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Apples Beschwerde hievt “App Store Confidential”-Buch in die Amazon-Charts

Der sogenannte „Streisand-Effekt“ hat Apple erreicht. Beim besagten Phänomen geht es darum, dass beispielsweise Unternehmen mit der versuchten Unterdrückung von Informationen genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich wollten.

Apple geht momentan mit einer Unterlassungsaufforderung gegen die Veröffentlichung des Buches „App Store Confidential: Ein persönlicher Blick hinter die Kulissen von Apples wichtigstem Business“ (Amazon: ) von Tom Sadowski vor. Dem Unternehmen zufolge verrät das Werk vertrauliche Informationen. Apples Unterlassungsaufforderung hat dem Buch bei Amazon einen enormen Popularitätsschub verschafft.


Apples Vorwurf: Verrat von Geschäftsgeheimnissen
Tom Sadowski war bis zum letzten Jahr verantwortlich für die Leitung des deutschen App Store des Unternehmens. Entsprechend viele Eindrücke erhielt er von Apples App-Geschält. Sein Buch wirkt wie eine Mischung aus Autobiographie sowie Hintergrundreportage und setzt maßgeblich – wie es der Titel schon andeutet – auf Sadowskis persönlichen Erfahrungen bei Apple.

Apple gehen die Schilderungen des ehemaligen Mitarbeiters zu weit. Entsprechend wandte sich das Unternehmen an den Murmann Verlag, der das Buch vertreibt, und forderte einen sofortigen Verkaufsstopp und einen Rückruf aller bisher schon verkauften Exemplare – so das Reuters vorliegende Apple-Schreiben an den Verlag.

Das Unternehmen wirft Sadowski den Verrat von Geschäftsgeheimnissen vor und droht mit juristischen Schritten, falls der Aufforderung nicht folgegeleistet wird. Apple feuerte Sadowski eigenen Angaben zufolge im letzten Jahr, als das Unternehmen von dem Buch erfuhr. Laut des Autors wurden die Veröffentlichungsabsichten aber erst nach seinem Ausscheiden von Apple bekannt.

Zweifel an Apples Vorwürfen
Bisherigen Meldungen zufolge sind Apples Vorwürfe in der Schärfe unbegründet. Außer einem kurzen Treffen mit Tim Cook in Berlin und mehreren Hinweisen dazu, wie App-Entwickler ihre Anwendung am besten bei Apple anpreisen, finden sich in dem Buch kaum detaillierte Berichte zu Apples Geschäftsbetrieb. Ironischerweise gehe Apple gegen ein Werk vor, das sich lediglich auf eine allgemeine Art mit den Geschäftspraktiken beschäftigt und zudem sehr wohlwollend dem Unternehmen gegenüber verfasst ist, so Murmann-Anwalt Ralph Oliver Graef.

„App Store Confidential“ auf Amazon-Bestsellerliste vorne
Nach Apples unfreiwilliger Publicity für Sadowskis Werk verkaufte sich die erste Auflage (4.000 Stück) so gut, dass der Verlag den Vertrieb nicht etwa einstellte, sondern schnell eine zweite Auflage veröffentlichte. Bei Amazon kletterte „App Store Confidential“ zuletzt auf den ersten Platz der Bestsellerliste für den Bereich „Politik & Geschichte“. Ob das dem Werk (so schnell) auch ohne Apples Beschwerde gelungen wäre, bleibt fraglich.

Kommentare

sierkb21.02.20 17:16
Reuters (20.02.2020): What secrets? Apple embroiled in row over book by German former executive

SZ (20.02.2020): Unterlassungserklärung: Apple will Buch eines Ex-Managers verbieten
  • Tom Sadowski, der ehemalige Deutschlandchef von Apples Appstore, hat ein Buch über seinen früheren Arbeitgeber veröffentlicht.
  • Apple hat Autor und Verlag abgemahnt, weil Sadowski im Buch angeblich Geschäftsgeheimnisse ausplaudere.




Wikipedia (de): Streisand-Effekt
-13
teorema67
teorema6721.02.20 17:29
MTN
... Ob das dem Werk (so schnell) auch ohne Apples Beschwerde gelungen wäre, bleibt fraglich.

sierkb
... Wikipedia (de): Streisand-Effekt

Quod erat ...
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
Paperflow
Paperflow21.02.20 17:37
Ich sehe hier kein Streisand-Effekt, dass Apple schadet, wohl aber für den Autor und die Käufer.

