Apple schränkt Mitarbeiter-Tool "Loop" ein: Nur noch positive Kommentare erlaubt – alles andere wird gelöscht
Um schneller von Missständen im Retail-Bereich zu erfahren und den Austausch von Informationen zwischen Apple Stores zu ermöglichen, erschuf Apple "Loop". Hier können Mitarbeiter im Retail-Bereich Tipps veröffentlichen oder schnell darüber informieren, wenn zum Beispiel vermehrt Kundenanfragen zu bestimmten Themen aufkommen. Apple erhoffte sich hiervon eine schnellere Kommunikation und einen tieferen Einblick in den Alltag der Apple Stores. Durch "Loop" müssen keine offiziellen Kommunikationsketten eingehalten werden und im Optimalfall erfährt die Konzernzentrale innerhalb kürzester Zeit von Schwierigkeiten.
In der Vergangenheit: Keine Moderation…Wie nun aus diversen Quellen zu erfahren ist, scheint Apple "Loop" deutlich zu verändern: Zuvor wurde die Plattform überhaupt nicht moderiert und Angestellte konnten sich frei austauschen – und kritisierten natürlich auch manche Konzernentscheidungen oder Richtlinien. Zum Beispiel beschwerten sich viele Mitarbeiter über das in deren Augen schlecht gemanagte und unbeliebte "Today At Apple"-Programm.
…und nun: Bitte nur noch PositivesMitarbeiter müssen nun neuen Regeln zustimmen: Bevor ein Beitrag überhaupt auf "Loop" veröffentlicht wird, durchleuchtet Apple diesen – und alles, was nicht positiv oder neutral ist, landet im Papierkorb. Mitarbeiter sind alles andere als erfreut, denn "Loop" war in der Vergangenheit ein wichtiges Werkzeug, um sich auch über Missstände und den Umgang mit diesen auszutauschen – und natürlich schürte "Loop" die Hoffnung, dass Apple bei genug Beschweren etwas gegen ein Problem des Alltags unternimmt.
Ausweichen oder "Inseln"Retail-Angestellte befürchten nun, dass die Apple Stores nun wieder zu Inseln ohne Austausch untereinander werden. Alternativen könnten Dienste wie Slack oder Discord bieten – doch mit Sicherheit wird Apple dem alsbald einen Riegel vorschieben, da hier die Geheimhaltung nicht gewährleistet ist.
Gewerkschaftsbildung der Grund?Viele Mitarbeiter vermuten, dass Apple mit den Maßnahmen die Bildung von Gewerkschaften im Retail-Bereich zumindest erschweren will. Kontrolliert das Unternehmen die Kommunikation der Apple Stores untereinander, wird der Austausch bezüglich Pro- und Kontra-Argumenten bezüglich Gewerkschaften eingeschränkt. Apple geht scharf an allen Fronten gegen die Bildung von Gewerkschaften vor und engagierte zum Beispiel eine einschlägig bekannte Anwaltskanzlei, die darauf spezialisiert ist, genau dies mit allen Mitteln zu verhindern.