Apple will Hardware-Leaks effektiver verhindern – strengere Regeln für Zulieferer
Apple ist seit jeher für eine strikte Geheimhaltungspolitik hinsichtlich interner Abläufe und noch unveröffentlichter Produkte bekannt. Mehr noch als viele andere Unternehmen ist Apple bemüht darum, so viel wie möglich bis zur Präsentation eines neuen Geräts unter Verschluss zu halten. Doch trotzdem gelangen immer wieder Hinweise oder sogar Fotos vor dem eigentlichen Marktstart an die Öffentlichkeit.
Der Grund dafür sind in der Regel „Lecks“ bei Apple-Zulieferern, durch die geheime Informationen publik werden – beispielsweise durch einzelne Mitarbeiter, die Fertigungsvorlagen abfotografieren. Apple möchte dem mit abermals strengeren Sicherheitschecks in den Zulieferer-Fabriken entgegenwirken.
Strengere Mitarbeiter-Kontrolle bei ZulieferernDas Unternehmen aus Cupertino hat dazu neue Sicherheitsrichtlinien für Zulieferer festgelegt, die The Information
vorliegen. Die zumeist asiatischen Betriebe müssen demnach bei allen an der Fertigung noch unveröffentlichter Apple-Produkte beteiligten Mitarbeitern prüfen, ob sie in der Vergangenheit kriminelle Handlungen begangen haben (etwa mithilfe eines polizeilichen Führungszeugnisses). Bislang führen die Zulieferer entsprechende Kontrollen oft nur stichprobenartig durch. Wer Vorstrafen hat, darf sich nicht mehr in Bereichen der jeweiligen Fabrik aufhalten, in denen an unveröffentlichter Apple-Hardware gearbeitet wird.
Apple verschärft zudem das Tracking von Bauteilen. Zu dem Zweck werden Computersysteme des Unternehmens in den Produktionsstätten ausgeweitet. Es geht darum, herauszufinden, wie lange Komponenten von einer Fertigungsetappe bis zur nächsten benötigen. Wenn ein mit großer Geheimhaltungsstufe versehenes Bauteil ungewöhnlich lange von einer Etappe des Produktionsprozesses bis zur nächsten braucht, erhält Apple einen Warnhinweis. Ebenso muss das Wachpersonal in den Fabriken genaue Einträge darüber führen, welche Angestellten welche sensiblen Bauteile innerhalb der Halle transportieren.
Sicherheitskameras ebenso betroffenAuch für Sicherheitskameras gelten erweiterte Regeln. Geparkte Autos müssen von allen vier Seiten sichtbar sein. Zusätzlich ist es erforderlich, Videoaufnahmen für mindestens 180 Tage aufzubewahren, welche die Vernichtung von Prototypen oder kaputten Bauteilen zeigen. Ob die Maßnahmen zum Beispiel schon beim iPhone 13 dabei helfen, Leaks zu vermeiden, wird die Zukunft zeigen.