese Technik als Ersatz für den problematischen Dateisync dienen sollte. Und genau dies geschah bei der Umstellung von "iCloud Dokumente & Daten" auf "iCloud Drive": Apple ersetzte den alten Sync durch einen auf CloudKit basierenden Abgleich. Dadurch lief der Datenabgleich deutlich vorhersehbarer und stabiler ab – Nutzerbeschwerden kommen seit der Umstellung nur noch sehr selten ans Tageslicht. Heute nutzt Apple CloudKit für Sync-Funktionalitäten der meisten Apple-Dienste – zum Beispiel Notizen, Nachrichten, Safari-Lesezeichen und Erinnerungen.

"iCloud Dokumente & Daten" ist abgeschaltet
Am Wochenende aktualisierte nun Apple ein Support-Dokument, in welchem das Unternehmen nun das finale Ende von "iCloud Dokumente & Daten" bestätigt. Der Dienst ist ab sofort nicht mehr verfügbar und alle vorhandenen Daten wurden nach "iCloud Drive" migriert.

Dies bedeutet, dass auf die Dateien auf iCloud nur noch mittels OS X 10.10 Yosemite oder iOS 8 (oder neuer natürlich) zugegriffen werden kann. Ist kein solches Betriebssystem verfügbar, gibt es trotzdem einen Weg: nämlich über die Webseite iCloud.com. Auch hier kann der Nutzer alle Dokumente, welche nun auf iCloud Drive vorliegen, einsehen und herunterladen. Auf der Windows-Seite ist das iCloud-Kontrollzentrum für Windows 7 erforderlich – allerdings schreibt Apple in einem anderen Support-Dokument, dass Windows 10 für den Zugriff benötigt wird.

Kommentare

Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck09.05.22 08:40
Die erste Umsetzung von iCloud-Filesync war echt nervig: Als wir damals in MacStammbaum 7 und MobileFamilyTree 7 iCloud-Sync integrierten, war die Fehlersuche echt anstrengend. Manchmal machte der Sync einfach so für eine oder mehrere Stunden "Pause" – war echt klasse, wenn man gerade einem Bug auf der Spur war.
+9
esc
esc09.05.22 08:57
Also ich finde ja den Sync auch heute noch im Vergleich zu Dropbox unterlegen.
Mir ist es schön öfters aufgefallen, dass etwa Fotos auf dem iPhone erst synchronisiert werden, nachdem man die Fotos App geöffnet hat, das gleiche Spiel auf dem iPad.
+7
d2o09.05.22 09:18
esc
Mir ist es schön öfters aufgefallen, dass etwa Fotos auf dem iPhone erst synchronisiert werden, nachdem man die Fotos App geöffnet hat, das gleiche Spiel auf dem iPad.
Bei Dokumenten konnte ich das so nicht feststellen. Dort wo eine entsprechende Verbindung ist (und die entsprechenden Einstellungen für Datenverkehr getroffen wurden), wird sofort synchronisiert.
+3
Solaris
Solaris09.05.22 09:26
Ich finde Dateien, die ich auf einem Gerät in die Cloud lade, fast ohne Verzögerung auf den anderen Geräten wieder. Natürlich dauert es etwas länger, bis der Sync abgeschlossen ist, wenn die Daten grösser sind. Insgesamt habe ich aber den (damals) extrem langsamen und Ressourcenhungrigen Dropbox Client schon vor etlichen Jahren aufs Altenteil geschickt.

Bin aktuell wirklich zufrieden mit dem iCloud Sync, insbesondere weil ich damit nichts zu tun habe. Es läuft einfach.
+2
wicki
wicki09.05.22 09:56
Ich finde es nervig, dass man nix "prophylaktisch" synchronisieren kann. Zwar speichert iCloud Drive Daten manchmal auch lokal ab, aber man weiß nie wann oder warum.

Manchmal weiß man jedoch, dass man für ein paar Stunden offline sein wird und ziemlich sicher iCloud-Dateien benötige wird. Da wünsche ich mir manchmal, man könnte iCloud anweisen, die offline verfügbar zu machen. Geht leider nicht
Better necessarily means different.
+3
Ollie Mengedoht
Ollie Mengedoht09.05.22 10:42
wicki
Manchmal weiß man jedoch, dass man für ein paar Stunden offline sein wird und ziemlich sicher iCloud-Dateien benötige wird. Da wünsche ich mir manchmal, man könnte iCloud anweisen, die offline verfügbar zu machen. Geht leider nicht
Einfach herunterladen?

Bei mir geht das. Und wenn ich mich von einer Apple-ID abmelde, fragt macOS mich, ob ich lokale Kopien von Schlüsselbund, Kontakte etc. erstellen möchte… Auch die kann man also auch als Cloud-Nutzer lokal speichern.
Et es wie et es, et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange! :-)
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verstaerker
verstaerker09.05.22 11:30
d2o
esc
Mir ist es schön öfters aufgefallen, dass etwa Fotos auf dem iPhone erst synchronisiert werden, nachdem man die Fotos App geöffnet hat, das gleiche Spiel auf dem iPad.
Bei Dokumenten konnte ich das so nicht feststellen. Dort wo eine entsprechende Verbindung ist (und die entsprechenden Einstellungen für Datenverkehr getroffen wurden), wird sofort synchronisiert.

mir hatte neulich jemand in einen geteilten Ordner diverse Dateien gelegt. Die sind einfach nicht aufgetaucht.
Auch nach einem Neustart nicht. Erst nachdem ich einen neuen sync-check erzwungen hatte (z.B durch anlegen eines neuen Ordners) wurde alles geupdated.
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marm09.05.22 11:49
wicki
Ich finde es nervig, dass man nix "prophylaktisch" synchronisieren kann. Zwar speichert iCloud Drive Daten manchmal auch lokal ab, aber man weiß nie wann oder warum.
Mit den Programmen Cirrus und Bailiff von EclecticLight lässt sich steuern, was lokal gespeichert wird
+2
Nebula
Nebula10.05.22 14:42
Mit den Programmen Cirrus und Bailiff von EclecticLight lässt sich steuern, was lokal gespeichert wird

Das geht auch im Finder über das Kontextmenü.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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nova.b04.06.22 09:31
iCloud könnte die Lösung für so einiges sein.
Aber.
Ich finde sie zu langsam, die unnötige (und ungewollte) Auslagerungen von Dateien in die Cloud hat mich schon häufig in die Verzweiflung getrieben.
Es ist leider nicht möglich festzulegen, wo die Datei liegt. iCloud lagert nach unverständlichem Muster eigenmächtig Daten von meinen iMac-Festplatten in die iCloud und läßt auf dem iMac nur einen Link zurück. Das zurückholen ist quälend langsam, wenn man eine ausgelagerte Datei per Mail verschicken will, dauert es ewig und bricht dann ab.

Immerhin war ich meistens der Einzige, der unterwegs und auf Baustellen Zugriff auf alle Projektdaten und sie damit quasi dabei hatte (Funk oder WLAN vorausgesetzt) - dumm nur, dass wir das mit Dropbox machen mussten. Das hat super funktioniert.

Bin bei iCloud jetzt aber wieder auf 50 GB runter, die 200 GB hatten sich nicht gelohnt (siehe oben, wegen der unkontrollierbaren Auslagerung).
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