Apple vs. Qualcomm: Sogar Tim Cook wird vor Gericht aussagen
Die juristische Auseinandersetzung zwischen Apple und Halbleiterhersteller Qualcomm spitzt sich immer weiter zu. Berichten zufolge wird es beim bald beginnenden Gerichtsprozess in San Diego (Kalifornien) um potenzielle Patentverletzungen und ausgebliebene Lizenzzahlungen einen Starauflauf an Apple-Führungspersönlichkeiten geben. Außer Marketingchef Phil Schiller, COO Jeff Williams sowie dem früheren Hardware-Chef Bob Mansfield soll auch Tim Cook persönlich im Gericht erscheinen.
Beide Firmenchefs erscheinen persönlich vor GerichtDer Apple-CEO soll sich bei der Befragung über verschiedene Bereiche des Unternehmens
äußern. Dazu gehören unter anderem die allgemeine Geschäftsstrategie, Apples finanzielle Situation und Vereinbarungen mit anderen Technologie-Firmen. Für die Gegenseite wird ebenfalls die ranghöchste Führungspersönlichkeit des Anbieters für Halbleiter und Mobilfunk-Lösungen aussagen. Qualcomm-CEO Steven Mollenkopf erhält ebenso wie Tim Cook die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge vor Gericht darzulegen. Auch der Präsident des Mobilfunk-Spezialisten (Cristiano Amon) und Qualcomm-Mitgründer Irwin Jacobs werden im Gerichtssaal erwartet.
Hinzu kommen zahlreiche Management-Mitarbeiter und Fachkräfte beider Unternehmen. Zu den geladenen Zeugen zählen außerdem Verantwortliche asiatischer Zulieferer wie Foxconn und Mitarbeiter von Smartphone-Anbietern, die Qualcomm-Komponenten verwenden – darunter Samsung.
Patentverletzungen und fehlende LizenzzahlungenDa Apple und Qualcomm nach wie vor nicht gewillt sind, ihren laufenden Rechtsstreit außergerichtlich beizulegen, wurde der erste Prozesstermin für den 15. April festgelegt. Qualcomm soll zwar einen Februar-Termin gefordert haben, doch sei dies aus organisatorischen Gründen nicht möglich gewesen.
Der Konflikt zwischen Apple und dem Halbleiter-Anbieter begann schon vor einigen Jahren. Der iPhone-Hersteller verklagte Qualcomm zu Beginn des Jahres 2017, da der Chiphersteller und damalige Modemzulieferer für iPhones einen Anteil des Preises von jedem verkauften Apple-Smartphone verlangte. Apple bezeichnet die Qualcomm-Forderung für patentgeschützte Komponenten als „illegal“. Qualcomm erhob in der Folge Gegenklage, da Apple dem Unternehmen angeblich Lizenzgebühren in Milliardenhöhe schulde.