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Apples Argument gegen EU-Kommission: Es sind fünf App Stores, nicht einer!

Apples Ökosystem steht zunehmend auf dem Prüfstand: Dem Konzern wird mittlerweile in vielen Staaten vorgeworfen, Konkurrenz systematisch zu behindern oder gar auszuschließen, was beispielsweise in den USA kartellrechtliche Ermittlungen nach sich zieht (siehe hier). Auch in der Europäischen Union droht Cupertino Ungemach: Die Bestimmungen des Digital Markets Acts (DMA) kommen in wenigen Wochen zum Tragen. Apple geht mit einer im November des Vorjahres vor dem Europäischen Gerichtshof eingereichten Klage dagegen vor. Nun werden einige Einzelheiten zur Argumentation des Unternehmens bekannt.


Ein App Store? Es sind fünf Stores!
Einem Bericht von Reuters zufolge kritisiert Apple etwa, dass die Europäische Kommission „wesentliche sachliche Fehler begangen“ habe: Sie komme zu dem Schluss, dass es sich beim App Store Cupertinos um einen zentralen Plattformdienst handelt. Tatsächlich gehe es aber um fünf App Stores, welche auf bestimmte Geräte und Betriebssysteme zugeschnitten seien: Das iPhone, iPad, Apple TV, der Mac und die Apple Watch hätten ihre eigenen App Stores, so die Argumentation. Der Konzern möchte wohl auf diese Weise versuchen, die Nutzerzahlen für die einzelnen Plattformen herunterzuspielen, um sich zumindest teilweise den Eingriffen durch den DMA zu entziehen. Dieser sieht nämlich auch Sideloading und alternative App-Plattformen vor, was Apple ab März dieses Jahres gestatten müsste.

Wackelige Argumentation
Auch bei der Öffnung anderer Dienste betont Apple, dass deren Bedeutung überschätzt werde. So habe etwa iMessage in der EU nicht mehr als 45 Millionen aktive Nutzer, sodass der Messenger möglicherweise nicht als Gatekeeper infrage kommt (siehe hier). Cupertino behauptete im Übrigen auch, dass Safari auf dem iPhone, iPad und Mac nicht als ein Internetbrowser zu verstehen sei – vielmehr handle es sich um drei verschiedene Browser. Ob dieses Argument so wie jenes, das auf fünf unterschiedliche App Stores hinweist, die Wettbewerbshüter zu überzeugen vermag, ist wohl mehr als zweifelhaft.

Kommentare

Niederbayern
Niederbayern09.01.24 13:32
es war auch nie unsere Absicht eine Mauer zu errichten.
+10
Marcel Bresink09.01.24 13:37
Zu dumm, dass Apple den Entwicklern gegenüber den App Store genau gegenteilig anpreist: "1 ecosystem. 5 platforms."
+24
tranquillity
tranquillity09.01.24 14:06
Au weia, Apple … Ist ja ähnlich peinlich wie die Raser, die versuchen ihre Knöllchen abzuwimmeln, wenn sie geblitzt wurden.
+15
esc
esc09.01.24 14:36
Auf dem Mac funktioniert es wunderbar, Apps von anderen Orten zu installieren. Warum sollte das also auf dem iPhone nicht gehen?
+5
Caliguvara
Caliguvara09.01.24 14:37
Na ja. In einer gewissen Art und Weise deckt sich die Aussage mit der Keynote, als Steve Jobs das iPhone vorstellte. Er stellte drei Geräte vor, "ein Telefon, einen iPod und einen Browser."
Dass die aktuelle Argumentation trotzdem zu den eigenen Interessen hin zurechtgebogen ist ist allerdings auch klar.
Don't Panic.
+1
Legoman
Legoman09.01.24 14:43
tranquillity
Au weia, Apple … Ist ja ähnlich peinlich wie die Raser, die versuchen ihre Knöllchen abzuwimmeln, wenn sie geblitzt wurden.
Nun ja - exakt dafür werden Anwälte bezahlt.
+1
goldgeist
goldgeist09.01.24 14:44
@Caliguvara Und eine Kamera.
+1
Raziel109.01.24 14:46
tranquillity
Au weia, Apple … Ist ja ähnlich peinlich wie die Raser, die versuchen ihre Knöllchen abzuwimmeln, wenn sie geblitzt wurden.

Na das Problem ist bei sowas die rechtliche Lage. Nach aussen sieht das immer lächerlich aus. So wie damals als man sich über Ladebalken Animationen stritt etc etc. Argumente wie dieses klingen natürlich selten dämlich, sind aber meistens das Resultat aus den eingeschränkten rechtlichen Möglichkeiten die wiederum die mögliche Argumentation vor Gericht bestimmen.
+2
Achtlos weggeworfener Vogel09.01.24 15:14
Ich habe da noch einen Vorschlag an Apple: Macht für jede App-Kategorie einen separaten Shop.
+1
OMA
OMA09.01.24 17:02
Wenn sich die Kommission jetzt nicht ver-appled fühlt!
+5
t.stark09.01.24 17:30
Vielleicht solltet Apple aber nicht erwähnen, dass man beim Erwerb so manch einer App eine Universal-App erwirbt, die dann auf den anderen Plattformen entweder im dortigen App Store heruntergeladen kann oder dies eben automatisch passiert, ganz ohne dass ich als Nutzer in den App Store muss. Hat alles nichts miteinander zu tun
+7
Caliguvara
Caliguvara09.01.24 18:24
goldgeist
@Caliguvara Und eine Kamera.
Im Verlauf. Erstmal nur das o.g. Trio 🙂

Don't Panic.
+2
Nebula
Nebula09.01.24 23:25
Nach Apples Lesart dürfte es dann keine Universal-Apps geben, oder zumindest nicht ein Preis für alle Plattformen. Und meine iOS-Käufe dürften nicht auf dem Mac erscheinen. Lächerlich.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+6
Esterel
Esterel10.01.24 00:37
Haha, ehrlich?
Wenn das Apples bestes Argument ist, dann können die es gleich sein lassen.

War wohl der gleich Anwalt der behauptet:
Nicht Waffen töten Menschen, Menschen töten Menschen
+1
Esterel
Esterel10.01.24 00:42
Caliguvara
Na ja. In einer gewissen Art und Weise deckt sich die Aussage mit der Keynote, als Steve Jobs das iPhone vorstellte. Er stellte drei Geräte vor, "ein Telefon, einen iPod und einen Browser."
Dass die aktuelle Argumentation trotzdem zu den eigenen Interessen hin zurechtgebogen ist ist allerdings auch klar.

Nein, es sind viel viel mehr, mehrere Million sogar.
Du kannst mit Safari, alle Online-Shops der Welt Ansteuerung und z.B Klamotten Tommy Hilfiger kaufen oder bei Thalia Bücher, oder Zoo Tickets.
Wahnsinn.

Jetzt mal ehrlich, total egal was Jobs vorgestellt hat.
Wir alle wissen, dass die Aussage es sind 5 AppStore SCHWACHSINN ist.
+2

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