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Apples Foto-Analyse gegen Kindesmissbrauch sorgt für Kritik aus den eigenen Reihen

Apples angekündigtes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch schlägt hohe Wellen: So meldeten sich unter anderem der Whistleblower Edward Snowden sowie die Electronic Frontier Foundation (EFF) in dieser Sache zu Wort und kritisierten die Absichten Cupertinos aufs Schärfste (siehe hier). Besonders viel Unverständnis erntet der Konzern für die automatisierte Analyse von Bildern, bevor diese in der iCloud-Fotomediathek gespeichert werden. Auch unternehmensintern lösen Apples Pläne durchaus Kontroversen aus: Ein neuer Bericht von Reuters verweist auf einige Mitarbeiter, die ihre Besorgnis mit anderen teilten.


Kritik aus den eigenen Reihen
Geht es nach dem Willen Apples, so werden iOS und iPadOS 15 auf dem iPhone und iPad gesicherte Bilder nach Übereinstimmungen mit bekanntem kinderpornografischen Material durchleuchten und entsprechende Funde melden – vorerst nur in den USA. Kritiker sprechen von einer Hintertür, welche das Unternehmen in seinen Betriebssystemen implementiere und die Begehrlichkeiten in der Politik wecken könnte, um Scans nach anderen Inhalten zu erzwingen. In die gleiche Kerbe schlägt die Kritik mancher Apple-Mitarbeiter: Laut Reuters hätten diese ihren Unmut in einem Slack-Kanal mit mehr als 800 Nachrichten geäußert. Sie würden die Bedenken teilen, dass repressive Regierungen diese Funktion missbrauchen könnten, um nach anderem Material für Zensur oder Verhaftungen zu suchen.

Mitarbeiter sehen Apples Ruf in Gefahr
Laut Aussagen von Mitarbeitern hätten bereits vergangene Änderungen an der Sicherheitsarchitektur für Bedenken gesorgt, die Intensität der neuen Debatte sei jedoch überraschend. Einige der Diskussionsteilnehmer befürchten, dass der Konzern seinen hervorragenden Ruf beim Thema Privatsphäre verspielt. Apple reagierte bereits auf extern vorgebrachte Kritik, indem ein FAQ-Dokument veröffentlicht wurde. Außerdem versuchte der für den Datenschutz zuständige Manager in einem Interview die Wogen zu glätten (siehe hier).

Kommentare

paraneujahr13.08.21 12:37
Merkwürdig, denn diese Praxis gibt es heute schon bei anderen Foto-Cloud Betreibern hierzulande.
Die Behörden erhalten regelmäßig Meldungen zu Fällen bei denen Nutzer missbrauchverdächtige Fotos hochladen.
-10
eiq
eiq13.08.21 12:39
iOS ist closed source – Apple könnte die gefürchteten Überwachungsmaßnahmen schon seit Jahren nutzen, niemand würde es wissen. Aber jetzt, wo eine sinnvolle Funktion kommen soll, wittern alle böse Machenschaften? Ich verstehe es nicht.
-32
Modnerd13.08.21 12:57
Was ich auch nicht verstehe: Apple macht das doch schon. Bisher in iCloud auf ihren Servern. Zukünftig wird das ins Telefon verlagert, was in der Sache gut ist.

Also:

Stand jetzt: Apple macht das mit meinen Fotos auf iCloud, wenn ich den Foto-Sync ausschalte, passiert es nicht mehr.
Zukünftig: Apple macht das mit meinen Fotos auf dem Gerät, wenn ich den Foto-Sync ausschalte, passiert es nicht mehr.

Man kann jetzt kritisieren, dass es *überhaupt* gemacht wird. Aber die Veränderung ist doch von Vorteil?
-28
RyanTedder13.08.21 13:03
Niemand will Kinderpornografie aber genauso will niemand ungefragt überwacht werden. Cyberkriminalität wird dadurch geschützt, obwohl der wirtschaftliche Schaden immer weiter wächst bzw. ja auch private clouds gehackt werden. Ich frage mich wie wir letzten Endes aus der Zwickmühle rauskommen. Ich habe keine Lösung aber Respekt vor der Aufgabe 😅
+13
feel_x13.08.21 13:10
Modnerd
Zukünftig: Apple macht das mit meinen Fotos auf dem Gerät, wenn ich den Foto-Sync ausschalte, passiert es nicht mehr.

