Apple schraubt Forschungsausgaben weiter nach oben
Der Ausspruch von Steve Jobs blieb bis heute in Erinnerung: „Innovation hat nichts damit zu tun, wie viele Dollar Sie in Forschung und Entwicklung stecken.“ In der Tat lag der Anteil an R&D-Aufwendungen (Research and Development) stets weit unter derjenigen bei der IT-Konkurrenz. Doch seit einigen Jahren holt Apple auf - jedes Quartal werden neue Ausgabensteigerungen im Forschungsbereich gemeldet.
Dabei stellt auch der gestern gemeldete Zeitraum Januar bis März 2017 keine Ausnahme dar. Insgesamt investierte Apple in dieser Zeit
2,776 Milliarden US-Dollar in R&D, eine Steigerung von über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Erst Ende 2012 hatte Apple erstmals in einem Dreimonatszeitraum mehr als eine Milliarde Dollar dafür ausgegeben.
Für das Geschäftsjahr 2017 (dieses läuft bei Apple von Oktober 2016 bis September 2017) werden Forschungsausgaben von deutlich über 12 Milliarden Dollar erwartet. 2016 übersprang Apple erstmals die 10-Milliarden-Dollar-Marke. Zum Vergleich: Noch vor zehn Jahren steckte Apple im Gesamtjahr weniger als eine Milliarde Dollar in diesen Bereich.
R&D im IT-SektorNichtsdestotrotz bleibt Apple ein Konzern mit vergleichsweise niedrigem R&D-Anteil. Dieser liegt nämlich bei knapp über 5 Prozent. Natürlich, früher lag er bei Apple nur bei zwei Prozent, aber andere innovative IT-Firmen weisen immens höhere Forschungsanteile auf. Bei Google waren es etwa 15 Prozent, Facebook sogar über 20 Prozent. Allerdings muss dabei natürlich berücksichtigt werden, dass die Prozentzahlen in Relation zum Umsatz stehen; jeder Prozentpunkt bedeutet bei Apple also viel mehr Dollar als bei den meisten Konkurrenten.
Verwendung der ForschungsausgabenWohin geht nun das Geld? Natürlich umfasst der Bereich all diejenigen Projekte für zukünftige Produkte. Das wohl berühmteste Beispiel dürfte das oft besprochene »Project Titan« sein, in dem es um selbstfahrende Autos geht. Auch die angekündigte Neuausrichtung des Mac Pro oder der angedachte Siri-Lautsprecher fallen in diesen Bereich. Allerdings geht es nicht nur um die Flaggschiffe der Zukunft, auch viel Wartungsaufgaben fallen in den R&D-Sektor: So müssen beispielsweise die boomenden Dienste um App Store, Apple Pay und Apple Music den gestiegenen Belastungen gewachsen sein. Da Apple eine immer breitere Angebotspalette bietet, ist eine Steigerung der Forschungsausgaben allein deswegen schon nötig.
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