Apple zieht die Reißleine: Über 46.000 Apps aus dem chinesischen App Store entfernt
Es gibt für Entwickler verschiedene Möglichkeiten, ihre Apps zu monetarisieren: So können diese beispielsweise kostenlos angeboten werden, aber über Werbeeinblendungen Geld einspielen. Oder man wählt den klassischen Weg und bepreist den Download der Anwendung oder bestimmter Inhalte – das ist natürlich auch in China gängige Praxis. In diesen Fällen bedarf es aber seit 2016 einer Lizenz der chinesischen Behörden. Das bürokratische Verfahren, um eine solche Genehmigung zu erhalten, gilt als langwierig und kostspielig. Die Regelung betrifft vor allem Spiele, sind diese doch besonders häufig mit kostenpflichtigen Mikrotransaktionen versehen. Apple legte den Entwicklern mehrere Fristen auf, um eine Lizenz nachzureichen – und entfernte im August 30.000 Anwendungen aus dem chinesischen App Store. Nun legt Cupertino noch einmal nach.
Keine Lizenzen für zahlreiche AppsBislang war es Anbietern kostenpflichtiger Apps in China möglich, diese im App Store zu veröffentlichen – und eine behördliche Genehmigung für die Applikationen nachzureichen. Damit waren sowohl Apple als auch iOS-Entwickler in einer vergleichsweise privilegierten Situation: Bei anderen App-Plattformen, beispielsweise Googles Play Store, mussten die Voraussetzungen für kostenpflichtige Apps oder In-App-Käufe bereits bei der Einreichung vorliegen. Apple gewährte für viele Anwendungen eine Frist bis zum Jahresende – und entfernte nun zahlreiche Apps aus dem Store, da es den Anbietern nicht gelungen war, eine Genehmigung der Behörden einzuholen.
Zukünftig mehr WerbungLaut
Reuters fielen dem Kahlschlag mehr als 46.000 Apps zum Opfer – darunter 39.000 Spiele. Überraschenderweise zählen zu den betroffenen Titeln auch durchaus populäre Games größerer Entwicklerstudios wie
NBA 2K20 oder Ubisofts
Assassin's Creed Identity. Nie zuvor seien so viele Apps an einem einzigen Tag des App Stores verwiesen worden – von den 1.500 beliebtesten kostenpflichtigen Spielen in der Volksrepublik stünden nun lediglich 74 zur Verfügung. Analysten gehen davon aus, dass zukünftig mehr Entwickler auf werbefinanzierte Modelle setzen.