Apple vs. Cydia: Monopol-Klage der Jailbreak-Ikone zugelassen – Apples Einwand abgewiesen
Jailbreak-Ikone und App-Store-Betreiber Cydia verklagte Apple erneut wegen Geschäftsgebaren von Apples hauseigenem App Store für das iPhone. Der Vorwurf lautet: Apple betreibe ein illegales Monopol, um sich einen wettbewerbswidrigen Vorteil zu verschaffen. Das Unternehmen aus Cupertino versuchte bis zuletzt, die Klage zu verhindern. Doch das zuständige Gericht in Kalifornien wies Apples Beschwerde ab.
Vorwurf: Apple sperrt Cydia per iOS-Updates immer wieder ausApple argumentierte mit einer Verjährung der anklagespezifischen Argumente von Cydia. Das hinter dem Jailbreak-App-Store stehende Unternehmen SaurikIT habe eine nach Bundeskartellrecht vorgesehene Maximalfrist von vier Jahren überschritten. Doch die zuständige Richterin Yvonne Gonzalez Rogers wies Apples Antrag ab, so
Reuters. Somit kann die rechtliche Auseinandersetzung zwischen Apple und Cydia vor dem kalifornischen Gericht weitergehen. Konkret geht es in der Anklage um Apple-Softwareupdates für iDevices im Zeitraum von 2018 bis 2021, die laut Cydia in erster Linie dazu dienten, alternative Software-Vertriebsplattformen (Jailbreak) auszusperren.
Vorherige Klage von Cydia wurde abgewiesenCydia leitete bereits 2020 ähnliche rechtliche Schritte gegen das Unternehmen aus Cupertino ein. Auch seinerzeit ging es um Apples Weigerung, alternative App Stores für iPhone und iPad zuzulassen. Dies sei eine illegale Behinderung des Wettbewerbs, so Cydia. Apple argumentierte hingegen mit den unlauteren Methoden der Software-Plattform, die nur via Jailbreak auf iDevices einsetzbar sei. Zudem liege Apples Entscheidung für die betroffenen Geschäftsbedingungen schon 10 Jahre zurück, was rechtlich eine Verjährung bedeute. Damals folgte die Richterin Apples Argumentation und wies die Klage ab. Diesmal sieht es jedoch anders aus, nachdem Cydia im Januar 2022 die angesprochene neue Klage einreichte und vom Gericht keine Verjährung feststellbar war.
Apple vs. alternative App StoresFür Apple ist das fortgesetzte Gerichtsverfahren ein Rückschlag in den Bemühungen, die bisherigen App-Store-Geschäftsbedingungen aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen erhält schon seit geraumer Zeit in zahlreichen Ländern Gegenwind wegen der strikten Ablehnung alternativer Softwarevertriebswege auf iDevices. Während Apple mit Sicherheitsbedenken gegen Cydia und Co. argumentiert (unter anderem "höhere Gefahr durch Malware"), kontert die Gegenseite mit Zweifeln hinsichtlich der tatsächlichen Absichten Apples. Das Unternehmen wolle sich lediglich ein lukratives Monopol sichern und nutze das Malware-Argument als Ausrede, so der Vorwurf.