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Apple wirft iDOS endgültig aus dem App Store

iDOS war eine Besonderheit im App Store: Normalerweise sind Programme, welche andere ausführbare Dateien nachladen oder das Einspielen aus externen Quellen erlauben, verboten. Doch iDOS war mit kleineren Unterbrechungen seit 2010 im App Store präsent. Aber der Entwickler Chaoji Li stand öfters in Konflikt mit Apple, da das Unternehmen Updates für den Emulator teils jahrelang aufgrund von Regelverstößen blockierte.


Bereits vor zwei Wochen kündigte Apple an, iDOS in 14 Tagen zu entfernen, wenn der Entwickler die App nicht an das App-Store-Regelwerk anpasst. Da dies nicht möglich ist, ohne die eigentliche Kernfunktionalität zu entfernen, ließ Chaoji Li die Frist verstreichen – und Apple entfernte nun iDOS endgültig aus dem App Store.


Keinen ausführbaren Code nachladen
In den App-Store-Regeln ist zu lesen, dass Apps keinen zusätzlichen Code herunterladen, installieren oder ausführen dürfen, welcher die Funktionalität maßgeblich verändert (Punkt 2.5.2 im Regelwerk). Bei iDOS ist dies unzweifelhaft der Fall, da das Programm die Installation von älteren Programmen und Spielen für Microsoft DOS erlaubt. Findigen Nutzern gelang es sogar, Windows 3.1 mittels iDOS auf dem iPad zu installieren.

Regel 2.5.2 hat folgenden Hintergrund: Apple möchte bei der Begutachtung einer App die finale Version und den kompletten Funktionsumfang prüfen. Können Entwickler den Funktionsumfang von Apps nach der Begutachtung extern ändern, ist dies nicht möglich. Ob diese Regel noch zeitgemäß ist, sei dahingestellt: Jede App, welche einen Browser zur Umsetzung von App-Funktionalitäten verwendet, kann ihre Funktionsweise komplett verändern. Der Entwickler muss nur entsprechende HTML-Seiten und Skripte auf dem eigenen Server austauschen, um neue Funktionen zu integrieren – welche Apple beim Review nie zu Gesicht bekam.

Retro-Gamer traurig
Die Regel hat zur Folge, dass auf dem iPhone und iPad viele beliebte Emulatoren nicht gestattet sind. Im Google Play Store sind solche Apps aber erlaubt. Beispielsweise erfreut sich auf Android der Emulator "ScummVM", über welchen sich viele alte Point-And-Click-Adventures spielen lassen, höchster Beliebtheit. Im App Store sucht man die App vergebens.

Kommentare

Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.21 10:35
Ich finde es echt schade, dass Apple Apps dieser Art nicht im App Store gestattet. Ein ScummVM würde sehr gut auf dem iPad funktionieren.
+10
wicki
wicki10.08.21 10:48
Und diese "Regel" wird von Apple selbst verletzt, mit ihrem eigenen Swift Playgrounds sowie etlichen Programmieren-Lern-Apps wie etwa Scratch oder Hopscotch.
Better necessarily means different.
+8
milk
milk10.08.21 10:49
Apple versucht scheinbar gerade mit allen Mitteln, möglichst unsympathisch zu erscheinen.
+14
Maestro7410.08.21 10:52
Danke für den Hinweis vor einigen Tagen von Euch. Ich habe iDos dann gleich mal geladen und ausgetestet. Windows 3.11 ließ sich relativ einfach installieren und funzt auch. Mit entsprechenden Sound und Graka Treibern läuft es rund. Habe dann weiter in Nostalgie geschwärmt und mir den KC 85/3 emuliert lassen und ein wenig Pengo und BreakOut aus den 80igern gespielt. Man waren das noch Zeiten.
+4
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.21 10:57
Maestro74
Ich probiere auch gerne alte Sachen nochmals aus, z.B. mit DosBox, Konsolen-Emulatoren usw. Es ist wirklich schade, dass diese Apps keinen Platz im App Store haben
+5
LoMacs
LoMacs10.08.21 11:30
Wie ist denn das eigentlich, wenn man die App schon hat? Läuft die dann einfach weiter, obwohl sie nicht mehr im Store ist?
0
LittleBOFH10.08.21 11:35
Mendel Kucharzeck
Maestro74
Ich probiere auch gerne alte Sachen nochmals aus, z.B. mit DosBox, Konsolen-Emulatoren usw. Es ist wirklich schade, dass diese Apps keinen Platz im App Store haben
Ich habe vor längerem mal folgende Site gefunden, auf der beschrieben wird, wie man ScummVM auf iOS ohne einen Jailbreak installieren kann:
Ich hab’s aber nie ausprobiert und kann daher nicht sagen, ob das (noch) funktioniert…
+1
Maestro7410.08.21 11:39
LoMacs
Wie ist denn das eigentlich, wenn man die App schon hat? Läuft die dann einfach weiter, obwohl sie nicht mehr im Store ist?

Wenn Du sie einmal hast und Apple nix an bestimmten Sachen dreht, dann sollte es weiter laufen. Auf meinem iPad verrichtet die App ihre. Dienst in gewohnter Form.
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.21 11:41
LittleBOFH
Ja klar kann man es selbst bauen und dann auf dem iPhone installieren – aber viele haben entweder keinen Mac oder einfach keine Lust auf so einen Aufstand.
0
LittleBOFH10.08.21 11:47
Mendel Kucharzeck
LittleBOFH
Ja klar kann man es selbst bauen und dann auf dem iPhone installieren – aber viele haben entweder keinen Mac oder einfach keine Lust auf so einen Aufstand.

Mag sein. Andererseits, selbst wenn Apple das erlauben würde (was gerade für Emulatoren alter Spieleautomaten z.B. sehr sinnvoll wäre 😬) bräuchtest du wahrscheinlich sowieso einen Rechner, um die alten Spiele von dort in den Emulator hineinzubekommen.
Von daher: Schade in der Tat und somit nur etwas für Fortgeschrittene…
0
LoCal
LoCal10.08.21 12:05
wicki
Und diese "Regel" wird von Apple selbst verletzt, mit ihrem eigenen Swift Playgrounds sowie etlichen Programmieren-Lern-Apps wie etwa Scratch oder Hopscotch.

Nein … und hättest Du Dir die Mühe gemacht die verlinkten Regeln zu lesen …
2.5.2 Apps should be self-contained in their bundles, and may not read or write data outside the designated container area, nor may they download, install, or execute code which introduces or changes features or functionality of the app, including other apps. Educational apps designed to teach, develop, or allow students to test executable code may, in limited circumstances, download code provided that such code is not used for other purposes. Such apps must make the source code provided by the app completely viewable and editable by the user.

iDos hatte, durch welches Glück auch immer, sehr lange einen Sonderstatus.
Der C64-Emulator damals musste z.B. alle Spiele fix mitbringen (ausser man wusste wie man als User das umgeht!).
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
jmh
jmh10.08.21 12:11
dos ist aber schade ...
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
+1
heubergen10.08.21 16:13
Aus meiner Sicht sollte Apple die benannte Regeln viel stärker umsetzen und eben auch nachladen aus dem Internet verbieten. Nur so könnte man die Entwickler dazu zwingen Änderungen lokal zu machen anstatt die halbe Welt nachzuladen!
-1

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