Sicherlich für viele überraschend ist der Wechsel von Qualcomms Vizepräsident für Entwicklung zu Apple, weil sich beide Unternehmen gerade im Rechtsstreit befinden. Welche Aufgabe Esin Terzioglu ab Juni bei Apple übernehmen wird, ist unklar. Als Doktor im Bereich Elektrotechnik und Informatik könnte er Apples Integration von Mobilfunk optimieren, doch auch die Entwicklung neuer Mobilfunkchips ist denkbar.


In diesem Bereich hat Apple mit dem W1-Chip für Bluetooth-Kopfhörer erst im zurückliegenden Herbst eine erste Eigenentwicklung vorgestellt. Sofern Apple diesen Weg fortsetzt, könnten passend zu den A-Prozessoren auch Mobilfunk-Controller für iPhone und iPad direkt aus Cupertino kommen. So wäre es möglich, dass Apple auch mehrere Chips kombiniert, um beispielsweise der Apple Watch die Unterstützung von Mobilfunknetzen zu ermöglichen.


Die ARM-Prozessoren von Qualcomm und Samsung sind hier schon weiter und bieten in einigen Ausführungen bereits integrierten Mobilfunk an. Dies kommt der Geschwindigkeit sowie Laufzeit zugute. Apple könnte mit dem Wechsel von Terzioglu daher zur Konkurrenz aufschließen.

Auf den Rechtsstreit mit Qualcomm und Patentinhabern wird der Wechsel sehr wahrscheinlich keine Auswirkungen haben. Apple selbst hatte sich nach der exklusiven Partnerschaft mit Qualcomm teilweise für Mobilfunkchips von Intel entschieden. Es ist möglich, dass Apple bei der nächsten iPhone-Generation sogar ganz auf Intel setzt.