Apple vs. Verlage: Was den Start von Apples Magazin-Abo verzögern könnte
Das erste diesjährige Apple-Event deutet sich bereits an. Ersten Berichten zufolge wird das Unternehmen Medienvertreter für Ende März einladen und einen neuen Abodienst vorstellen. Die Rede ist von einer Netflix-artigen monatlichen Flatrate für digitale Zeitungen, Zeitschriften und Magazine. Der Name des Angebots lautet voraussichtlich Apple News Magazines.
Doch laut Wall Street Journal konnte Apple bislang noch nicht alle angefragten Verlage von den Einnahmekonditionen überzeugen. Auch die Erfassung und Verarbeitung von Nutzerdaten sorgt für Konfliktpotenzial. Apple könne daher den eigentlich anvisierten Start des neuen Services im Frühjahr möglicherweise nicht einhalten.
Apple verlangt die Hälfte der EinnahmenVerlage sollen sich hauptsächlich daran stören, wie Apple die Einnahmen aus den digitalen Zeitungs-Abos aufteilen möchte. Das Unternehmen möchte offenbar die Hälfte der über den Dienst erzielten Einkünfte für sich behalten. Der angepeilte Nutzerpreis des Services beträgt rund 10 US-Dollar pro Monat. Für die gesamten Zeitschriften- und Magazinanbieter entfielen demnach noch 5 US-Dollar, wobei sich der jeweilige Anteil pro Unternehmen daran bemisst, welche Artikel Nutzer wie oft und wie lange konsumieren.
Vielen Herausgebern ist der Apple-Anteil von 50 Prozent deutlich zu hoch, so das
Wall Street Journal. Wegen der anhaltenden Verhandlungskonflikte zwischen Apple und den Verlagen sei der Start des Abo-Angebots bereits mehrfach verschoben worden, obwohl Apple den zugrundeliegenden Dienst „Texture“ bereits vor fast einem Jahr übernahm. Ähnliche Verhandlungshürden sollen übrigens auch der Grund dafür gewesen sein, dass ein von Apple geplantes Fernsehsender-Abonnement für das Apple TV vor längerer Zeit scheiterte.
Fehlender Zugriff auf Nutzerdaten ebenso problematischZusätzlich zum Konflikt über die Verteilung der Einkünfte hält ein weiteres Problem dem Bericht zufolge einige Anbieter bislang davon ab, ihre Medien für Apple News Magazines freizugeben. Während Verlage naturgemäß an Daten ihrer Abonnenten interessiert sind, möchte Apple besagte Informationen weitgehend unter Verschluss halten. Es geht etwa um Details zu Adressen und Zahlungsmitteln wie Kreditkartendaten. Zu den bekanntesten Medien, die mit ihrer Zusage für Apple News Magazines zögern, zählen laut Bericht die New York Times und die Washington Post.