#AppleToo: Kritik an Cupertino wegen Sexismus, Rassismus und anderer Diskriminierungen
Apple muss gerade einiges an negativer Berichterstattung hinnehmen: Neben dem vielfach geäußerten Unmut über die Pläne des Konzerns, Fotos auf den iPhones nach kinderpornografischen Inhalten zu scannen, kritisieren einige Mitarbeiter die Unternehmenskultur: Apple unternehme nicht genug, um Sexismus, Rassismus und anderen Benachteiligungen von Angestellten entgegenzutreten. Nun gipfeln die Vorwürfe in einer Bewegung namens #AppleToo: Deren Vertreter weisen darauf hin, mit ihren Einwänden bislang vom Konzern ignoriert worden zu sein.
#AppleToo: Cupertino neigt zur GeheimhaltungNach Angaben von
The Verge beteiligten sich etwa 15 Apple-Mitarbeiter an der Organisation von #AppleToo, darunter auch einige ehemalige Angestellte. Sie machten ihr Anliegen zuerst einer Discord-Community mit etwa 200 Mitarbeitern des Unternehmens bekannt. Auf der Internetseite
appletoo.us geht die Gruppe auf einige Probleme mit dem Konzern ein: So habe sich Apple zu lange der öffentlichen Kontrolle entzogen und sei aufgrund einer Kultur der Geheimhaltung zu einer „undurchsichtigen, einschüchternden Festung“ geworden. Mitarbeiter würden aufgrund ihres Geschlechts oder weil sie einer historisch marginalisierten Gruppe angehören diskriminiert, heißt es auf der Seite.
Unterstützung vom Leaker FudgeDamit sei nun Schluss: Man habe alle internen Wege ausgeschöpft, doch es habe sich nichts verändert. Die Gruppe appelliert an ihre Kollegen, entsprechende Erfahrungen zu teilen und sich #AppleToo anzuschließen. Laut
AppleInsider zählt der Leaker Fudge zu den Unterstützern der Bewegung, er habe vor allem der Ingenieurin Cher Scarlett bei der Realisierung geholfen.
Werden Frauen und Minderheiten benachteiligt?Scarlett initiierte unlängst eine
Umfrage unter Apple-Mitarbeitern, um Erkenntnisse zu Gehaltsunterschieden zu gewinnen.
The Verge analysierte die Daten der ungefähr 2.000 Teilnehmer (Apple beschäftigt ungefähr 147.000 Personen); Scarlett teilte die Ergebnisse zudem auf Twitter:
Quelle: @cherthedev via Twitter
So liege der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen unter den Teilnehmern der Umfrage bei etwa sechs Prozent. Die Ingenieurin weist ferner darauf hin, dass nichtbinäre, nicht weiße Personen sowie Frauen in leitenden Positionen deutlich unterrepräsentiert seien. Die Daten würden darauf hindeuten, dass weiße Männer ungleich höhere Aufstiegschancen als Frauen hätten, so Scarlett.