Apple und US-Sicherheitsbehörden: Kooperation bei anderem Thema
Während sich Apple und das FBI im Fall der Entschlüsselung von iPhone-Daten unversöhnlich gegenüberstehen, arbeitet Cupertino auf anderen Gebieten weiterhin mit staatlichen Stellen für die nationale Sicherheit zusammen. So nahm Apple an einem
Treffen des US-Justizministeriums mit führenden IT-Firmen Teil, um über Maßnahmen gegen die Aktivitäten der Terrororganisation IS in Gemeinschaftsnetzwerken zu beraten.
BeratungstreffenDas Treffen umfasste fast 50 verschiedene Technologiefirmen, die berühmtesten waren aber sicherlich Apple, Facebook, Twitter und Snapchat. Sie alle betreiben Kommunikationsplattformen, bzw. gebräuchlichsten Gemeinschaftsnetzwerke; Apple stellt etwa iMessage zur Verfügung, das standardmäßig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet. Ob man bei dem Treffen auch auf den schwelenden Konflikt zwischen Cupertino und dem FBI zu sprechen kam, ist unbekannt. Auf jeden Fall leistete Apple Beratungsarbeit bei der Frage, wie der Propagandaschlacht des IS am besten entgegenzuwirken sei.
IS-Propaganda und -Rekrutierung im InternetÜber Medien wie Facebook und Twitter versuchen Terrororganisation gezielt, in den Zielländern »einsame Wölfe« anzusprechen und sie für die Durchführung von Anschlägen zu gewinnen. Außerdem nutzen sie die Medien für gezielte Propaganda. Dagegen möchte die Obama-Administration mit gezielter »Gegenrede und optimistischen Nachrichten« vorgehen. Außerdem sollen auch die Netzwerkbetreiber konsequenter strafbare Mitteilungen entfernen. Nick Rasmussen, Chef der nationalen Antiterror-Zentrale, soll nach Angaben eines Beteiligten gesagt haben: „Wir sehen zunehmend aggressive Löschungen auf allen Plattformen. Das ist gut.“
Kooperation Apples mit SicherheitsbehördenMit der Teilnahme an dem Beratungstreffen signalisiert Apple weiterhin Verhandlungsbereitschaft in der Auseinandersetzung mit der US-Regierung. Tim Cook
betont immer wieder, dass Apple jede legale und gerechtfertigte Hilfe bei der Verbrechensbekämpfung gewähre, nur gingen die jüngsten Forderungen einfach zu weit. Konservative Kräfte dagegen bezichtigen Apple, mit der sturen Haltung das Spiel der Terroristen mitzuspielen. Jüngst machte US-Präsidentschaftskandidat Trump, mit einem Aufruf
zum Apple-Boykott auf sich aufmerksam. Die Staatsanwaltschaft in einem County von Arizona hatte
bekannt gegeben, dass sie keine Ausstattung von Mitarbeitern mit iPhones mehr vornehmen werde. Begründung: Apple habe sich auf die Seite der Terroristen geschlagen.
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