Apple und die Kritiker – kuriose Fehlprognosen zu iPhone und Co.
Erweist sich der Apple Store als großer Fehler?Ausgangssituation: Zu Beginn des neuen Jahrtausends suchte Apples Führungsriege um CEO Steve Jobs nach wie vor händeringend nach Möglichkeiten, Apple-Rechner bekannter zu machen und das eigene Vertriebsnetz zu optimieren.
Jobs störte sich daran, dass Macs in großen Elektronik-Ketten häufig lieblos neben Standard-PCs platziert waren und das dortige Personal überhaupt nicht geschult war im Umgang mit Apple-Rechnern und die Geräte dementsprechend auch nicht anpries bzw. Kunden die Bedienung gar nicht erklären konnte.
Zusammen mit Einzelhandelsexperte Ron Johnson feilte der Apple-CEO an der Idee, eigene Ladengeschäfte zu betreiben. Nur so könne Apple Produkte angemessen präsentieren und noch interessanter für Kunden machen, so Jobs.
Einschätzung: "Ich gebe Apple zwei Jahre – dann werden sie diesen schmerzhaften und teuren Fehler endgültig beenden.“ (Marketingexperte David Goldstein im Jahr 2001)
Was wirklich geschah: Die Bedenken waren zunächst durchaus nachvollziehbar. PC-Händler Gateway scheiterte zuvor mit seiner Einzelhandelsstrategie auf ganzer Linie und auch andere Computeranbieter taten sich schwer, grade nach dem Platzen der Dotcom-Blase und der darauf folgenden Technik-Skepsis im Jahr 2000.
Nichtsdestotrotz eröffnete Apple die ersten beiden Ladengeschäfte am 19. Mai 2001 in zwei Einkaufszentren in Kalifornien. 10 Jahre und viele hundert Apple Stores auf der ganzen Welt später schrieb die New York Times: „Apple Stores haben den langweiligen Computer-Verkaufsbereich in ein schickes Spielzimmer voller Gadgets verwandelt.“
Im Jahr 2011 erwirtschafteten die Stores bereits einen Jahresumsatz von 16 Milliarden US-Dollar und machten Apple zum führenden Einzelhändler in den USA, was die Verkäufe pro Quadratmeter Verkaufsfläche angeht. Heute gibt es weltweit über 444 Apple Stores, 14 davon in Deutschland.