Apples COO ist sich „sehr bewusst“ über Preis-Problematik
Apples Chief Operating Officer Jeff Williams hat vor Studenten gesagt, er sei sich der Kritik über zu hohe Produktpreise sehr bewusst. Gewinnberechnungen aus Analystenkreisen wies er zurück und gab ein Beispiel für die sorgfältige Forschung und Entwicklung des kalifornischen Konzerns.
Williams weist Preissenkungen zurückDie Aussage traf Williams bei einer Fragestunde mit Studenten an der Elon University. Einer der Zuhörer fragte den Manager, ob Apple angesichts scheinbar hoher Margen, die aus Analystenveröffentlichungen stammen, Pläne zu Preissenkungen hege. Williams wies daraufhin solche Berichte zurück. Er betonte, diese Quellen berücksichtigten nicht die tatsächlichen Kosten für die Entwicklung.
Labor mit 40 Krankenschwestern und 10.000 TeilnehmernWilliams nennt als Beispiel die Apple Watch. Für die Entwicklung des Aktivitätstrackers der Smartwatch habe Apple eigens ein Physiologielabor mit 40 Krankenschwestern und 10.000 Teilnehmern gebaut. „Analysten verstehen nicht wirklich die Kosten dessen, was wir tun und wie viel Sorgfalt wir in die Herstellung unserer Produkte stecken“, sagte der COO.
Apple will kein elitäres Unternehmen seinAuf der anderen Seite antwortete der Apple-Manager auf die Preis-Vorwürfe hin: „Das ist etwas, das uns sehr bewusst ist.” Apple wolle kein elitäres, sondern ein egalitäres Unternehmen sein. „Und wir haben eine Menge Arbeit in sich entwickelnden Märkten zu tun“, schloß er an und wies damit auf Apples Schwierigkeiten in Indien und anderen ähnlich strukturierten Wirtschaftsräumen hin.
Willams und Gruber vs. QuartalsberichteDie Argumentation Williams' geht in dieselbe Richtung wie
John Grubers Aussagen, Apple sei nicht zu teuer, sondern entwickle zu gute Produkte. Dabei behauptete der Journalist, Apple erziele beim HomePod und dem AppleTV kaum Gewinne. Ein anderer Apple-Fachjournalist, Mark Gurman, widersprach der Darstellung umgehend. Niemand bestreitet derweil die hohen
Entwicklungkosten, die wieder eine Rekordsumme erreicht haben dürfte. Doch wie hoch auch immer Apples Aufwand in diesem Bereich und für die „sorgfältige Herstellung“ ausfällt, angesichts von rund 20 Milliarden US-Dollar Gewinn, der alle drei Monate anfällt, werden die kritischen Stimmen wohl kaum verstummen.