Apple verbietet Nackt-Modus im iOS-Spiel „Papers, Please“ (Aktualisierung)
„Wenn du Pornos willst, musst du dir ein Android-Gerät besorgen!“ Dieses Zitat von Apple-Mitbegründer Steve Jobs über die strengen Freizügigkeitsrichtlinien für iOS scheint auch heute noch zu gelten. Jetzt hat es das Spiel „Papers, Please“ von Entwickler Lucas Pope erwischt. Wie Pope per Twitter mitteilte,
lehnte Apple die iPad-Version des preisgekrönten Spiels wegen des angeblich „pornographischen Inhalts“ zunächst ab und ließ nachträglich nur eine zensierte Version zu. In „Papers, Please“ agiert der Spieler als Immigrations-Inspektor des fiktiven Staats Arstotzka. Aufgabe ist es, auszuwählen, wer in das Land einreisen darf und wer nicht. Dabei kommt unter anderem ein Körperscanner zum Einsatz, der die Einwanderer und Einreisenden in spe nackt zeigt – für Apple zuviel der körperlichen Freizügigkeit. Der Entwickler bot zwar die Option an, den Nackt-Modus zu deaktivieren; das reichte Apple aber nicht. Also wurde der Nackt-Modus kurzerhand ganz aus der iPad-Version entfernt, sodass der Nacktscanner nun nur noch mit Unterwäsche bekleidete Personen zeigt.
Die Apple-konforme iPad-Version gibt es seit heute im App Store und setzt mindestens iOS 5 voraus. Der Preis ist noch dieses Wochenende um 25 Prozent reduziert und beträgt 5,49 EUR. Apple hat in der Vergangenheit immer wieder Apps und Medien abgelehnt, wenn diese zuviel Nacktheit enthielten. Beispielsweise durfte Bénédicte Martins Roman „La Femme“ nicht im iBook-Store erscheinen, weil das Cover eine nackte Frau zeigte. Verleger Olivier Frébourg kritisierte darauf die „ausartende Prüderie der Amerikaner“.
Aktualisierung: Apple hat inzwischen eingelenkt und doch erlaubt, den Nackt-Modus zu integrieren. Der Entwickler spricht von einem Missverständnis seitens Apples wegen des Begriffs „Nacktheit“.
Weiterführende Links: