Apple verklagt Mastermind der A-Chips für iPhone und iPad
Apple verklagt den ehemaligen Chefdesigner der hauseigenen A-Chips. Gerard Williams soll seinen Mitarbeitervertrag gebrochen und zudem Apple-Technologie für firmenfremde Zwecke sowie zur eigenen Bereicherung ausgebeutet haben, so das Unternehmen. Im Gegenzug wehrt sich Williams nicht nur gegen die Anschuldigen, sondern hat zusätzlich eine eigene Klage gegen Apple eingereicht. Er wirft dem Unternehmen vor, widerrechtliche Klauseln in Mitarbeiterverträgen einzusetzen und darüber hinaus seine Textnachrichten illegal abgefangen zu haben.
Apples Mastermind für die Entwicklung von A-ChipsWilliams war bei Apple laut Berichten für die Entwicklung des A7-Chips (iPhone 5s) bis bin zum A12X-Chip (2018er iPad Pro) verantwortlich. Insbesondere ging es bei Williams’ Arbeit darum, die Größe der integrierten Komponenten immer weiter zu reduzieren und Akkubedarf einzusparen. Er wird als Erfinder bei mindestens 60 Apple-Patenten geführt.
Im März dieses Jahres verließ Williams Apple. Zunächst war nicht bekannt, was der Chip-Spezialist beruflich als nächstes plant. Erst im letzten Monat kam heraus, dass Williams zusammen mit zwei anderen ehemaligen Apple-Mitarbeitern ein neues Unternehmen gegründet hat. Bei „Nuvia“ handelt es sich – wenig überraschend – um eine auf Computer-Chips spezialisierte Firma, die mit Marktgrößen wie Intel und AMD konkurrieren möchte.
Unternehmensgründung als Verstoß gegen Arbeitsvertrag Schon im Frühjahr 2019 soll Nuvia gegründet worden sein – was der Auslöser für die Apple-Klage ist. Das Unternehmen aus Cupertino wirft Williams vor, die Neugründung seines eigenen Unternehmens bewusst verschwiegen zu haben, als er noch bei Apple tätig war. So sei es ihm länger als von Apple gewünscht möglich gewesen, auf die Ressourcen des Unternehmens zurückzugreifen und für Nuvia ausbeuten zu können. Zudem bezichtigt Apple Williams, dass er Mitarbeiter abwerben wollte. All das verstoße gegen seinen Arbeitsvertrag bei Apple. Das Unternehmen hält Williams zudem vor, Nuvia nur deshalb gegründet zu haben, damit Apple die kleine Firma irgendwann gegen eine große Summe aufkauft.
Williams holt zum Gegenschlag ausWilliams
bestreitet die Gültigkeit der Arbeitsvertragsklauseln, die Apple vorbringt. Das Rechtssystem im US-Bundesstaat Kalifornien erlaube keine derartigen Punkte. Es sei daher erlaubt gewesen, bereits als Apple-Mitarbeiter seine eigene Geschäftsidee voranzutreiben und Mitarbeiter nach ihrem Interesse zu fragen. Darüber hinaus verklagt Williams Apple, da das Unternehmen vor Gericht Textnachrichten des Chip-Experten als Beweis vorlegte, die er mit einem anderen Apple-Ingenieur austauschte. Die Nachrichten seien illegal abgegriffen worden, so Williams.