"Apple schlägt Intel in allem" – Ehemaliger Windows-Chef & ehemaliger Mac-Chef loben M1 Max
Mit M1 Pro und M1 Max hat sich Apple in vielerlei Hinsicht an die Spitze der CPU-Hersteller gesetzt, nicht nur was Performance und Energieeffizienz angeht. Das räumte kurz nach der Vorstellung des MacBook Pro 2021 sogar Intel-Chef Pat Gelsinger ein. Er gab unumwunden zu, dass Apples beim neuen hauseigenen Chip eine ziemlich guten Job gemacht habe (siehe
). Gleichzeitig kündigte der CEO des CPU-Riesen verstärkte Anstrengungen an, um Apple künftig wieder Paroli bieten zu können.
Jean-Louis Gassée: Apple hat großen VorsprungApples Vorsprung im Vergleich zu Intel und auch AMD dürfte allerdings nicht leicht aufzuholen sein. Davon ist zumindest Jean-Louis Gassée überzeugt. Der frühere Chef von Apples Entwicklungsabteilung beobachtet schon seit längerem den Umstieg seines ehemaligen Arbeitgebers auf ARM-Prozessoren. Im jüngsten
Beitrag auf seinem Blog "Monday Note" beschäftigt er sich ausführlich mit Apples Weiterentwicklung des M1. Den Grund für die enorme Performance von M1 Pro und M1 Max sieht Gassée in Apples Entscheidung, sämtliche erforderlichen Komponenten, also etwa CPU, RAM und Neural Engine in einem SoC zu vereinen. Das ermögliche unter anderem Speicherbandbreiten von 200 beziehungsweise 400 Gigabyte pro Sekunde. Solche Übertragungsraten seien mit Intels Technik namens "System in a Package" (SIP) nicht zu erreichen.
Apple M2 dürfte Intels Xeon-CPUs überflügelnGassée hält darüber hinaus den Vergleich von Apples Prozessoren für mobile Rechner mit Desktop-CPUs und -GPUs für unzulässig. In Cupertino arbeite man bereits an einem Chip für den kommenden Mac Pro, der sich besser als Grundlage für Gegenüberstellungen eignen werde. Der Auffassung des früheren Apple-Entwicklungschefs nach wird der vermutlich M2 genannte Chip im kommenden Jahr Apples Umstieg auf hauseigene Prozessoren abschließen und die bisher in der Workstation eingesetzten Xeon-CPUs überflügeln.
Steven Sinofsky: MacBook Pro ist "überwältigende Innovation"Steven Sinofsky, früher bei Microsoft für die Windows-Entwicklung verantwortlich, hält das MacBook Pro 2021 für eine "überwältigende Innovation". Der 56-Jährige zeichnet in seinem Blog
Learning by Shipping die Entwicklung des Mac nach, von den Anfängen mit Motorola-Chips über PowerPC- und Intel-CPUs bis hin zu M1, M1 Pro und M1 Max. Bei allen Umstiegen habe Apple auf die Unfähigkeit der Chip-Zulieferer reagiert, weiterhin leistungsfähige Komponenten anzubieten. Die Entwicklung der hauseigenen Prozessoren sei daher ein logischer Schritt gewesen, so Sinofsky. Er hält Apples SoCs für richtungsweisend und begründet das ebenso wie Gassée mit der Integration von CPU, RAM, GPU und speziellen Anwendungsprozessoren in einem Chip. Hinzu komme die Software, welche ebenfalls zu Performance und Energieeffizienz beitrage. Apple sei so in der Lage, Intel in allen Belangen zu schlagen. Der ehemalige Windows-Chef betrachtet M1, M1 Pro und M1 Max daher als Beginn einer Entwicklung, welche die Computerwelt in eine ganz neue Richtung lenkt.