Man kann jetzt kritisieren, dass es *überhaupt* gemacht wird. Aber die Veränderung ist doch von Vorteil?

Und wer sagt, dass Apple es dann dabei belässt?
Die brauchen doch dann nur noch ein Flag von "false" auf "true" umsetzen und das scanning läuft auch ohne iCloud lokal. Der Rest ist ja schon da. Ein paar kilobyte der gesendeten erkannten hashes werden dann in den Datenmengen der "Systemdienste" versteckt und niemand bekommt das mit.

Und dann kann - je nach Meinung eines mehr oder weniger totalitären Staates - der Inhalt der Hashes-Datei von Apple entspannt aus der Ferne per Systemupdate geändert werden. Heute Nacktbilder, morgen technische Anleitungen, übermorgen Regenbogen.

Ich verstehe nicht, warum Apple diesen krassen Schritt weg von "Your device, your data" macht. Und die Diskussion über das für und wieder bekommen die doch nie wieder zurückgedreht.
+32
spinat13.08.21 13:27
Wenn ein Betriebssystem wie iOS ohne ausdrückliche Zustimmung des zahlenden Käufers private bzw. intime Daten, Dateien, Fotos auf dem Smartphone analysiert und dann Berichte über die Inhalte an den Server des Anbieters und von dort aus an Dritte und Behörden sendet, dann ist das im Ergebnis genau dasselbe wie eine permanente heimliche Hausdurchsuchung bzw. ein Ausforschen und Ausspähen.

Es geht dabei um Kontrolle. Apple ist nicht der Herr, sondern ein Hersteller, ein Verkäufer und ein Dienstleister, der sich sein Vertrauen in seine Integrität, Loyalität und Zuverlässigkeit verdienen und ständig bewähren muss. Wenn Apple mit technischen Mitteln private Polizei oder Geheimdienst spielen möchte, dann ist Apple kein geeigneter Dienstleister - Komfort hin oder her.

Aufgrund der Ankündigung von Apple habe ich mein Apple Music Abonnement gekündigt und werde nach Ablauf auf Spotify umsteigen, obwohl das letztendlich teurer ist, um von Apple unabhängig zu werden. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich alle iCloud Dienste deaktivieren und von proprietären Apps von Apple Abstand nehmen. Ein iPhone werde ich nicht mehr kaufen, obwohl ich das ernsthaft vorhatte. Das alles ist sehr bedauerlich.
+22
eiq
eiq13.08.21 13:28
feel_x
Die brauchen doch dann nur noch ein Flag von "false" auf "true" umsetzen und das scanning läuft auch ohne iCloud lokal. Der Rest ist ja schon da. Ein paar kilobyte der gesendeten erkannten hashes werden dann in den Datenmengen der "Systemdienste" versteckt und niemand bekommt das mit.
Und wer sagt dir, dass das nicht schon längst passiert? Kann ja schließlich niemand unter die Haube schauen.
-6
eiq
eiq13.08.21 13:29
spinat
Wenn ein Betriebssystem wie iOS ohne ausdrückliche Zustimmung des zahlenden Käufers private bzw. intime Daten, Dateien, Fotos auf dem Smartphone analysiert und dann Berichte über die Inhalte an den Server des Anbieters und von dort aus an Dritte und Behörden sendet,
Dieses geballte Unwissen! So viel FUD in den Foren derzeit …
-11
chessboard
chessboard13.08.21 13:47
Modnerd
Was ich auch nicht verstehe: Apple macht das doch schon. Bisher in iCloud auf ihren Servern. Zukünftig wird das ins Telefon verlagert, was in der Sache gut ist.
Du verstehst also den Unterschied nicht, zwischen einer Kontrolle der eingehenden Post beim Empfänger auf ungewünschte Zusendungen und der Kontrolle sämtlicher Post bei einem potentiellen Versender in dessen eigenem Haus vor Versand?

