Apple streicht Shazam (fast) sämtliche Drittanbieter-Schnittstellen
Seit iOS 8 setzt Siris Musikerkennung bereits auf Shazam-Technologie, im Dezember 2018 bestätigte Apple dann, dass man den Audio-Dienst Shazam übernommen habe. Angaben zum Kaufpreis gab es nicht, dieser wurde aber auf rund 400 Millionen Dollar geschätzt. Die Hauptfunktionalität von Shazam ist, Musik zu erkennen und dem Nutzer anzuzeigen, was dort gerade im Radio, vor dem Imbiss oder im Restaurant läuft. Angesichts Apples einflussreicher Stellung auf dem Markt gab es zunächst eingehende Prüfungen der Wettbewerbshüter – die dann allerdings keinen Einspruch einlegten und der Übernahme zustimmten. Recht schnell verkündete Apple daraufhin, man wolle Shazam werbefrei machen. Seit dem Mitte Dezember erschienenen Update ist dies auch der Fall, Nutzer können seitdem Shazam ganz ohne Werbeeinblendungen nutzen.
Gegen TrackingKonsequenterweise nahm Apple nun weitere Umstellungen vor und entfernte nahezu alle Drittanbieter-Schnittstellen, die sich noch in der iOS-App befunden hatten. Da Shazam in Zukunft weder Einbindung von Werbenetzwerken noch weiterhin Analysetools benötigt, strich Apple AdMob, Bolts, DoubleClick, Facebook Ads, Facebook Analytics, Facebook Login, Inmobi, IAS, Moat sowie Mopub. Weiterhin vorhanden ist hingegen noch das HockeyApp-SDK von Microsoft, welches ähnlich wie TestFlight zur Bereitstellung von Testversionen dient.
Android-Zukunft von Shazam?Anders sieht es derzeit noch mit der Android-Version von Shazam aus, die weiterhin gespickt mit Trackern und Netzwerk-Anbindung ist. Ob Apple dasselbe Vorgehen wie unter iOS wählt, ist nicht bekannt. Ohnehin herrscht derzeit Unsicherheit, wie Apples weitere Produktplanung aussieht. Den Dienst in der bisherigen Form auch für Android zu pflegen, lässt erst einmal keinen Vorteil für Apple erkennen. Denkbarer erscheint eine komplette Verschmelzung mit bisherigen Diensten – anstatt Shazam als eigene App anzubieten könnte beispielsweise die komplette Funktionalität in Apple Music wandern.