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#AppleToo-Initiatorin: Apple wollte mich zum Schweigen bringen

Die öffentliche Debatte im Zusammenhang mit geschlechtsbezogenen Gehaltsunterschieden, Fehlverhalten von Vorgesetzten und Sexismus bei Apple reißt nicht ab. Maßgebliche Organisatorinnen der internen #AppleToo-Initiative wie Ashley Gjøvik sowie Janneke Parrish wurden vom Konzern gefeuert, vor wenigen Tagen verließ Cher Scarlett nach einer Einigung mit Apple das Unternehmen. Die Vorgänge riefen mittlerweile auch eine Gruppe von Aktionären auf den Plan. Diese wollte wissen, ob sich Verschwiegenheitsklauseln in Arbeitsverträgen auch auf möglicherweise illegale Vorgänge wie Diskriminierung oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erstrecken.


Apple: Stillschweigen nur bei Geschäftsgeheimnissen erforderlich
Apple teilte der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC daraufhin offiziell mit, dass es derartige Klauseln nicht gebe. Mitarbeiter seien lediglich zu Stillschweigen verpflichtet, wenn es um Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum des Unternehmens gehe. Über Gehälter oder Arbeitsbedingungen dürften sich die Mitarbeiter hingegen durchaus sowohl intern als auch öffentlich äußern. In einem Memo für die Angestellten stellte Apple diese Firmenpolitik vor einigen Tagen ebenfalls so dar.

Cher Scarlett sollte Verschwiegenheitsvereinbarung unterzeichnen
Cher Scarlett widerspricht dieser offiziellen Erklärung des kalifornischen Konzerns jetzt vehement. Im Gespräch mit Business Insider bezeichnete sie Apples Stellungnahme gegenüber der SEC als "Lüge", das Unternehmen nutze derartige Klauseln sehr wohl. Als Beweis für ihre Behauptung präsentierte sie eine Verschwiegenheitsvereinbarung, welche Apples Anwälte ihr kurz nach der Einigung mit ihrem bisherigen Arbeitgeber vorlegten. Darin sollte sie sich nachträglich zu absolutem Stillschweigen verpflichten. Darüber hinaus enthielt das Dokument den exakten Wortlaut für eine Erklärung, welche Scarlett nach ihrem Ausscheiden abgeben sollte: "Nach 18 Monaten bei Apple habe ich entschieden, dass es an der Zeit ist, weiterzugehen und mich neuen Herausforderungen zu stellen."

Erneute Beschwerde bei der Börsenaufsicht
Cher Scarlett lehnte es nach eigenen Angaben ab, diese Verschwiegenheitsvereinbarung zu unterzeichnen. Stattdessen reichte sie eine "Whistleblower Complaint" ein und stellte Nia Impact Capital, einer Gruppe von Investment-Aktivisten, das ihr von Apple vorgelegte Dokument zur Verfügung. Diese teilte daraufhin der SEC mit, ihr lägen Informationen vor, dass der iPhone-Konzern entgegen seinen Angaben mit Vertragsklauseln versuche, Diskriminierung und sexuelle Belästigung sowie andere Gesetzesverstöße zu verheimlichen. Stellungnahmen von Apple oder der Börsenaufsichtsbehörde zu den neuerlichen Vorwürfen liegen bislang nicht vor.

Kommentare

Frank Drebin
Frank Drebin24.11.21 17:10
Boah, ich finde es schon wichtig, wenn irgendwelche Ungerechtigkeiten ans Tageslicht kommen, aber ich glaube dass man es auch übertreiben kann…
-3
Philantrop
Philantrop24.11.21 17:24
Ist das nicht ein großer Unterschied in einem Arbeitsvertrag die benannten Klauseln zu verwenden oder aber aber wie geschildert in einem Aufhebungsvertrag!?

Ein Aufhebungsvertrag regelt in gegenseitigem einvernehmen das viel Geld für die ausscheidende Person fließt - aber eben auch, wie man dieses Ausscheiden nach außen verkaufen darf und andere Punkte. Das finde ich tatsächlich nicht im Ansatz unlauter.

Man kann auch ohne Abfindung gehen und der Welt erzählen wie scheisse der letzte Chef war - oder verstehe ich das amerikanische System nicht?
+12
Hitman24.11.21 17:31
Wahrscheinlich war die Abfindungssumme nicht hoch genug.
0
milk
milk24.11.21 17:52
Vielleicht wurde sie aber auch einfach schlecht behandelt und weist jetzt zu Recht darauf hin, dass Apple nicht die Wahrheit sagt? Die Möglichkeit bestünde ja immerhin, also vielleicht nicht sofort auf alle und jeden losgehen, derdiedas was darüber sagt, wie Apple mit seinen Leuten umgeht.
+3
massi
massi24.11.21 18:00
Ich frage mich gerade was eine "Iniatorin" ist?
Aber wahrscheinlich bin ich mal wieder zu alt um den Begriff zu kennen.
-2
milk
milk24.11.21 18:02
massi
Ich frage mich gerade was eine "Iniatorin" ist?
https://www.duden.de/rechtschreibung/Initiatorin
-1
SignoreRossi
SignoreRossi24.11.21 18:56
massi
Ich frage mich gerade was eine "Iniatorin" ist?
Aber wahrscheinlich bin ich mal wieder zu alt um den Begriff zu kennen.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Polemik hat noch nie geholfen.
Es gibt für mich einen Leitspruch, wenn man nichts gutes beitragen kannt, sollte man nichts beitragen!
Obacht du Schelm, nun ist's genug mit der Firlefanzerei!
-6
Dupondt24.11.21 20:29
massi: Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
+2
ÄNDY
ÄNDY24.11.21 20:57
@milk und SignoreRossi
SignoreRossi
... sollte man nichts beitragen!
Daran hättet ihr euch wohl besser halten sollen
Erst lesen, dann tippen.
Dupondt
massi: Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
0
massi
massi25.11.21 00:15
Tja, ich scheine zumindest, trotz Sehschwäche, noch nicht zu alt zu sein, um richtig zu lesen.

DAS, war übrigens jetzt richtig polemisch.
-3
Tirabo25.11.21 00:41
massi
Tja, ich scheine zumindest, trotz Sehschwäche, noch nicht zu alt zu sein, um richtig zu lesen.

DAS, war übrigens jetzt richtig polemisch.

Freundlich:

„Liebe Leute von MTN, Ihr meint sicher Initiatorin, nicht Iniatorin, bitte korrigieren, danke

Polemisch:

„Ich frage mich gerade was eine "Iniatorin" ist?
Aber wahrscheinlich bin ich mal wieder zu alt um den Begriff zu kennen.“
+3
Hans Hoos
Hans Hoos25.11.21 08:57
Der Moment, in dem dir der kleine, dicke Junge aus braun verschmiertem Mund erzählt, er habe die Schokolade ganz bestimmt nicht gegessen ...
0
milk
milk25.11.21 09:29
Worum geht's hier jetzt eigentlich in den Kommentaren?
+1
Phileas25.11.21 09:49
milk
Worum geht's hier jetzt eigentlich in den Kommentaren?
Um Menschen, die gehört werden wollen, obwohl sie nichts zu sagen haben.
+4
massi
massi25.11.21 10:56
Freundlich:
...

Polemisch:

...
Nein, ich war mir wirklich nicht sicher ob es das Wort Iniatorin tatsächlich gibt, da Initiator im Englischen Iniator heißt und es sich dabei evtl. um einen Danglizismus handeln könnte.
-4
Al Borland
Al Borland25.11.21 11:11
Heißt es nicht.
Nom de dieu de putain de bordel de merde de saloperies de connards d'enculés de ta mère. Sehen Sie, es ist, als ob man sich den Arsch mit Seide abwischt.
+3
teorema67
teorema6725.11.21 11:19
Philantrop
... Das finde ich tatsächlich nicht im Ansatz unlauter.

Man kann auch ohne Abfindung gehen und der Welt erzählen wie scheisse der letzte Chef war ...

Dann müssen Juristen klären, ab wann das (komplette) Vorenthalten einer Abfindung wegen fehlender Bereitschaft zur Verschiegenheit den Tatbestand der Erpressung erfüllt, insbesondere wenn Delikte verschwiegen werden sollen
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
0
Philantrop
Philantrop25.11.21 11:58
teorema67
Philantrop
... Das finde ich tatsächlich nicht im Ansatz unlauter.

Man kann auch ohne Abfindung gehen und der Welt erzählen wie scheisse der letzte Chef war ...

Dann müssen Juristen klären, ab wann das (komplette) Vorenthalten einer Abfindung wegen fehlender Bereitschaft zur Verschiegenheit den Tatbestand der Erpressung erfüllt, insbesondere wenn Delikte verschwiegen werden sollen

Das kommt glaube ich darauf an - was im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Eine Abfindung ist ja nicht automatisch verpflichtend, dementsprechend kann aus dem Vorenthalten auch keine Nötigen erwachsen.
+1
Motti
Motti25.11.21 12:25
Fürchterlich solche Leute.

Genauso wie die, die über Produzenten jetzt Hollywoodstars wurden, dafür freiwillig eine Situation zuließen und jetzt, wo sie berühmt sind, schreien sie nach Vergeltung.

Wie billig das ist.
-2
teorema67
teorema6725.11.21 12:44
Philantrop
... Eine Abfindung ist ja nicht automatisch verpflichtend, dementsprechend kann aus dem Vorenthalten auch keine Nötigen erwachsen.

Wenn die Abfindung üblich ist (ist sie zumindest in DE) und sie wegen derartiger Verschwiegenheitsansinnen vorenthalten wird, könnte ein Arbeitsgericht das anders sehen.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
Philantrop
Philantrop25.11.21 13:30
teorema67
Philantrop
... Eine Abfindung ist ja nicht automatisch verpflichtend, dementsprechend kann aus dem Vorenthalten auch keine Nötigen erwachsen.

Wenn die Abfindung üblich ist (ist sie zumindest in DE) und sie wegen derartiger Verschwiegenheitsansinnen vorenthalten wird, könnte ein Arbeitsgericht das anders sehen.

Bei der Kündigung des Arbeitnehmers?
Da gibt's normalerweise keinen Pfennig.
https://www.theverge.com/2021/11/17/22788245/cher-scarlett-apple-nlrb-settlement-leaves-company-appletoo-pay-equity
Scarlett is leaving voluntarily, according to Bloomberg
-1
teorema67
teorema6725.11.21 16:21
Philantrop
... Bei der Kündigung des Arbeitnehmers?
Da gibt's normalerweise keinen Pfennig.

Aber selbstverständlich! Gerade bei Konflikten wie dem im Artikel beschriebenen kündigt der Arbeitnehmer freiwillig und bekommt einige Monatsgehälter oder mehr als Abfindung, weil das für den Arbeitgeber die vorteilhafteste Lösung ist
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
-1
Philantrop
Philantrop25.11.21 17:01
teorema67
Philantrop
... Bei der Kündigung des Arbeitnehmers?
Da gibt's normalerweise keinen Pfennig.

Aber selbstverständlich! Gerade bei Konflikten wie dem im Artikel beschriebenen kündigt der Arbeitnehmer freiwillig und bekommt einige Monatsgehälter oder mehr als Abfindung, weil das für den Arbeitgeber die vorteilhafteste Lösung ist

Verwechselst du vielleicht einen Aufhebungsvertrag (mit Abfindung) mit einer Kündigung (eigentlich immer ohne Abfindung)?
+1
teorema67
teorema6725.11.21 17:35
Nein, das verwechsle ich nicht. Arbeitnehmerseitige Kündigung gegen Abfindung ist stets ein Vertrag.

Aber Warum sollte Frau Scarlett in o. a. Sache ohne Gegenleistung kündigen (sofern "leaving voluntarily" das wirklich meint)? Hat sie wirklich alles böswillig erfunden und Apple übel mitgespielt?? Oder hat sie nichts erfunden und Apple möchte gegen Geld Ermittlungen verhindern?? Nicht dass ich es wüsste ... aber wieso kommen die Aktionäre auf so eine Idee? 🤔
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
0
massi
massi25.11.21 18:17
Al Boland
Heißt es nicht.
O.K., dann hat mich diese Seite wohl auf's Glatteis geführt:
+1
Philantrop
Philantrop25.11.21 18:19
teorema67
Nein, das verwechsle ich nicht. Arbeitnehmerseitige Kündigung gegen Abfindung ist stets ein Vertrag.

Aber Warum sollte Frau Scarlett in o. a. Sache ohne Gegenleistung kündigen (sofern "leaving voluntarily" das wirklich meint)? Hat sie wirklich alles böswillig erfunden und Apple übel mitgespielt?? Oder hat sie nichts erfunden und Apple möchte gegen Geld Ermittlungen verhindern?? Nicht dass ich es wüsste ... aber wieso kommen die Aktionäre auf so eine Idee? 🤔

Ich hab trotzdem das Gefühl, dass hier vieles durchmischt wird.
Eine Kündigung ist in der Regel einseitig - manchmal auch mit Anerkenntnis wenn Fristen wider dem Arbeitsvertrag vereinbart werden. Menschen kündigen einfach so. Andauernd.

Ein Aufhebungsvertrag regelt das Ausscheiden aus dem Unternehmen. Wenn es zu keinem Vertragsabschluss kommt - aus welchen gründen auch immer, ist die Person immer noch angestellte des Unternehmens.

Das ist alles Spekulation - aber so wie sich der Fall darstellt hat die Dame gekündigt und Apple wollte "Schweigegeld" zahlen und mit ihr aushandeln, die Kündigung in einen Aufhebungsvertrag umzuwandeln. So weit - so üblich. Jedes Aktiennotierte Unternehmen hat gerne die Erklärung(shoheit) man wolle sich neuen Herausforderungen stellen als Grund. Da würde ich natürlich auch reinverhandeln, dass die öffentlich gemachten Vorwürfe unter den den Teppich fallen - für genug Geld. Das würde ich tatsächlich auch als üblich ansehen.

Das wollte sie nun nicht - hat nicht unterzeichnet und hat somit ordentlich gekündigt.
Nötigung kann ich darin (sollte es so sein - wie es sich aktuell darstellt) trotzdem nicht erkennen. Denn Nötigung setzt natürlich auch die Not einer Person voraus - die nunmal niemand hat - wenn er von sich aus kündigt.

Die Frage die sich am ehesten nach deutschen Recht stellte, ob die Vertragsklausel Sittenwidrig wäre oder der Verschleierung von Straftaten diente. Aber Nötigung sehe ich da wirklich nicht.
+1
ilig
ilig25.11.21 19:01
teorema67
…aber wieso kommen die Aktionäre auf so eine Idee?
Eine berechtigte Frage.
The document demonstrates the lengths Apple will go to silence former employees.
Demonstriert oder dokumentiert das »document« Anstrengungen, die Apple unternehmen wird, um ehemalige Mitarbeiter zum Schweigen zu bringen?

Ein Dokument dokumentiert m.E. einen tatsächlichen Sachverhalt. Ich wüsste nicht wieso man einen tatsächlichen Sachverhalt demonstrieren sollte, wenn man in doch dokumentieren kann.

Warum legt Cher Scarlett dieses »document« nicht offen. Damit könnte sie doch maximalen Druck auf Apple ausüben. Wenn sie Nia Impact Capital das ihr von Apple vorgelegte Dokument zur Verfügung stellt kann sie es doch komplett veröffentlichen.

Oder gibt es dazu in den USA rechtliche Einschränkungen die das nicht erlauben?
0

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