Apple stoppt Verkäufe in der Türkei
Wer in den vergangenen Wochen in der Türkei weilte, etwa um dort Urlaub zu machen, konnte dort Macs, iPhones oder iPads zu sehr niedrigen Preisen erwerben. Das Land weist nämlich eine sehr hohe Inflationsrate auf, was dramatische Auswirkungen auf den Wechselkurs der türkischen Lira zu Euro und US-Dollar hat. Bei einem MacBook Pro 16" in Top-Ausstattung konnte man daher dem Beitrag eines Mitglieds der MacTechNews-Foren zufolge rund 1.000 Euro sparen, natürlich vor Zoll und Einfuhrumsatzsteuer (siehe
). Apple hatte nämlich bislang nicht auf die Teuerungsrate reagiert und die Preise daher beibehalten.
Apple unternimmt einen radikalen SchrittDas kalifornische Unternehmen hat nun aber reagiert und sich für einen – aller Wahrscheinlichkeit nach temporären – radikalen Schritt entschieden. Apple verkauft derzeit keine Geräte mehr in der Türkei. Auslöser für diese Maßnahme war vermutlich ein erneuter Kursverlust der türkischen Lira: Die Währung des Landes hatte vor zwei Tagen gegenüber dem US-Dollar weitere 15 Prozent ihres Werts eingebüßt. Den Rückgang bewerteten Finanzexperten als Reaktion auf eine Rede von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan. Dieser hatte die türkische Zentralbank verteidigt, welche trotz zweistelliger Inflationsraten wiederholt die Zinsen senkte.
Einkaufswagen lässt sich nicht mehr füllenDer türkische
Apple Online Store ist zwar nach wie vor verfügbar, Macs, iPhones und iPads lassen sich wie gewohnt konfigurieren. Allerdings kann man die gewünschten Produkte nicht mehr in den virtuellen Einkaufwagen legen, diese Funktion hat Apple gesperrt, der entsprechende Button ist nicht aktiv. Eine Erklärung findet sich auf den Produktseiten nicht, es gibt lediglich den Hinweis, dass Zahlungen derzeit nicht möglich sind. Apple hatte die Maßnahme in Vorfeld nicht angekündigt, bislang gibt es auch keine öffentliche Stellungnahme des Unternehmens. Wie lange der Verkaufsstopp in der Türkei dauern wird, ist daher nicht bekannt. Angesichts der aktuellen Inflationsrate von 20 Prozent dürfte sich der kalifornische Konzern auch nach einer Wiederaufnahme des Geschäfts gezwungen sehen, in der Türkei die Preise für Macs, iPhones, iPads und andere Geräte in kurzen Abständen zu erhöhen.