Apple zeigt großes iPadOS-Update – iPadOS 16 bietet erstmals Fenster
Lange Jahre hatten sich die Systeme für iPhone und iPad die gemeinsame Bezeichnung "iOS" geteilt, bis Apple 2019 iPadOS einführte und dem iPad etwas mehr Eigenständigkeit zusprach. Dies war auch als Reaktion auf die Kritik zu versehen, das iPad sei nur ein iPhone XXL, mache jedoch viel zu wenig von den Möglichkeiten des größeren Displays Gebrauch. Tatsächlich spendierte Apple dem Tablet Funktionen, die das iPad mehr in Richtung eines Notebooks rückten, beispielsweise durch zeitgleiches Nutzen mehrerer Apps. Mit iPadOS 16 möchte Apple einen weiteren Schritt machen, um das Potenzial des iPads zu entfesseln. Wie es schon in Berichten vor der WWDC hieß, handelt es sich um eine signifikante Aktualisierung.
Technologien für "Desktop-class Apps"Über das gesamte System hinweg habe Apple Verbesserungen vorgenommen, um das iPad besser auszunutzen. Dabei handelt es sich weitgehend um eine Vielzahl an kleinen Anpassungen, allerdings auch um einige größere Änderungen. Vor allem soll es aber darum gehen, Entwicklern die Werkzeuge in die Hände zu geben, mächtigere Apps zu entwickeln. Erstmals gibt es zudem virtuellen Speicher ("Virtual Memory Swap"), wozu es allerdings eines M1-basierten iPads bedarf. Apps dürfen sich dann 16 GB Arbeitsspeicher genehmigen – bislang wurden Anwendungen rigide beendet, sobald diese zu speicherhungrig waren.
Stage Manager – Fenstersystem für iPadsAuf dem iPad konnte man zwar schon immer Fullscreen-Apps verwenden, später dann auch zwei nebeneinander, einen massiven Schritt gibt es aber mit iPadOS 16. Stage Manager funktioniert fast genauso wie auf dem Mac und erlaubt schnelles Umschalten sowie Voransichten aller offener Fenster. Mehrere offene Fenster sind damit möglich, die sich auch überlagern. Apple wertet das System dadurch ganz massiv auf und erfüllt das Versprechen, aus dem iPad ein Produktivsystem zu machen. Eine Limitierung gibt es hingegen, nur vier Apps gleichzeitig sind möglich.
Wetter-AppApple schließt eine auffällige Lücke, denn erstmals gibt es die Wetter-App auch auf dem iPad. Diese lässt sich über eine Art Widgetsystem organisieren, um einen individuellen Wetterbericht zusammenzustellen. Außerdem stellt Apple das "WeatherKit" zur Verfügung, damit Entwickler Wetter-Funktionen in Drittanbieter-Apps integrieren können.
Free Form als neue AppAm einfachsten lässt sich die neue App als Whiteboard auf dem iPad beschreiben. Ideal für Brainstorming-Sessions, sagt Apple – oder auch um während eines Telefongesprächs Informationen zusammenzustellen. Natürlich wird der Apple Pencil ebenfalls unterstützt, damit Nutzer schnell Notizen anfertigen können.
VerfügbarkeitiPadOS soll, genauso wie iOS 16, im Herbst erscheinen. Als Systemvoraussetzungen nennt Apple ein iPad der 5. Generation bzw. ein iPad mini der 5. Generation, ein iPad Air der 3. Generation sowie alle Modelle des iPad Pro. Allerdings gibt es zahlreiche Einschränkungen, denn alle gezeigten Neuerungen bieten lediglich die M1-basierten Geräte.