Handys übernehmen immer mehr Aufgaben: Noch vor 20 Jahren wurden diese hauptsächlich für Telefonanrufe und Kurznachrichten genutzt – heute jedoch sind die tragbaren Geräte zum Schweizer Taschenmesser in vielen Lebenslagen mutiert. Nun ersetzen Handys das Navigationssystem, die Kompaktkamera, den portablen Musikplayer, die Spielekonsole und in einigen Fällen auch den Computer. Daher wuchsen in den letzten Jahren die Display-Größen auch immer weiter: Hatte das erste iPhone noch ein 3,5"-Display, bringt das iPhone 11 Max nun einen 6,5"-Bildschirm mit.


Doch selbst dieses Display ist in manchen Situationen zu klein. Biegsame Displays sollen das Problem lösen: Ein Handy lässt sich aufklappen und offenbart einen Bildschirm, welcher eine ähnliche Größe wie ein Tablet aufweist – genug Platz für das angenehme Betrachten von Webseiten. Im letzten Jahr startete das Samsung Galaxy Fold und das Huawei Mate X. Doch beide Markteinführungen wurden von Verzögerungen und ausfallenden Displays überschattet – die Technik ist schwer zu beherrschen. Hauptproblem scheint die Region des Bildschirms zu sein, welche gefaltet wird – hier entstehen die höchsten Belastungen. Je enger der Faltradius ist, desto höher die Belastung.

Neues Apple-Patent zeigt Lösung
Auch Apple beobachtet natürlich die Marktentwicklung und forscht aktiv an eigenen Designs und Technologien. Während die verpatzten Markteinführungen bei Samsung und Huawei schnell in der Vergessenheit geraten sind, steht Apple viel mehr unter Beobachtung der Presse: Ein Fehlschlag beim wichtigsten Produkt des Konzerns könnte desaströse Folgen haben.

Apple erhielt nun ein Patent auf einen neuartigen Mechanismus, mit welchem das Display im gefalteten Zustand weniger Belastungen ausgesetzt ist. Im zusammengeklappten Zustand sorgt eine Mechanik dafür, dass das Display im Bereich des Knicks mehr Platz hat:


Die Technik, welche Apple im Patent "Electronic devices with flexible displays and hinges" beschreibt, könnte tatsächlich dazu führen, dass das ständigen Ein- und Ausklappen des Displays zu deutlich weniger Ausfällen führt. Außerdem wären Schmutzpartikel, welche in den Zwischenraum eindringen, zumindest im Bereich des Knicks nicht mehr eine so große Gefahr wie beim Samsung Galaxy Fold. Hier führten selbst kleinste Partikel zu einem kompletten Display-Schaden.

Markteinführung: Ungewiss
Apple forscht auf vielen Feldern – und viele patentierte und erforschte Techniken werden niemals in einem fertigen Produkt zu sehen sein. Daher ist es derzeit ungewiss, ob und wann Apple ein Smartphone mit faltbaren Displays vorstellen wird. Momentan ist zumindest für die nähere Zukunft nichts aus der Gerüchteküche zu hören, dass Apple ein derartiges Handy auf den Markt bringt.