Apples Auto-Projekt Titan: Hochrangige Waymo-Ingenieurin wechselt nach Cupertino
In letzter Zeit ist es vergleichsweise ruhig um Apples Auto-Projekt mit dem Codenamen „Titan“ geworden. Einer neuen Meldung zufolge scheint Apple das Interesse an selbstfahrenden Autos aber noch nicht verloren zu haben. Das Unternehmen verpflichtete demzufolge Jaime Waydo, die sich zuvor als leitende Ingenieurin um die autonomen Autos von Googles Schwesterunternehmen Waymo kümmerte.
Hochrangige Führungskraft für Apples Auto-ProjektLaut
The Information kann die hinzugekommene Ingenieurin Apples stagnierendem Auto-Projekt wieder neuen Schwung geben und es näher an marktreife Lösungen führen. Apple äußerte sich bislang nicht zur Einstellung der neuen Mitarbeiterin. Deren LinkedIn-Profil zeigt nach wie vor Waymo als Arbeitgeber.
Apple-Auto vs. reine Software-LösungIn den letzten Jahren gab es widersprüchliche Hinweise zu Apples Plänen zum Projekt Titan. Tim Cook bestätigte zwar die Arbeit an „autonomen Systemen“, die Elektroantriebe in Fahrzeugen, selbstfahrende Autos und das Konzept des Car Sharing betreffen – doch zum Umfang und der Marschrichtung des Projekts machte der Apple-CEO keine Angaben.
Berichte sprechen von einer Änderung in Apples Auto-Strategie. Während es 2015 zunächst hieß, das Unternehmen wolle selbst ein autonomes Fahrzeug entwickeln, spricht seit einiger Zeit immer mehr für ein weniger umfangreiches Vorhaben. Apple erwäge, das eigene Auto-Engagement auf die zugrundeliegende AI-Softwareplattform zu reduzieren und Fahrzeugherstellern diese unter bestimmten Auflagen – ähnlich wie bei CarPlay – zur Verfügung zu stellen.
Der Marktforscher Robert Cirha (Guggenheim Partners)
sieht aktuell aber wieder die komplette Eigenentwicklung eines Fahrzeugs als wahrscheinlichere Variante, wofür auch die Verpflichtung von Jaime Waydo spricht. Bezogen auf die Absicht des Unternehmens, möglichst viel Kontrolle über die eigenen Produkte zu haben und diese – je nach Anwendungsgebiet – auch vor Konkurrenzsystemen abzuschotten, erscheine die Weitergabe der AI-Plattform an Dritthersteller unwahrscheinlich. Zudem verspreche sich Apple einen riesigen Markt für das fertige Produkt.