#AppleToo: Arbeitsministerium leitet Untersuchung gegen Apple ein
Die Debatte um Geschlechtergerechtigkeit und sexistisches Verhalten bei Apple ist noch lange nicht beendet. Nachdem in den vergangenen Monaten einige Organisatorinnen der internen Initiative #AppleToo das kalifornische Unternehmen verließen beziehungsweise gefeuert wurden, musste Apple auf Betreiben einer aktivistischen Aktionärsgruppe bereits der US-amerikanischen Börsenaufsicht Rede und Antwort stehen. Jetzt leitete das Arbeitsministerium der Vereinigten Staaten eine förmliche Untersuchung ein.
Entlassung von Ashley Gjøvik gibt Anlass zu ErmittlungenAnlass für die Ermittlungen ist laut einem Bericht der
Financial Times (Paywall) unter anderem die Entlassung der Managerin Ashley Gjøvik. Sie wurde im September dieses Jahres von Apple gefeuert, weil sie nach Auffassung des Unternehmens vertrauliche Informationen öffentlich gemacht hatte, unter anderem auf Twitter. Die ehemalige Apple-Mitarbeiterin sammelte zuvor nach eigenen Angaben in großem Umfang Belege für "systematischen Sexismus" im Unternehmen, zudem setzte sie sich mit anderen Angestellten gegen die Rückkehr in die Büros und das Recht auf Arbeit im Homeoffice ein. Nach einer zwischenzeitlichen Beurlaubung wurde ihr fristlos gekündigt.
Verdacht: Kündigung war Vergeltung für WhistleblowingDas US-Arbeitsministerium hegt nun den Verdacht, dass es sich bei Gjøviks Entlassung um eine Vergeltung für Whistleblowing handelt. Gemäß dem
Whistleblower Protection Program der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) sind derartige Maßnahmen gesetzlich nicht erlaubt. Einzelheiten gab die Regierungsbehörde nicht bekannt. Sie teilte Ashley Gjøvik allerdings laut Financial Times offiziell mit, dass eine entsprechende Untersuchung von Apples Verhalten eingeleitet wurde. Das legt die Vermutung nahe, dass die gefeuerte Managerin beim Arbeitsministerium eine förmliche Beschwerde eingereicht hatte.
Apple legt Wert auf "positives und inklusives Betriebsklima"Sollte das US-Arbeitsministerium zu dem Schluss kommen, dass Apples Kündigung von Ashley Gjøvik und möglicherweise anderen Mitarbeiterinnen wie etwa Cher Scarlett verbotene "Whistleblower Retaliation" darstelle, droht dem Unternehmen ein gerichtliches Verfahren. Der kalifornische Konzern erklärte der Financial Times, er lege großen Wert auf eine "positives und inklusives Betriebsklima". Apple nehme von Angestellten vorgetragene Bedenken stets ernst und leite bei Beschwerden gründliche interne Ermittlungen ein.