Apple schießt weiter gegen Epic – und Epic schmiedet Allianz gegen Apple
Als Apple vor einigen Tagen das beliebte Spiel
Fortnite aus dem App Store entfernte, weil es gegen die Auflagen der Plattform verstoßen hatte, ahnte der US-Konzern wohl noch nicht, welche Konflikte er damit heraufbeschwören würde.
Fortnite-Entwickler Epic scheint alle Kräfte mobilisieren zu wollen, die ihm zur Verfügung stehen, um Apple das Leben schwer zu machen: Derzeit schöpft die Entwicklerschmiede die juristischen Möglichkeiten aus – nicht nur gegen den Bann des Videospiels, sondern auch gegen die drohende Kündigung des Entwicklervertrags. Apple wolle diesen Epic zufolge am 28. August beenden – die Entwickler reagierten mit einer
einstweiligen Verfügung. Epic scheint sich damit aber noch nicht zufrieden zu geben – und Apple rückt von der altbekannten Position nicht ab.
Apple kommentiert Geschehnisse – und geizt nicht mit SpitzenApple bezieht nun gegenüber
The Verge zu den Turbulenzen Stellung – und kann sich die eine oder andere Anspielung nicht verkneifen: Das Unternehmen erklärt, dass es Epic als einen der erfolgreichsten Entwickler unbedingt halten wolle. Epics Erfolg rühre nicht zuletzt von Apples Umsetzung der App-Plattform – der Entwickler könne über den App Store Millionen von iOS-Kunden weltweit erreichen und sei auch dadurch zu dem milliardenschweren Unternehmen geworden, das es nun ist. Epics Probleme mit Cupertino seien hausgemacht: Diese könnten leicht behoben werden, indem der Entwickler ein Update der Anwendung veröffentlicht, das den Richtlinien des App Stores entspricht. Apple bleibt in dieser Frage unerbittlich: Man werde für Epic keine Ausnahme machen, da man es als falsch erachte, die Geschäftsinteressen der Softwareschmiede über den Schutz der Kunden des App Stores zu stellen.
Epic auf der Suche nach VerbündetenUnterdessen berichtet
The Information von den Versuchen der
Fortnite-Entwickler, sich mit gleichgesinnten Gegnern der App-Store-Richtlinien zusammenzuschließen, indem diese Kontakt zu Führungskräften anderer Technologieunternehmen aufnahmen. Wenig überraschend sei Epic bereits an
Spotify herangetreten – der Musikstreaming-Dienstleister gilt bereits seit geraumer Zeit als erbitterter Gegner der Umsatzbeteiligung, die App-Anbieter an Cupertino entrichten müssen. Ob Epic ein wirkungsvolles Bündnis gegen Apples Auflagen zustande bringt, erscheint aber mehr als fraglich: Ein Spiele-Unternehmen, das nicht identifiziert werden möchte und die Höhe der „Apple Tax“ ebenfalls moniert, habe eine Einladung zu dem Bündnis ausgeschlagen: Es befürchtet, dass eine solche Allianz ebenfalls gegen kartellrechtliche Bestimmungen verstoße.