Apple vs. Schweizer Obstverband: Streit um den Apfel
Apples Rechtsabteilung gilt als recht umtriebig und beschäftigt sich nicht zuletzt damit, einen genauen Blick auf die Logos anderer Unternehmen zu werfen: Gleichen die Signets jenem des angebissenen Apfels, beschreitet Cupertino üblicherweise recht rasch den Rechtsweg. Das nimmt bisweilen einigermaßen skurrile Züge an, denn Apples Verständnis von Ähnlichkeiten zwischen den Logos ist oftmals recht weitreichend, sodass Unternehmen vielfach überrascht auf Abmahnungen reagieren. Der Schweizer Obstverband kam ebenfalls ins Visier der Apple-Juristen: Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Marken halten sich jedoch in Grenzen.
Apfel-Logo des Schweizer Obstverbands veranlasst StreitfallWired berichtet über einen kurios anmutenden Markenstreit der größten Obstbauernorganisation der Schweiz mit Apple: Den Großteil der etwa 111-jährigen Geschichte des Schweizer Obstverbands ziert ein Apfel. Laut Jimmy Mariéthoz, dem Direktor der Vereinigung, sei es nicht Apples Ziel, lediglich den ikonischen angebissenen Apfel markenrechtlichen Schutz zukommen zu lassen. Es gehe dem US-Konzern vielmehr darum, die Rechte an einem wirklichen Apfel zu besitzen, was aus Sicht des Obstverbands etwas Universelles darstelle, dessen Nutzung jedem freistehen sollte. Cupertino sieht das anders: Bereits 2017 reichte das Unternehmen beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum einen Antrag ein, um sich die Markenrechte an einer Schwarz-Weiß-Darstellung der Sorte Granny Smith zu sichern.
Im Visier von Apple: Das Logo des Schweizer Obstverbands
Apple geht vehement gegen Anbieter mit mehr oder weniger ähnlichen Logos vorWie der Fall ausgeht, ist ungewiss: Es dürfte noch Monate oder Jahre ins Land gehen, ehe ein rechtskräftiges Urteil in dieser Sache vorliegt. Apple wollte sich gegenüber Wired zu der Causa nicht äußern. Der Konzern sorgt mit seinen Gerichtsverfahren wegen behaupteter Markenrechtsverletzungen immer wieder für Aufmerksamkeit: So mussten sich etwa die Entwickler von Prepear zur Wehr setzen, obwohl diese ihre App mit einer Birne vermarkteten. Letztlich begnügte sich Cupertino mit einer neu gestalteten Version des Signets, welche eine abgewandelte Form des Blatts zeigt (siehe
hier).