Apple setzt weiteren Zulieferer unter Druck
Bereits jetzt zeichnet sich die Robert Bosch GmbH für die Luftdrucksensorik im iPhone aus. Zukünftig kommt auch noch der Bewegungssensor hinzu, wie Bloomberg aus involvierten Kreisen erfahren haben will. InvenSense, Apples bisheriger Zulieferer für Bewegungssensoren, muss demnach Teile des Geschäfts an Bosch abgeben. Der Vorgang ist gleich aus mehreren Gründen bemerkenswert.
Zum einen war Bosch in den US-Medien zuletzt eher im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal präsent und kann daher positive Aufmerksamkeit gebrauchen. Zum anderen befindet InvenSense gerade im Verkauf an den japanischen Konzern TDK. Mit einer geänderten Auftragsvergabe könnte Apple daher bei Bosch für Aufwind und bei InvenSense für dunkle Wolken sorgen. Die im Dezember begonnene Übernahme von InvenSense durch TDK könnte gefährdet sein.
Allerdings
gibt es auch Hinweise, dass sowohl InvenSense als auch TDK damit gerechnet haben, dass Apple die Abhängigkeit von Zulieferern gerne reduziert und auf mehrere Unternehmen verteilt. Die Zukunft als alleiniger Zulieferer für Apple ist eher selten und meist von beschränkter Dauer, wie jüngst erst der Grafikchip-Spezialist Imagination erfahren musste.
Imagination steuert mittlerweile auf einen Rechtsstreit mit Apple zu, nachdem der iPhone-Hersteller eigene Grafikchips angekündigt hat. So rechnet der britische Chip-Entwickler, dass Apple bei der Eigenentwicklung sehr wahrscheinlich Patente von Imagination verletzt. Darüber hinaus
will Apple eigenmächtig die Lizenzzahlung von 30 Cent auf 10 Cent je Gerät drastisch reduziert.
Geschäfte mit Apple sind daher nicht nur in Bezug auf auf Produktionsvolumen eine Herausforderung, sondern auch aufgrund der Dominanz Apples als Großkunde. Dies sollte auch Bosch trotz aller Freude über den gewonnenen Auftrag nicht außer Acht lassen.