Apple verschärft die Kontrolle über Zulieferer und drückt Preise erheblich
Apple gilt als harter Verhandlungspartner, der Zulieferern meist überdurchschnittlich hoch ausgeprägte Rabatte abtrotzt. Angesichts der enormen Stückzahlen, die Vertragspartner aber absetzen können, lohnt sich die Zusammenarbeit auch für Drittanbieter. Einem Bericht zufolge hat Apple jetzt eine weitere Stellschraube gefunden, um die Materialkosten noch einmal spürbar zu drücken. Das kommende MacBook soll die erste Baureihe werden, bei denen Apple direkt auch in Verhandlungen mit Anbietern nicht-essenzieller Komponenten tritt. Momentan steht es Apples Zulieferern frei, benötigte Bauteile wie beispielsweise Schrauben, kleinere Metallteile oder auch Kunststoff bei einem Hersteller ihrer Wahl einzukaufen und auch eigene Konditionen zu vereinbaren. Damit soll aber bald Schluss sein, denn Apple hat Einsparpotenzial gefunden.
Apple, ohnehin immer stark auf Kontrolle sämtlicher Abläufe bedacht, wolle den Einfluss ausweiten. Mehr als zehn Prozent an Materialkosten lasse sich einsparen, wenn die Drittanbieter von Drittanbietern ebenfalls mit Apple verhandeln müssen, so der
Bericht. Angesichts der milliardenschweren Einkäufe pro Jahr handelt es sich um nicht unwesentliche Posten. Für betroffene Anbieter sind dies natürlich keine guten Nachrichten, denn Apples vorgegebene Modalitäten führen zu erheblich schrumpfenden Gewinnspannen. Im Mai fand angeblich ein größeres Treffen in Apples Hauptquartier statt, auf dem Apple die neuen Vorgaben präsentierte.
Dass Apple die Kostenersparnis direkt an Kunden weiterreicht, gilt allerdings als wenig wahrscheinlich. Minimale Preissenkungen sind zwar denkbar, angesichts Apples üblicher Preispolitik ist aber nicht mit signifikanten Abschlägen zu rechnen. Zu hören war aber, Apple wolle den Nachfolger des MacBook Air bei deutlich geringeren Preisen als das 12"-MacBook positionieren. Spürbar sinkende Einkaufspreise könnten genau dies ermöglichen.