#AppleToo: Neue Belästigungsvorwürfe – Apple gelobt Besserung
Unter der Bezeichnung #AppleToo wurde vor geraumer Zeit eine interne Initiative bekannt, welche mangelnde Geschlechtergerechtigkeit und sexistisches Verhalten bei Apple anprangerte. Die Mitarbeiterinnen, welche die Debatte lostraten, sind zwar mittlerweile nicht mehr im kalifornischen Unternehmen tätig, die Diskussionen sind allerdings alles andere als beendet. Jetzt melden sich 15 weitere ehemalige und aktuelle weibliche Angestellte zu Wort und erheben schwere Vorwürfe gegen Apples Personalabteilung.
Vorwurf: Apple ignorierte zahlreiche BeschwerdenDie Anschuldigungen, von denen die
Financial Times (Bezahlschranke) berichtet, betreffen vor allem Apples Umgang mit gemeldeten Vorkommnissen im Zusammenhang mit Belästigung, Fehlverhalten und Diskriminierung. Die Personalabteilung habe entsprechende Meldungen in etlichen Fällen entweder komplett ignoriert oder die Beschwerdeführerinnen abblitzen lassen. Bemerkenswert ist der Zeitung zufolge insbesondere der Fall einer Mitarbeiterin namens Megan Mohr, welche dem Blatt ihre Geschichte erzählte. Sie traf sich nach eigenen Angaben im Jahr 2013 auf einen „platonischen Umtrunk“ mit einem Kollegen. Dieser fuhr sie anschließend nach Hause und begleitete sie in ihre Wohnung. Als sie kurz einnickte, zog der Kollege ihr Bluse und BH aus und fotografierte Mohr. Als sie dadurch aufwachte, sah sie in sein grinsendes Gesicht.
Mitarbeiterinnen wurden für ihre Meldungen abgestraftMohrs Beschwerde bei Apple blieb ohne Folgen für den Belästiger. Die Personalabteilung teilte der Angestellten mit, man könne nichts unternehmen, weil sich der Vorfall nicht am Arbeitsplatz zugetragen habe. Darüber hinaus stehe Aussage gegen Aussage, der Kollege habe kein Fehlverhalten eingeräumt. Von ähnlichen Vorkommnisse berichteten der Financial Times 14 weitere Mitarbeiterinnen. Acht der Betroffenen beklagten sich zudem darüber, dass die Personalabteilung des Unternehmens sie für ihre Beschwerden abgestraft habe. In einem Fall kam es sogar zu einer von der betroffenen Angestellten als äußerst ungerechtfertigt bezeichneten Abmahnung.
Apple räumt fehlerhaften Umgang ein und verspricht BesserungApple räumte gegenüber der Financial Times ein, nicht immer korrekt mit Beschwerden im Zusammenhang mit sexueller Belästigung oder Diskriminierung umgegangen zu sein. Man werde die jüngsten Berichte zum Anlass nehmen, die entsprechenden Prozesse zu verbessern und die Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter entsprechend zu verändern. „Wir legen großen Wert darauf, solchen Meldungen gründlich nachzugehen und die Vorkommnisse aufzuklären“, heißt es in der Stellungnahme.