Apple setzt Aufräumaktion im App Store fort
In den Anfangsjahren des App Stores rühmten sich Apple und Google, wie vielfältig das Angebot in den virtuellen Geschäften ist – doch es sammelten sich immer mehr veraltete Apps an, die von den Entwicklern nicht mehr gepflegt wurden. Mit iOS 11 strich Apple die Unterstützung für 32-Bit-Apps –und entfernte 32-Bit-Programme aus dem App Store, wenn der Entwickler diese nicht binnen einer kurzen Frist als 64-Bit-kompatible Fassung aktualisierte. Doch seit den Ankündigungen im Jahr 2016, den App Store von "Karteileichen" zu bereinigen, ist es still um Apples Maßnahmen geworden.
Nun aber scheint Apple das Vorhaben wieder aufzugreifen – und zwar mit einer sehr kurzen Frist. Diverse Entwickler berichten auf
Twitter und über
Social Media, dass Apple Entwicklern den Rausschmiss von Apps im App Store androht, wenn diese seit zwei Jahren oder mehr nicht mehr aktualisiert wurden. Der Entwickler habe dann 30 Tage Zeit, eine aktualisierte Version der App hochzuladen – oder Apple wird die App aus dem Store entfernen:
Uneinheitliches VorgehenDoch Apple scheint hier nicht einheitlich vorzugehen: Manche Entwickler von Apps, welche seit zwei Jahren oder mehr nicht aktualisiert wurden, erhielten eine solche E-Mail von Apple. Doch andere, deren Apps gar fünf oder mehr Jahre nicht aktualisiert wurden, haben noch kein derartiges Schreiben von Apple im Postfach vorgefunden. Welche Metriken Apple hier zur Auswahl anwendet, ist nicht bekannt.
Entwickler unglücklichEinige der betroffenen Entwickler machen ihrem Ärger Luft und vergleichen den App Store mit den virtuellen Marktplätzen auf Konsolen: Dort sind nämlich Spiele im Angebot, welche seit vielen Jahren keine Updates mehr erhalten haben und trotzdem noch auf den aktuellen Konsolengenerationen lauffähig sind. Es bestünde aus Sicht der Entwickler keine Notwendigkeit, voll funktionsfähige Apps, welche seit zwei Jahren nicht aktualisiert wurden, mit einem Update zu versorgen – nur um Apples Bestimmungen zu genügen.
Google mit weniger rigidem VorgehenGoogle kündigte Anfang April an, ebenfalls gegen ältere Apps vorzugehen – doch weniger radikal als Apple. Verwendet eine App im Play Store ein mehr als zwei Jahre altes Software Development Kit, wird hier die Sichtbarkeit der App im Play Store eingeschränkt – die App steht aber weiterhin zum Verkauf. Entwickler haben bis zum 1. November 2022 Zeit, ihre Apps anzupassen – und können sich sogar um eine sechsmonatige Verlängerung der Frist bewerben.