Apple übernimmt VR-Headset-Entwickler für 30 Millionen Dollar
Spätestens seit der Vorstellung von macOS 10.13 High Sierra ist klar, dass Apple nicht nur an AR (Augmented Reality; Erweiterte Realität) interessiert ist, sondern auch Potenzial für VR (Virtual Reality; Virtuelle Realität) sieht. Im kommenden Frühjahr soll daher die offizielle Unterstützung für VR-Lösungen am Mac in macOS Einzug halten. Hierzu arbeitet Apple unter anderem mit AMD, Nvidia und Valve zusammen, um externe Thunderbolt-Grafikkarten für VR-Brillen zu unterstützen. Wie weit das Interesse von Apple an VR geht, zeigt aber auch die jüngste Firmenübernahme.
Einem neuen Bericht zufolge soll Apple einen Entwickler von VR-Brillen übernommen haben. Das Unternehmen
Vrvana dürfte dabei nur VR-Enthusiasten bekannt sein, was auch daran liegt, dass das entwickelte Totem-Headset trotz positiver Testberichte bislang nicht auf den Markt kam. Ob dies auf Übernahme-Verhandlungen mit Apple zurückgeführt werden kann, ist nicht bekannt.
Die Übernahme ist mit einer Summe von 30 Millionen US-Dollar angesichts von Apples Milliarden-Budget günstig. Neben der Technologie wechseln auch zahlreiche Mitarbeiter des Startups zu Apple. Hinzu kommen Industriekontakte, denn Vrvana arbeitete unter anderem mit Audi, Tesla und Valve zusammen. Details zu den Kooperationen sind nicht bekannt. Die Übernahme durch Apple
erfolgte offenbar schon im August, denn seitdem sind die öffentlichen Aktivitäten des Unternehmens zum Erliegen gekommen.
Zumindest bei den Autohersteller könnte es weniger um VR als vielmehr um AR gegangen sein. Das Totem-Headset beherrscht nämlich beide Realitätsänderungen und kann diese daher auch kombinieren sowie zwischen diesen wechseln. Im Gegensatz zu konkurrierenden Lösungen erfolgt der Wechsel butterweich, was auch an der niedrigen Latenz von nur 3 Millisekunden liegt.
Zusätzlich enthält das Totem-Headset auch Infrarotsensoren, mit denen sich die Handbewegungen des Headset-Trägers in Aktionen innerhalb der virtuellen Realität überführen lassen. Dadurch lässt sich das System vergleichsweise intuitiv ohne Zusatzgeräte wie Controller für die Steuerung der virtuellen Realität verwenden.