Apples Datenschutz-Offensive: Anti-Tracking-Features im Frühling, Facebook reagiert weiter mit Unverständnis
Apples Anti-Tracking-Features hätten bereits kurz nach dem Release von iOS, iPadOS und tvOS 14 wirksam werden sollen; das Unternehmen räumte den Entwicklern aber eine Frist ein, um entsprechende Änderungen vorzunehmen. Nun wird Cupertino bald den Schalter umlegen – und wirbt im Rahmen des heutigen Datenschutztages intensiv für die Privatsphäre der Anwender. Das kommt aber nicht überall gut an: Facebook zeigt einmal mehr kein Verständnis für diesen Schritt Apples – und übt reichlich Kritik am Vorgehen Cupertinos.
Apple macht auf Datenhunger von Apps aufmerksamImmer mehr Anbieter versuchen, ihre Anwender über die Grenzen ihrer Apps und Internetseiten hinweg zu tracken. Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, veröffentlichte Apple anlässlich des heutigen Datenschutz-Tages ein
Dokument namens „A Day in the Life of Your Data“, das auf elf Seiten den fiktiven Alltag eines Vaters beschriebt: Dieser besucht mit seiner Tochter einen Spielplatz – und hält diese Erinnerungen mit dem iPhone fest. Beim Gebrauch einer Fotobearbeitungsapp sowie einer Social-Media-Anwendung fallen zahlreiche personalisierte Daten an – Apple erklärt an diesen Beispielen, mit welchen Funktionen der Nutzer möglichst wenige Daten teilt. Außerdem belegt der Konzern seine Aussagen mit diversen Statistiken und Quellen.
Anti-Tracking mit nächstem UpdateEiner der Bausteine, mit denen Apple die Privatsphäre der Anwender gewahrt sehen möchte, ist die Anti-Tracking-Funktion: Diese tritt mit den nächsten Betas von iOS, iPadOS sowie tvOS in Kraft. Entwickler benötigen dann das Einverständnis der Nutzer, wenn eine App deren Daten über die Grenzen der Anwendung hinweg sammeln möchte. Der Anwender kann der Weitergabe seines Personenidentifikationsschlüssels widersprechen. Diese Entscheidung kann in den Datenschutz-Einstellungen auf den jeweiligen Geräten wieder rückgängig gemacht werden. Die finalen Versionen der Updates sollen zu Beginn des Frühlings bereitstehen.
Zuckerberg mit starker Kritik an AppleFacebook zeigte sich von den kommenden Features alles andere als begeistert – Mark Zuckerberg äußert sich nun erneut zu Apples Vorgehen, wie die
Washington Post berichtet. Apples Datenschutzrichtlinien dienten lediglich dem eigenen Interesse. Cupertino nutze die dominante Marktposition aus, um die Funktionsweise der Apps von Facebook und anderen Unternehmen zu beeinträchtigen, so Zuckerberg. Als Beispiel für die Vormachtstellung Apples verweist er auf iMessage: Der Dienst sei auf jedem iPhone vorinstalliert und werde bevorzugt behandelt. Das sei der Grund, warum es sich bei dem Messenger um den Platzhirsch in den USA handle. Ein weiteres Mal betonte Facebook, dass Apples Entscheidungen für kleinere Entwickler problematisch seien.