Apple will FBI unterstützen, lehnt Backdoors in iPhones aber weiter ab
Anfang Dezember erschoss ein Angehöriger der saudi-arabischen Luftwaffe auf dem Stützpunkt der US-Marine in Pensacola drei Menschen. Der Angreifer selbst wurde von Sicherheitskräften getötet. Um die Hintergründe der Tat aufzuklären, will das FBI die Inhalte von zwei iPhones untersuchen, die dem Dreifachmörder gehörten. Die US-Bundespolizei hat Apple daher gebeten, ihr bei der Entsperrung der Geräte zu helfen.
Richterliche Erlaubnis liegt vorIn einem Brief an Apple begründet das FBI sein Hilfeersuchen damit, dass es bislang nicht gelungen sei, die beiden iPhones zu knacken. Das
berichtet NBC News. Eine richterliche Erlaubnis, die beiden Geräte zu untersuchen, liege zwar vor, jedoch hätten sich weder das kriminaltechnische FBI-Labor in Quantico noch externe Spezialisten Zugang zu den passwortgeschützten iPhones verschaffen können.
Apple hat bereits Daten übermitteltDer iPhone-Konzern teilte Medienberichten zufolge mit, er habe dem FBI im Zusammenhang mit dem Fall bereits Anfang Dezember auf eine entsprechende Anfrage hin alle Daten übermittelt, über die er verfüge. Man werde die Sicherheitsbehörden auch weiterhin unterstützen, und zwar mit "allen verfügbaren Daten". Apple ist in der Lage, auf bestimmte verschlüsselte Daten zuzugreifen, etwa iCloud-Backups, betont jedoch seit Jahren, die Passwörter der Benutzer nicht zu kennen. Diese werden in einem speziellen Sicherheitsbereich der iPhones gespeichert, der sogenannten "Secure Enclave", und sind nicht auslesbar.
"Backdoors lösen keine Probleme"Nahezu zeitgleich zum Bekanntwerden der jüngsten FBI-Anfrage, aber wohl unabhängig vom konkreten Fall, betonte Apple erneut die Bedeutung starker Verschlüsselung bei den hauseigenen Geräten. Jane Horvath, in Cupertino zuständig für weltweiten Datenschutz, lehnte im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der Consumer Electronics Show (CES) einmal mehr den Einbau von Hintertüren in die Geräte ab. Mit Backdoors ließen sich die Probleme von Ermittlungsbehörden nicht lösen, sagte sie. iPhone-Nutzer müssten stets darauf vertrauen können, dass niemand einschließlich Apple auf ihre persönlichsten Daten zugreifen könne, wenn ein Gerät gestohlen werde oder verloren gehe. Um an die Daten zu gelangen, müsste das Unternehmen spezielle Software schreiben, was Apple jedoch seit Jahren kategorisch ablehnt.