Apple verspricht mehr Transparenz zu Gründen für App-Löschungen
Wer eine App für das iPhone oder iPad veröffentlichen möchte, muss sich Apples Auflagen beugen. Das Unternehmen regelt detailliert, welche Anwendungen und Inhalte der App Store akzeptiert – und behält sich vor, jene Einreichungen abzulehnen, die gegen die Richtlinien verstoßen. Diese Praxis stößt auf zunehmende Kritik: Immer wieder rufen Politiker zu Gesetzesvorlagen auf, welche alternative Plattformen und Sideloading vorsehen. Dem US-Konzern wird außerdem vorgeworfen, auf Geheiß einiger Regierungen unliebsame Apps zu entfernen. Diese Maßnahmen sind für viele oft nicht nachvollziehbar – nun gelobt Apple Besserung.
Investoren erzielten Vereinbarung mit AppleBereits im März des vergangenen Jahres übten Aktionäre Druck auf Apple aus. Sie forderten mehr Einsicht in die Beziehungen des Unternehmens zu ausländischen Regierungen. Wie es scheint, kam der Konzern diesem Wunsch nur ungenügend nach: So verschwinden immer wieder auf Geheiß verschiedener Regierungen Apps aus dem App Store. Die Gründe für das Vorgehen legt Cupertino allerdings nicht offen dar. Einem
Bericht der Financial Times zufolge ändert sich das künftig. Apple habe umtriebigen Investoren versprochen, mehr Transparenz hinsichtlich des Entscheidungsprozesses zu gewähren. Laut drei mit dieser Vereinbarung vertrauten Personen sei diese Zusicherung Anfang dieses Monats erfolgt. Die Aufforderung sei das Resultat undurchsichtiger App-Löschungen in China und Russland: Berichten zufolge habe Cupertino mehrere Tausend Anwendungen in den beiden Ländern entfernt (siehe
hier).
Transparenzbericht mit mehr DetailsApple handelt sich mit dem Löschen von Apps oft den Vorwurf ein, die Meinungsfreiheit in den jeweiligen Ländern zu bedrohen. Bisweilen erschließt sich Außenstehenden nicht, welche Vorschriften und Gründe hierfür geltend gemacht werden: So verbannte Cupertino im Jahr 2021 Apps, die der eingehenden Beschäftigung mit der Bibel und dem Koran dienen sollten. Künftig wolle Apple im Transparenzbericht darlegen, ob die an Apple gerichtete Aufforderung zum Löschen einer App aufgrund gesetzlicher Vorschriften erfolgte und ob das Unternehmen diesem Wunsch nachkam.