Apple übernimmt ganze Intel-Abteilung: Übergabe der Modementwicklung vollzogen
Im Sommer wurde bekannt, dass Intel endlich einen Käufer der hochdefizitären Sparte für Smartphone-Modems gefunden hatte. Wie schon im Vorfeld spekuliert, konnte sich Apple im Bieterwettstreit durchsetzen und das überzeugendste Angebot abgeben. Für den vergleichsweise niedrigen Kaufpreis von einer Milliarde Dollar sicherte sich Apple ein großes Portfolio an Wireless-Patenten, deren Gesamtzahl nun auf über 17.000 Patentschriften angewachsen ist. Gleichzeitig wechselten auch rund 2200 Intel-Ingenieure zu Apple, um dort an den Chips für zukünftige iPhones zu forschen. Wie Intel jetzt per Pressemitteilung verkündete, ist die Übernahme abgeschlossen. Nachdem die Wettbewerbshüter grünes Licht gegeben hatten, konnte der Umzug von Intel zu Apple ohne weitere Widerstände erfolgen.
MilliardenverlusteErst kürzlich hatte Intel noch einmal angedeutet, warum es so wichtig war, sich schnellstmöglich von der Sparte zu trennen. Ohne genaue Zahlen zu nennen hieß es, man habe "mehrere Milliarden Dollar Verlust" gemacht – und offensichtlich sah das Unternehmen auch wenig Chancen, irgendwann eine Trendwende herbeizuführen. Apple sicherte sich damit zwar ein finanziell gescheitertes Segment aus dem Intel-Konzern, welches allerdings in den kommenden Jahren sehr wertvoll werden könnte. Momentan muss Cupertino zwangsläufig auf Qualcomm-Modems setzen, möchte sich aber schnellstmöglich aus dieser Abhängigkeit lösen.
Intels Pläne, Apples PläneIntel erklärt in der Pressemitteilung, man wolle sich nun darauf konzentrieren, Technologien für 5G-Netzwerke zu entwickeln. Die komplette Modemabteilung an sich ging übrigens nicht an Apple, weiterhin wäre es mit den Restbeständen der Sparte möglich, Modems für herkömmliche PCs oder das "Internet of Things" zu entwickeln. Allerdings bestehen keine Ambitionen mehr, in direkte Konkurrenz zu Qualcomms Mobilfunk-Modems zu treten, weswegen diese Sektion vollständig an Apple überging. Apple hingegen scheint eine sehr ambitionierte Zeitplanung zu verfolgen. Bereits 2022 sollen im iPhone auch Kommunikations-Chips aus Eigenregie ihren Dienst verrichten.