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Apple weitet US-Fertigung stark aus – die Zahlen täuschen aber

Die Corona-Pandemie machte in den vergangenen Jahren deutlich, welche Gefahren die Abhängigkeit von China für Apple und andere Tech-Unternehmen mit sich bringt. Störungen der Lieferketten, Chip- und Logistik-Krise sowie von den Behörden wegen der Null-COVID-Politik verfügte temporäre Fabrikschließungen sorgten für erhebliche Probleme. Apple bemüht sich daher seit einiger Zeit darum, die Fertigung der hauseigenen Geräte breiter aufzustellen und Teile etwa nach Indien und Vietnam zu verlagern. Zu diesen Plänen gehören auch verstärkte Anstrengungen, die Produktion der benötigten Komponenten außerhalb Chinas anzukurbeln.


Apples Zulieferer bauen Werke in den USA auf
Etliche Zulieferer, mit denen Apple seit Jahren zusammenarbeitet, haben deshalb im vergangenen Jahr weitere Fertigungsstätten in den Vereinigten Staaten aufgebaut. Das geht aus der „Supplier List“ für 2021 hervor, welche der kalifornische Konzern jetzt veröffentlichte ( PDF-Datei). Darin sind mehr als 180 Hersteller verzeichnet. 48 dieser Unternehmen verfügten einer Auswertung des Wall Street Journal (Bezahlschranke) zufolge am Ende von Apples letztem Geschäftsjahr über Produktionsstandorte in den USA. Das sind 25 mehr als noch 2020. 30 dieser Fertigungsanlagen befanden sich in Kalifornien, also in der Nähe von Apples Hauptquartier.

Anlagen dienen häufig nicht der Massenproduktion
Zu Apples Partnern, welche neue Fertigungsstätten in den Vereinigten Staaten in Betrieb nahmen, zählen unter anderem Qualcomm, TSMC und der Auftragsfertiger Foxconn sowie Sony. Die nackten Zahlen täuschen allerdings über eines hinweg: In den meisten Fällen handelt es sich dabei nämlich der Zeitung zufolge nicht um Anlagen für die Massenproduktion von Komponenten. Die Mehrzahl der Hersteller nutzt die erst vor einigen Monaten eröffneten Werke aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich für die Fertigung von Testmustern und Prototypen in geringen Stückzahlen. Das gilt offenbar auch für einige bereits seit Längerem in den USA betriebene Produktionsstätten. Die Ansiedlung hat zudem wohl nicht nur praktische und logistische Gründe: Im Hinblick auf die allgemeine Stimmung in den Vereinigten Staaten spielen laut Wall Street Journal auch politische Motive eine Rolle.

Experten: Abhängigkeit von China nicht leicht zu reduzieren
Die weit überwiegende Mehrzahl von Apples Zulieferern und Auftragsfertigern ist der Suppliers List zufolge nach wie vor in China tätig. Das kalifornische Unternehmen muss folglich noch erhebliche Anstrengungen unternehmen, um die Abhängigkeit vom Reich der Mitte signifikant zu reduzieren. Experten sind allerdings skeptisch, dass Apple dies in absehbarer Zeit gelingt. Bloomberg etwa ging jüngst in einem Bericht davon aus, dass der kalifornische Konzern in einigen Jahren bestenfalls zehn Prozent aller Geräte außerhalb Chinas fertigen lassen könne (siehe ).

Kommentare

PeKaEm
PeKaEm06.10.22 10:44
Unabhängiger von China zu werden muss man nur wirklich wollen. Dazu müsste man meiner Meinung nach unter Anderem aber auf Marge verzichten und darauf, Mondsummen an Manger zu zahlen und sich auf seinen Aktienkurs einen Runterzuholen.
Es ist zusätzlich ein absolutes Unding, dass aktuell so viele Dinge, wie z.B. Medikamente nicht oder nur eingeschränkt lieferbar sind.
-2
sonnendeck06.10.22 11:53
Meine Wahrnehmung ist, das Apple mit Vietnam und Indien ein abwandern aus China ziemlich weit vorangebracht hat. Das wird ja nicht mit einem Bums passieren, sondern schleichend im Hintergrund.

Das ist ja jetzt kein Apple Phänomen, gerade durch die Pandemie/Verhalten darauf und weiteren politischen Aktionen seitens China, das man im Westen da jegliches Vertrauen wohl verloren hat und Schlüssel Technologien aus Asien abzieht und gerade gigantische Summen in die Halbleiter Produktion in NA/EU investiert.
+2
becreart06.10.22 12:31
PeKaEm
Unabhängiger von China zu werden muss man nur wirklich wollen.

und dann jammern wieder alle, dass die Produkte 50-100% mehr kosten.
+1
PeKaEm
PeKaEm06.10.22 13:23
becreart

Weil sie nicht begreifen, dass nachhaltig und gut eben nicht zu Discountpreisen zu haben ist. Und außerdem schrieb ich ja „auf Marge verzichten“.
+1

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