Apple sucht neuen Kreditkartenparter – die Zeit wird knapper, springt JP Morgan ein?
Apple könnte bald einen neuen Partner für seine Apple Card bekommen. Laut
Berichten von „The Wall Street Journal“ befindet sich das Unternehmen in Gesprächen mit JPMorgan Chase, um Goldman Sachs als bisherigen Kreditkartenanbieter abzulösen. Nachdem Goldmans Ausflug in das Verbrauchergeschäft als gescheitert gilt, konzentriert sich der Finanzriese wieder auf seine traditionellen Standbeine: Investmentbanking und Trading. Das Verbrauchergeschäft, für das sich CEO David Solomon eingesetzt hatte, fuhr Verluste in Milliardenhöhe ein.
Goldman Sachs will aussteigenDie Partnerschaft mit Apple war für Goldman Sachs zwar prestigeträchtig, aber
hohe Verluste – insbesondere durch Forderungsausfälle und eine allgemein schwierige Wirtschaftslage – haben dazu geführt, dass man die Notbremse zieht. Bereits im Dezember 2023 haben Apple und Goldman Sachs bekannt gegeben, dass sie in Zukunft getrennte Wege gehen. Als Zeitrahmen wurden 12 bis 15 Monate genannt. Das heißt, Apple muss bis März 2025 ein neues Finanzierungsmodell und somit einen neuen Bankpartner finden, um das Kreditkartenprogramm weiterführen zu können.
JPMorgan Chase als potenzieller NachfolgerBereits Anfang 2024 begannen Apple und JPMorgan Chase erste Gespräche, die sich mittlerweile intensiviert haben, berichtet das Wall Street Journal. JPMorgan strebt an, das Kreditkartenportfolio von Goldman Sachs zu übernehmen, allerdings nicht zum vollen Nennwert der ausstehenden 17 Milliarden US-Dollar, die derzeit von rund 12 Millionen Apple-Card-Nutzern geschuldet werden. Ein Deal könnte sich noch über mehrere Monate hinziehen, da man viele Details, einschließlich des Übernahmepreises, noch verhandeln müsse.
Mögliche Änderungen für Apple-Card-NutzerSollte JPMorgan Chase tatsächlich die Apple Card übernehmen, könnten sich für die Nutzer einige wichtige Änderungen ergeben. So hat man bereits angedeutet, dass es den bisherigen monatlichen Abrechnungszyklus, bei dem alle Nutzer ihre Rechnung am Monatsanfang erhalten, überarbeiten möchte. Diese Praxis führte bei Goldman Sachs regelmäßig zu Belastungsspitzen, da alle Rechnungen gleichzeitig bearbeitet werden mussten. Ein flexiblerer Abrechnungszeitraum könnte Abhilfe schaffen und den Support entlasten. Ferner wird spekuliert, dass JPMorgan Chase weitere Anpassungen an den Konditionen der Karte wünscht, um den Betrieb wirtschaftlicher zu gestalten. Auch das Teilen von Nutzerdaten stünde im Raum, was mit Apples striktem Fokus auf Datenschutz besondere Brisanz erhält.