Apple stoppt Produktion von Richard Gere-Serie – wegen zu viel Gewaltdarstellung?
Apple arbeitet vor dem Start des hauseigenen Streamingdienstes Apple TV+ mit Hochdruck an der Fertigstellung diverser eigenproduzierter Serien, um Kunden zur Markteinführung ein möglichst attraktives Angebot machen zu können. Doch ein eigentlich geplantes TV-Format mit Pretty Woman-Star Richard Gere in der Hauptrolle wird es über Apples Abo-Service wider Erwarten doch nicht zu sehen geben, so Variety. Der Grund dafür seien „kreative Differenzen“ zwischen Apple und den Serien-Verantwortlichen Howard Gordon und Warren Leight.
Gewaltausbruch zweier Vietnam-VeteranenDie Serie mit dem Titel „Bastards“ basiert auf dem israelischen TV-Format „Nevelot“. Richard Gere sollte einen Vietnam-Veteranen spielen, dessen weitgehend eintöniges Dasein aus den Fugen gerät, als eine frühere Liebschaft durch ein Unglück ums Leben kommt. Auch der beste Freund und Vietnam-Kamerad des Protagonisten liebte 50 Jahre zuvor dieselbe Frau, was Konflikte in der komplexen Beziehung beider Männer hervorruft und alte Wunden neu aufreißt. Zudem führt der Tod der Frau, die von einem Auto überfahren wurde, zu einem Ausbruch der Gewalt beider Vietnam-Veteranen.
Rätselraten über Grund der gestoppten ProduktionDetails zu den schon angesprochen kreativen Differenzen zwischen Apple und den beiden Showrunnern der Serie nennt
Variety nicht. Das Unternehmen aus Cupertino habe sich aber definitiv dazu entschieden, das Projekt nicht weiterzuentwickeln und verzichte entsprechend auch auf eine mögliche zukünftige Veröffentlichung.
Auch bei der Serie „Vital Signs“, die das Leben von Rapper Dr. Dre thematisieren sollte, hat Apple den Stecker gezogen und die Entwicklung eingestellt. Vor allem der Drogenkonsum und die ausschweifende Bettszenen sollen für die Entscheidung verantwortlich gewesen sein.
Apple bevorzugt familienfreundliche InhalteAngesichts des Handlungsinhalts der Serie gibt es Spekulationen, wonach Apple die Drehbücher zu gewalttätig und zu wenig familienfreundlich gewesen seien. Schon seit längerem halten sich Gerüchte, wonach das Unternehmen eine Aversion gegen allzu gewalttätige oder ansonsten anstößige Inhalte habe und mehr auf Stars sowie Massenappeal setze. Einige Verantwortliche von Serien sollen deswegen bereits gekündigt haben.
Apples Dienste-Chef Eddy Tue sah sich angesichts der anhaltenden Berichte über Apples Einflussnahme in Dreharbeiten und die mutmaßlich prüde Herangehensweise des Unternehmens kürzlich sogar genötigt, eine Gegendarstellung zu verkünden. Weder er noch Apple-CEO Tim Cook würden sich in die Handlungsstränge der Eigenproduktionen einmischen, so Cue.