Apple vs. Filmemacher wegen "Apple-Man"
Der unabhängige Filmemacher Vasyl Moskalenko hatte im Jahr 2020 eine Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen, um das Budget zur Produktion eines Comedy-Streifens zu sichern. Die Handlung: Es geht um einen Superhelden, der halb menschlich ist, zur anderen Hälfte aus Äpfeln besteht. Sämtliche Dreharbeiten sind abgeschlossen, die Arbeiten am Film befinden sich derzeit in der letzten Phase. Dass allerdings "Apple-Man" als Filmtitel geplant ist, rief nun Apples Rechtsabteilung auf den Plan. Gegen die versuchte Eintragung einer solchen Marke will sich Apple zur Wehr setzen und ließ Moskalenko daher ein 470 Seiten starkes Schreiben zukommen.
Wie dieser hingegen betont, gehe es im kompletten Film nur um Äpfel als Frucht, in keiner Weise um irgendwelche Hardware aus Cupertino. Die Sorge lautet, dass der Film möglicherweise nicht ausgestrahlt werden darf, sollte Apple die Markenregistrierung erfolgreich verhindern. Derzeit bemüht sich Moskalenko darum, mit Apple ins Gespräch zu kommen – wenngleich die Chancen wohl nicht gut stehen.
Apple schützt Apfel-Marken klassenübergreifendNormalerweise heißt es im Markenrecht, dass beschreibende Begriffe nicht eintragungsfähig sind. Vereinfacht ausgedrückt: Jeder Hersteller von Schuhen dürfte sich "Apfel" nennen und dafür eine Marke eintragen lassen. Anders sieht es aus, wenn das Unternehmen tatsächlich auch Äpfel verkauft und den Gattungsbegriff sichern will – ein solcher Antrag würde vom Markenamt umgehend abgelehnt. Als Unternehmen von überwältigender Bekanntheit kann Apple Begriffe auch in Markenklassen schützen, die nichts mit dem direkten Geschäftsbetrieb zu tun haben.
Namensähnlichkeit stets Grund zum EingreifenSchon in der Vergangenheit wurde Apples Rechtsabteilung stets aktiv, wenn es um Marken ging, die in irgendeiner Weise Ähnlichkeit zu Äpfeln oder Produktnamen hatten. Ob es zur besten Zeit des iPods Begriffe mit "Pod" (Schachtel) waren, die
rheinische Apfelroute ein entsprechendes Logo verwendete oder der PrePear eine
Birne mit Blatt wählte, stets mündete dies in rechtliche Auseinandersetzungen.