1a: Jeder kleine AppleStore-Manager hat diese Informationen
1b. Diese können gar nicht so brisant sein, dass Apple Schaden nimmt.

Somit ist es kein Streisand-Effekt für Apple. Wohl aber für den Autor:

2a: Der Autor hat sich verbrannt. Welches Unternehmen würde ihn noch einstellen?

2b: Soviel kann der Autor gar nicht mit dem Buch verdienen, dass die eigene Rufschädigung rechtfertigt.

3a: Die SensationsKäufer haben Geld ausgegeben für was? Für einen künstlichen Hype 😂

Der eigentliche Gewinner ist der Verlag. Der macht damit den größten Gewinn und das ohne Rufschädigung.
-4
sierkb21.02.20 17:38
Reuters
[…]
“Apple is trying to obstruct the publication of a book that addresses its business practices, but is written very sympathetically,” Graef said.

Murmann said a first print run of 4,000 copies was selling well and, rather than pulling the book, it was rushing out a second print run. “It’s No. 2 on the Amazon best-seller list in Germany - everyone is talking about it,” said Peter Felixberger, an executive at Murmann.

Apple, meanwhile, has not yet sought a court injunction on sales of the book. “It looks like Apple has gone a bit far tactically, building up pressure and issuing threats but then lacking the courage actually to go to court,” Graef said.

Apple said it had fired Sadowski for writing the book, although Sadowski said he left Apple last November and that his plans to publish the book only became known in December.
[…]
SZ
[…]
Auf rund 180 Seiten schildert er dort seinen persönlichen Blick "hinter die Kulissen von Apples wichtigstem Business", so der Untertitel. Der Autor berichtet von seinem ersten Treffen mit Konzernchef Tim Cook in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Kreuzberg und gibt Tipps für App-Entwickler. Wer auf Insiderinfos aus Cupertino hofft, wird enttäuscht.

Sadowskis Ex-Arbeitgeber gefällt das Buch offenbar trotzdem nicht: Apple hat kurz vor der Veröffentlichung durch zwei Großkanzleien Unterlassungserklärungen an den Autor und den Hamburger Murmann Verlag verschickt. "Dem sind wir nicht gefolgt", sagt Programmgeschäftsführer Peter Felixberger. "Seitdem ruht der See." Auch wenn sich der Konflikt mit Apple angebahnt hat, hat die Vehemenz den mittelständischen Verlag überrascht. Zunächst habe der Konzern Einsicht in das Manuskript Sadowskis gefordert. Das lehnte der Verlag ab, stimmte unter Druck letztlich doch zu. Apple rückte mit drei Anwälten an, die das Manuskript schließlich einen Tag lang prüften, so der Verleger.

Um welche Geschäftspraktiken es geht, verrät Apple nicht

Aufgrund der Aufmerksamkeit, die Sadowskis Buch aktuell erhält, verkauft sich der Titel besser als geplant. Die erste Auflage beträgt 4000 Exemplare. "In einigen Tagen werden die alle verkauft sein", sagt Felixberger, "wir müssen nachdrucken." Der Verleger betont, dass kein Marketing-Trick dahinterstecke, das Buch sei nicht als Bestseller geplant gewesen.

Und Apple? Bis Donnerstagnachmittag lagen dem Murmann Verlag keine weiteren rechtlichen Schritte des Unternehmens vor. Auch Fragen zu dem Thema beantwortet der Konzern nicht. Auf Anfrage verschickt er ein Statement: "Apple fördert seit langem eine freie Presse und unterstützt Autoren aller Art", heißt es zu Beginn der Mitteilung und weiter: "Während wir die Art und Weise, in der dieser langjährige Mitarbeiter von Apple unser Arbeitsverhältnis verletzt hat, bedauern, ließ uns sein Handeln keine andere Möglichkeit als sein Anstellungsverhältnis zu beenden - eine vom Betriebsrat mitgetragene Entscheidung." Es gehe außerdem darum, dass die Beschäftigungsrichtlinien für alle Mitarbeiter "gleich und fair" angewandt würden und dass diese die Geschäftspraktiken von Unternehmen vertraulich behandelten.

