Apple stellt Final Cut Studio 2 und Final Cut Server vor
Apple hat auf der NAB (National Association of Broadcasters) die Video-Bearbeitungslösung Final Cut Studio in der zweiten Auflage vorgestellt, welche ab Mai für 1.299 Euro (Upgrade 499 bzw. 699 Euro) erhältlich sein wird. Bestandteil des neue Pakets sind neben Final Cut Pro 6, Motion 3 und Soundtrack Pro 2 das neue Color sowie Compressor 3 und das bekannte DVD Studio Pro 4.
Final Cut Pro 6 beinhaltet eine neue Open Format Timeline, in der sich praktisch jedes Video-Format und jede Bildrate in einer Timeline ohne Zwischencodierung mischen und angleichen lässt. Ebenfalls neu ist ProRes 422, ein neues Full-Raster, 10-Bit 4:2:2 Postproduktions-Format, dass beeindruckende HD-Qualität erzeugt, dabei aber nur den Speicherplatz äquivalent zu einer SD-Datei belegt. Die nächste Kamera-Generation von Panasonic, Sony und RED soll dieses neue Format unterstützen. Weiterhin enthält Fina Cut Pro 6 eine optische SmoothCam-Technologie, um unerwünschte oder störende Kamerabewegungen mit einfach zu bedienenden Tools zu beseitigen.
Das neue
Motion 3 wurde noch stärker in Final Cut Pro 6 integriert und wurde außerdem um 3D erweitert. Neue Kamera-Effekte ergänzen räumliche Tiefe und Realismus per Drag&Drop. Vektorbasierte Zeichentools ermöglichen es, Pinsel mit Farbe, Partikel, Video oder Bilder zu belegen. Ein einfaches, aber präzises Tool für den Bewegungsabgleich stimmt Bilder oder Effekte mit dem Bewegungspfad eines anderen Objektes ab. Animationen können außerdem auf die Lautstärke und die Tonhöhe des Soundtracks reagieren.
Soundtrack Pro 2 verfügt über neue Werkzeuge für die Mehrspurbearbeitung und -aufnahme sowie einer überarbeiteten Benutzeroberfläche. Soundtrack Pro 2 setzt ein Heads-up-Display ein, über das sich Effekte und Dialoge mit Bildern präzise ausrichten lassen.Weiterhin können nun 5.1- und Stereo-Sound zeit- und kostensparend im gleichen Projekt erzeugt werden.
Das neue
Color ist ein professionelles Farbkorrekturtool, das konsistente Farben und einen charakteristischen Signature-Look sicherstellt. Mit einer ähnlichen Oberfäche wie Final Cut Pro kann man in Filmen direkt verschiedene Farbparameter wie z.B. Gammakorrektur oder Sättigung anpassen.
Das Codierungs-Tool
Compressor 3 bietet eine überarbeitete Benutzeroberfläche mit vereinfachtem Workflow für die Aufgabe in mehrere Formate. Neu sind eine erweiterte Unterstützung für Codecs wie MPEG-2 und H.264 um Drag&Drop-Voreinstellungen für Broadcast, Internet, iPod, Apple TV, DVD und Mobiltelefone sowie dynamische Filter mit Timecode Overlays, Audio/Video Ein- und Ausblendung und animierte Wasserzeichen, die direkt aus Motion angewandt werden können.
Darüber hinaus hat Apple mit
Final Cut Server auch eine leistungsfähige neue Server-Lösung für Postproduktion und Broadcast vorgestellt. In Verbindung mit Final Cut Studio 2 bietet Final Cut Server Media Asset Management und Workflow-Automation. Es katalogisiert große Datenbestände automatisch, die Suche erfolgt mit einer intuitiven Benutzeroberfläche über mehrere Speichervolumes hinweg. Final Cut Server ist entwickelt worden, um den gesamten Workflow an Medienbeständen und Projekten vom Producer über den Editor bis hin zum künstlerisch Verantwortlichen zu organisieren. Final Cut Server soll im Sommer inklusive 10 Clients für 999 Euro erhältlich sein. Eine Lizenz für beliebig viele Clients soll 1.999 Euro kosten.
Angesichts der Zielgruppe, die Apple mit diesem Event auf der NAB ansprach, kann die Veranstaltung als gelungen angesehen werden und entsprach den Erwartungen. Für professionelle Anwender kamen zahlreiche wichtige Neuerungen auf den Markt, die Apples Position weiter stärken dürften. Manch einer monierte, dass Apple keinerlei neuen Produkte für den Consumer-Markt vorstellte, dies war allerdings auch kaum zu erwarten, da bei der NAB ein ganz bestimmtes Publikum angesprochen wird. Sofern Apple nicht zwischendurch noch einen Medienevent ansetzt, wird die WWDC im Juni wohl die nächste Großveranstaltung, auf die sich auch nicht professionelle Anwender freuen können.
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