Apple stoppt Entwicklung des selbstfahrenden Autos - wie es nun weitergeht
Rund zwei Jahre nach Start des "Projekt Titan" hat Apple Berichten zufolge die Entwicklung eines selbstfahrenden Autos abgebrochen. Eigentlich hatte Apple Plan gelautet, ein komplettes Auto in Eigenregie auf den Markt zu bringen, bei dem sowohl Software als auch Karosserie und Antrieb aus Apples Händen stammen. Aus diesem Grund war Apple auf eine beispiellose Abwerbetour durch die Automobilindustrie gegangen und hatte zahlreiche Fachkräfte aus allen möglichen Bereichen des Fahrzeugbaus nach Cupertino und in andere Forschungszentren geholt. Schon vor einigen Wochen deutete sich jedoch an, dass es maßgebliche Umstellungen beim Auto-Projekt gibt. Mitte September hieß es, ein kompletter Neustart sei verhängt worden.
Komplett neue Ausrichtung - aber nichts ist sicherBloomberg
zufolge ist jetzt auch klar, was der Neustart des Projekts zu bedeuten hat. Weiterhin sei Apple daran interessiert, Lösungen für den Automobilbereich anzubieten. Ein aus Cupertino stammendes Auto mit Apple-Logo auf der Frontpartie sei hingegen nicht mehr geplant. Zwar wäre es den Quellen zufolge theoretisch möglich, dass die Arbeit wieder aufgenommen wird, von den ursprünglichen Absichten ist aber nicht mehr viel übrig. Stattdessen soll fortan an einer Software-Plattform für selbstfahrende Autos geforscht werden. Ein solches System richtet sich zunächst an bestehende Hersteller - und eventuell in ferner Zukunft auch an Apple-eigene Konzepte, sollte doch irgendwann wieder Fahrzeugbau an sich in den Fokus Apples rücken. Das Entwicklungsteam hat angeblich bis Ende 2017 Zeit, die Sinnhaftigkeit des Projekts zu beweisen. Dann soll die endgültige Entscheidung fallen, ob und wie es weitergeht.
Warum die Pläne scheitertenFür das Scheitern der Pläne waren angeblich zwei wesentliche Gründe verantwortlich. Der ehemalige Hauptverantwortliche Steve Zadesky stehe für ein "unglaubliches Versagen der Projektleitung", weswegen wohl auch personelle Konsequenzen gezogen wurden. Neuer Projektleiter wurde Bob Mansfield, einst Hardware-Chef bei Apple. Wohl noch mehr ins Gewicht fiel, wie stark sich der Automobilmarkt von Apples sonstiger Produktphilosophie unterschied, mit enorm hohen Margen zu arbeiten. Hohe Preise bei nennenswerten Qualitätsabstrichen galten nicht als Option - und hohe Margen bei guter Qualität hätten den Kaufpreis vermutlich in unerschwingliche Höhen getrieben. Langfristige Verträge mit Zulieferern, so wie es Apple im Elektronikbereich verfolgt, waren mit den namhaften Zulieferern nicht zu machen, wie es heißt.