Welche vertraulichen Geschäftspraktiken Tom Sadowski in seinem Buch preisgeben soll, bleibt für alle Beteiligten unklar - für Sadowski selbst, für Verleger Felixberger und auch für Rechtsanwalt Ralph Graef, der Autor und Verlag vertritt. Als der Medienrechtler bei Apple nachhakte, hieß es, die Geschäftspraktiken seien so geheim, dass man nicht sagen könne, was es ist. "Wie soll das denn gehen? Erst recht vor Gericht?", fragt Graef. Bis zum 3. März hat das Unternehmen noch Zeit, um eine einstweilige Verfügung gegen das Buch einzureichen.
-11
My2Cent21.02.20 19:02
Paperflow
Ich sehe hier kein Streisand-Effekt, dass Apple schadet, wohl aber für den Autor und die Käufer.

Dann hast du nicht verstanden, was der Streisand-Effekt ist.

Im Kern geht es dabei lediglich darum, dass Informationen deren Verbreitung man verhindern will, durch den Verhindetungs-Versuch erst rech verbreitet werden.

Genau das ist hier offensichtlich der Fall, wie die Platzierung des Buches auf Amazones Bestseller-Liste beweist.
+14
Cliff the DAU
Cliff the DAU21.02.20 19:46
Ha ha ha, das haben die jetzt davon 😉
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+4
Paperflow
Paperflow21.02.20 20:25
My2Cent
Paperflow
Ich sehe hier kein Streisand-Effekt, dass Apple schadet, wohl aber für den Autor und die Käufer.

Dann hast du nicht verstanden, was der Streisand-Effekt ist.

Im Kern geht es dabei lediglich darum, dass Informationen deren Verbreitung man verhindern will, durch den Verhindetungs-Versuch erst rech verbreitet werden.

Genau das ist hier offensichtlich der Fall, wie die Platzierung des Buches auf Amazones Bestseller-Liste beweist.

Ich glaub nicht, dass das die Intention von Apple war (Verbreitung der Informationen verhindern).
Wäre das so wie du sagst, wäre jetzt mit diesen Informationen ein schaden für Apple entstanden...ich lese nichts davon. Und somit ist es kein Streisand Effekt.

Ich verstehe den Streisand Effekt so: Wenn der Ankläger durch die Klage einen Schaden davon trägt ist maßgeblich. Ob der Beklagte einen Vorteil erhält, ist nicht von Belang.
-10
Wurzenberger
Wurzenberger21.02.20 20:30
Paperflow
Ich glaub nicht, dass das die Intention von Apple war (Verbreitung der Informationen verhindern).
Wie MTN schrub:

Dem Unternehmen zufolge verrät das Werk vertrauliche Informationen.
0
sierkb21.02.20 20:35
Wurzenberger
Paperflow
Ich glaub nicht, dass das die Intention von Apple war (Verbreitung der Informationen verhindern).
Wie MTN schrub:

Dem Unternehmen zufolge verrät das Werk vertrauliche Informationen.
MacMarko, 21.02.20 17:28
Cliff the DAU

Habe das Buch gerade fertig gelesen. Geschäftsgeheimnisse werden nicht verraten und Kritik an Apple hab ich auch nicht gefunden. Im Gegenteil. Von daher kann ich das Vorgehen von Apple nicht verstehen, außer es ist wirklich ein Marketing-Gag.
Golem hat es diesbezüglich auf den Punkt gebracht: „ein Blick auf das Buch enthüllt aber nur eine Reihe von Banalitäten und offensichtliche Tatsachen.“
Q:
-8
Cupertimo21.02.20 20:43
sierkb
Wikipedia (de): Streisand-Effekt
Ich dachte mir beim Klicken schon, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand wieder unbedingt erwähnen muss, dass man sowas ja den Streisand-Effekt nennt.

Du hast gewonnen. Gratulation.
-1
sierkb21.02.20 20:51
Cupertimo:

Du irrst: MTN war schneller, hat's nur nicht verlinkt (was ich obig im Sinne der Begriffserläuterung, für jemanden, der ggf. mehr drüber lesen möchte, genau deswegen nachgeholt habe) – der Begriff ist somit Bestandteil und Gegenstand der MTN-Meldung, gleich sogar im ersten Satz und Absatz:
MTN
Apples Beschwerde hievt “App Store Confidential”-Buch in die Amazon-Charts

Der sogenannte „Streisand-Effekt“ hat Apple erreicht. Beim besagten Phänomen geht es darum, dass beispielsweise Unternehmen mit der versuchten Unterdrückung von Informationen genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich wollten.

