Apple und Samsung in Bedrängnis: Chinesische Smartphone-Konkurrenz auf dem Vormarsch
Schon seit Jahren streiten sich die unterschiedlichen Smartphone-Marken, allen voran die Marktführer Apple und Samsung, um die Kaufbereitschaft der chinesischen Kunden. Kein Wunder, denn kaum ein einzelner Markt hat so großes Potential wie das Reich der Mitte, in dem sich immer mehr Personen ein Smartphone zulegen müssen und können. Doch sowohl Apple als auch Samsung können bislang vom China-Boom kaum profitieren - im Gegenteil: Der Umsatzeinbruch von 14 Prozent in China gehörte bei den letzten Quartalszahlen zu den dunkleren Nachrichten für Cupertino (MTN berichtete:
).
Stagnation und Abstieg der beiden MarktführerErhebungen zum Smartphone-Markt zeigen nun auf, wer die wahren Profiteure vom Smartphone-Aufschwung in China sind: heimische Marken. Die neuesten Zahlen des Gartner-Instituts zum weltweiten Smartphone-Absatz in den ersten drei Monaten 2017 zeigen große Gewinne bei Huawei, Oppo und Vivo, während der Pfeil für Samsung und Apple nach unten weist. Zwar konnte Apple den Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal marginal um 0,7 Prozent steigern. Da aber der Gesamtmarkt um satte 9,1 Prozent wuchs, führte das in relativen Zahlen zu einem Anteilrückgang von 14,8 auf 13,7 Prozent.
China schließt aufNoch härter traf es Branchenprimus Samsung. In absoluten Zahlen ging es um etwa 2,5 Millionen Geräte nach unten, was den weltweiten Marktanteil von 23,3 auf 20,7 Prozent schrumpfen ließ. Für die beiden Giganten des Smartphonemarkts reicht es damit zwar immer noch für die Plätze 1 und 2, doch die chinesische Konkurrenz legt ein rasantes Wachstum hin und droht, Apples Verkaufszahlen schon bald zu überflügeln. Huawei steigerte den Anteil von 8,3 auf 9,0 Prozent und verkürzte in absoluten Zahlen den Rückstand zu Apple von knapp 23 Millionen auf weniger als 18 Millionen Geräte. Noch größer ist der Sprung beim Viertplatzierten, Oppo. Die Verdopplung des Absatzes innerhalb nur eines Jahr verhalf den Chinesen zu einem Anteilssprung von 4,1 auf 8,1 Prozent. Auch Vivo auf Platz 5 legte deutlich zu und verkaufte 6,8 Prozent aller Smartphones weltweit. Wie stets bei solchen Erhebungen werden leider nur die Top 5 Marken aufgeschlüsselt. Dementsprechend verstecken sich hinter der Bezeichnung »Sonstige« immer noch 41,7 Prozent aller Smartphone-Verkäufe. Im Vorjahr waren es allerdings noch 45 Prozent.
Nächstes Ziel IndienDas immer noch rasante Wachstum des Gesamtmarkts geht kaum noch auf das Konto der westlichen Staaten wie USA und Europa. Nach dem China-Boom ist bereits der nächste Milliardenmarkt anvisiert: Indien. Auf dem Subkontinent bemüht sich Apple aktuell um Vor-Ort-Produktion des iPhone SE, um das Smartphone auch rechtlich direkt an den Kunden bringen zu dürfen (MTN berichtete:
). Außerdem bietet Cupertino die Geräte hier günstiger an. Ob die Bemühungen aber ausreichen, um von dem absehbaren Smartphone-Boom hinreichend profitieren zu können, bleibt abzuwarten.
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