Apple testet umgestaltete Kurzbefehl-Aktionen – Vorbote eines größeren Funktionsumfangs?
Die App "Kurzbefehle" ist Apples Automatisierungs-Baukasten. Anwender können aus vorgefertigten Komponenten (Aktionen) eigene Programmabläufe zusammenstellen. An iPhone und iPad besteht der größte Funktionsumfang, wobei mittlerweile auch Macs sowie Vision Pro Kurzbefehle integrieren. Aktuell dürfen lediglich Entwickler die ersten Beta-Versionen testen. Einem davon fiel eine neue Erinnerungen-Aktion in der Kurzbefehle-App auf: Sie heißt "
Create Reminder". Ihre Funktion deckt sich weitgehend mit der bestehenden Aktion "Add New Reminder" (Neue Erinnerung hinzufügen) – nur bietet sie im ausgeklappten Zustand weitaus mehr Einstellungsmöglichkeiten. Dies stellt nur einen kleinen Teil der Veränderungen dar. Neben der Unterstützung iOS-18-spezifischer Funktionen erscheinen erstmals Einstellungsdialoge in der Automatisierungs-App.
Bisher war nur eine kleine Zahl an Systemeinstellungen direkt im Skriptbaukasten steuerbar, und diese entstammen weitestgehend den Bedienungshilfen. So lässt sich unter iOS 17 per Kurzbefehl-Aktion Kontrast erhöhen, Transparenz reduzieren oder AssistiveTouch einblenden. Ein Großteil der Einstellungsdialoge lässt sich lediglich öffnen, und auch nur über einen Umweg: Eine inoffizielle, mit "prefs://root=" beginnende Zeichenkette in der Aktion "URLs öffnen" blendet einen bestimmten Einstellungsdialog ein. In Beta-Versionen von iOS 18 testet Apple jetzt dedizierte Aktionen, um direkt zu passenden Einstellungen zu springen. Ein Übersichtsartikel auf Reddit versammelt alle
Änderungen, die Beta-Testern bisher aufgefallen sind.
Die zukünftige Aktion für neue Erinnerungen erlaubt weitaus mehr Einstellungen. (Quelle:
Scotty Jackson)
Manche Standard-Aktionen fehlenAllerdings sollten Anwender nicht damit rechnen, problemlos mit ihrem Hauptgerät auf das Vorabsystem wechseln zu können: Wer in iOS 18 erstmals die Kurzbefehle-App startet, stellt fest, dass einige Standard-Aktionen fehlen. So erscheint das oben erwähnte "Create Reminder", während "Add new Reminder" auf manchen Geräten nicht mehr angezeigt wird. In bestehenden Kurzbefehlen sollen Bestandsaktionen jedoch weiterhin
funktionieren. Die verwirrende Doppelung wird nur temporär sein – das vollendete iOS 18 beziehungsweise iPadOS 18 vereint neue und alte Aktion. Bis dahin können Entwickler testen, ohne bestehende Kurzbefehle zu beeinträchtigen. Abenteuerlustige sollten trotzdem ein separates iPhone oder iPad verwenden und zudem unter "Einstellungen/Kurzbefehle" die iCloud-Synchronisierung deaktivieren. Das gilt ebenfalls für die bald erscheinende öffentliche
Beta.
Kurzbefehle, Spotlight und Siri nutzen dasselbe FrameworkDass Apple bestehende Aktionen umkrempelt, ist in einem generellen Strategiewechsel begründet, den Apple auf der WWDC-Session "
Bring your app's core features to users with App Intents" vorstellt. Dieses Framework preist Apple bereits seit einigen Jahren an – App-Entwickler können darüber Funktionen für Siri, Spotlight und in der Kurzbefehle-App anbieten. Bis 2023 empfahl Apple, dass Entwickler lediglich eine kleine Auswahl an Kernfähigkeiten ihrer App durchreichen. Seit WWDC24 lautet die Devise: Alle relevanten Funktionen sollen per App-Intents-Framework verfügbar sein. So widmen sich dann auch vier WWDC-Sessions dem Thema "App Intents".