[…]
-12
MetallSnake
MetallSnake21.02.20 21:57
Cupertimo
Ich dachte mir beim Klicken schon, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand wieder unbedingt erwähnen muss, dass man sowas ja den Streisand-Effekt nennt.

Steht aber auch schon in der ersten Zeile hier bei MTN.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+7
Der Mike
Der Mike21.02.20 23:10
Ich habe schon vor Jahren Apple Confidential von Owen W. Linzmayer und Barbarians Led by Bill Gates von Marlin Eller gelesen. Beides sehr interessante Bücher.

Bei App Store Confidential war mein Interesse jedoch anfangs eher nachrangig - schon der Titel sollte wohl bei der Anleihe zum Klassiker einigermaßen Interesse wecken -, nun dank Apple scheint es jedoch durchaus interessant zu sein.
+2
AppleUser2013
AppleUser201321.02.20 23:22
Gibt es eigentlich etwas in dem Buch, was nicht klar ist... Ich meine normale User sind ja nicht hinter dem Mond... Mein weiß doch wie Apple agiert... oder gibt es Leute die das ganze Marketinggeschwurbel von Apple wirklich glauben?...
+1
warp1022.02.20 06:09
Paperflow
.....
Ich verstehe den Streisand Effekt so: Wenn der Ankläger durch die Klage einen Schaden davon trägt ist maßgeblich. Ob der Beklagte einen Vorteil erhält, ist nicht von Belang.

Wie du den Streisand Effekt verstehst ist doch vollkommen belanglos. Wichtig ist wie die allgemein akzeptierte Definition des Streisand Effekt lautet.... Und genau das liegt hier vor.

Wird langsam Zeit das der Apple Konzern aufgespalten wird... die meinen langsam Sie könnten alles angreifen, was nach Ihren Richtlinien falsch ist.. Dabei haben wir doch schon längst Richtlinien... nennt sich BGB...
+3
KarstenM
KarstenM22.02.20 06:50
Paperflow
1a: Jeder kleine AppleStore-Manager hat diese Informationen

AppleStore nicht mit App Store verwechseln.
+5
Paperflow
Paperflow22.02.20 07:11
warp10
Wichtig ist wie die allgemein akzeptierte Definition des Streisand Effekt lautet.... Und genau das liegt hier vor.

Wird langsam Zeit das der Apple Konzern aufgespalten wird... die meinen langsam Sie könnten alles angreifen, was nach Ihren Richtlinien falsch ist.. Dabei haben wir doch schon längst Richtlinien... nennt sich BGB...

Du hast recht! Genauso wie der Spruch: „Misst schmeckt gut, Millionen Fliegen können nicht irren 😂

Ich wollte dir sachlich antworten, aber als ich den letzten Absatz gelesen habe, war mir klar, dass du kein geeigneter DiscussionsPartner bist.

PS: Auch beim BGB liegst du falsch 😂
-9
warp1022.02.20 08:34
Paperflow
warp10
Wichtig ist wie die allgemein akzeptierte Definition des Streisand Effekt lautet.... Und genau das liegt hier vor.

Wird langsam Zeit das der Apple Konzern aufgespalten wird... die meinen langsam Sie könnten alles angreifen, was nach Ihren Richtlinien falsch ist.. Dabei haben wir doch schon längst Richtlinien... nennt sich BGB...

Du hast recht! Genauso wie der Spruch: „Misst schmeckt gut, Millionen Fliegen können nicht irren 😂

Ich wollte dir sachlich antworten, aber als ich den letzten Absatz gelesen habe, war mir klar, dass du kein geeigneter DiscussionsPartner bist.

PS: Auch beim BGB liegst du falsch 😂
Mist schreibt man mit einem s... Diskussionspartner mit k und kleinem p...
Lerne erstmal richtig schreiben, dann lasse ich mich vlt. dazu herab mit dir zu diskutieren.... 😂
-1

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