Apple und Samsung einigen sich endlich - jahrelanges Verfahren damit beigelegt
Als Android auf den Markt kam und sich vieler Konzepte aus iOS bediente, strebte Apple zahlreiche Klagen deswegen an. Allerdings legte sich Apple nicht direkt mit Google als Entwickler des Systems an, sondern mit Herstellern, die Android in ihren Smartphones verwendeten. Der von Steve Jobs ausgerufene "Thermonuclear War" führte zu zahlreichen Verfahren – während die meisten recht zügig beigelegt werden konnten, sah es im Streit mit Samsung anders aus. Hier ging es Apple nämlich nicht nur um Android, sondern allem voran dem Design der Produkte. Mit der Markteinführung des iPhones wandelte sich schlagartig auch das Erscheinungsbild des typischen Smartphones. Anstatt mittelgroßen Displays mit Hardware-Tastaturen verbaute nun fast jeder das großflächige Touch-Display, welches die Tastatur ersetzte. Apples Ansicht zufolge kopierte aber Samsung das Design besonders unverschämt. Gut bekannt ist folgende Grafik aus Apples Gerichtsunterlagen:
Nach jahrelangen Gerichtsverfahren entschied das Gericht tatsächlich zugunsten von Apple und verhängte eine Milliardenzahlung gegen Samsung. Damit war die Angelegenheit allerdings nicht ausgestanden, denn nun gab es ein stetes Hin und Her bezüglich der tatsächlichen Höhe und vor allem der Berechnungsweise. In den folgenden Urteilen sank die Summe und lag schließlich bei rund einer halben Milliarde Dollar. Auch diese Zahl bot mehrfach Anlass zu zahlreichen Verhandlungen und Urteilen. Erst im Mai bestätigte ein Gericht erneut, dass Samsung die Zahlung an Apple leisten müsse – was die unweigerliche Samsung-Antwort auslöste, man werde gegen die Entscheidung vorgehen.
Sah es zunächst so aus, als komme die unendliche Geschichte niemals zu einem Abschluss, erfolgt nun die etwas überraschende Ankündigung von Apple und Samsung: Es gibt eine Einigung, die Verfahren können zu den Akten gelegt werden. Ganze sieben Jahre dauerte es, bis die Unternehmen auf denselben Nenner kamen. Bis zum Schluss in der Diskussion stand nämlich, ob der Schadenersatz an Apple auf Grundlage von Einzelkomponenten oder anhand des kompletten Verkaufspreises eines Samsung-Smartphones zu berechnen ist. Welche Formel Apple und Samsung nun fanden bleibt unbekannt, denn beide Parteien vereinbarten Stillschweigen. Sicher ist aber, dass Apple und Samsung sich nun nicht mehr wegen Design-Konzepten des Jahres 2007 bis 2010 vor den Gerichten bekämpfen müssen.