Keiner beanstandet, dass Apple die entsprechenden Bilder nicht auf seinen Servern haben möchte, und auch nicht, dass Leute angezeigt werden, die diese Bilder hochladen. Was aber beanstandet wird, ist der Generalverdacht gegen jeden der Fotos auf Apples Server hochlädt und die daraus abgeleitete Selbstermächtigung Apples, die Fotos auf den Geräten der Nutzer einer entsprechenden Untersuchung zu unterziehen und zu kategorisieren.
Der Schritt auf die Geräte der Nutzer, ist das kritische Überschreiten einer Schwelle, um das es hier geht.
+21
iMan
iMan13.08.21 13:59
spinat
ndigung von Apple habe ich mein Apple Music Abonnement gekündigt und werde nach Ablauf auf Spotify umsteigen, obwohl das letztendlich teurer ist, um von Apple unabhängig zu werden. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich alle iCloud Dienste deaktivieren und von proprietären Apps von Apple Abstand nehmen. Ein iPhone werde ich nicht mehr kaufen, obwohl ich das ernsthaft vorhatte. Das alles ist sehr bedauerlich.

Sorry, bin ich der Einzige der findet, dass der Aktionismus von einigen hier ein wenig scheinheilig ist? Da wird iCloud nicht mehr verwendet und auf andere Anbieter gewechselt. Also nutzten ja welche generell die Vorzüge von Clouddiensten. Ich weiß ja nicht, ob das welche überlesen haben, aber der Rest (Google, MS und Co.) scannt schon seit Jahren die Fotos. Seid ihr so naiv, dass es woanders "besser" ist? Und ja, ich verstehe den Unterschied, dass Apple das lokal auf den Geräten macht. Dennoch ist das nur bei Benutzung von der "Fotos"-App UND iCloud-Fotomediathek.

Natürlich bleibt man dann skeptisch, ob Apple das nicht ausweitet. Aber solche Spekulationen kann ich dann überall anstellen. Wer sagt mir, dass chinesische Android-Handys mich nicht abhören? Was macht Amazon heimlich mit ihren Alexa-Wanzen? Kann man sicher sein, dass da wirklich nicht mitgehört wird? Kann man sicher sein, dass Microsoft nicht auch irgendwas in Windows verbaut hat, das einen durchleuchtet? Komischerweise wird da nicht so skeptisch geschaut.

Ich finde es übrigens auch nicht gut, was Apple da einführen will und hoffe noch, dass sie vielleicht einen Rückzieher machen. Auch wenn das wohl leider eher unwahrscheinlich ist.
Always look on the bright side of life!
+2
ttwm13.08.21 14:05
chessboard
Du verstehst also den Unterschied nicht, zwischen einer Kontrolle der eingehenden Post beim Empfänger auf ungewünschte Zusendungen und der Kontrolle sämtlicher Post bei einem potentiellen Versender in dessen eigenem Haus vor Versand?
MTN
Demnach erfolgt zwar tatsächlich ein lokaler "On Device"-Abgleich mit entsprechenden Hashes, allerdings nur vor dem Upload auf iCloud.
Laut der einen Meldung auf MTN könnte der einzige Unterschied sein, dass der Scan der Daten, die hochgeladen werden sollen, entweder nach dem Upload in iCloud oder eben andererseits vor dem Upload auf iCloud auf dem iPhone verglichen werden… Dann ist der potenzielle Versender nicht potenziell…

Möglichkeiten, die ich jetzt sehe:
a) Nur die Fotos, die hochgeladen werden sollen, werden vor dem Upload gescannt
b) Alle Fotos werden gescannt, nachdem ein Upload angestoßen wurde
c) Alle Fotos werden gescannt (egal ob Upload oder nicht)

Was davon entspricht denn nun aktuell dem, was Apple vorsieht?

Die Diskussion, in welche Richtungen das alles gehen könnte (andere Hashes, Regierungen etc.) interessieren mich für diese Frage erstmal nicht, das ist eine andere Baustelle…
0
tjost
tjost13.08.21 14:06
So haben damals alle rumgeheult als;
- 120 auf Autobahnen kam
- Man sich anschnallen musste
- Nicht mehr im Restaurant rauchen durfte
und und und. Ich bin zu müde alles aufzuzählen.
Die Argumente waren ähnlich wie jetzt "Einschnitt in meine Rechte als freier Mensch!" "wenn die damit ersteinmal anfangen was kommt dann?" "Die werden das ausnutzen!"

Es geht hier darum Kinderpornografie zu unterbinden. Zumindest Eindämmen und die Wege des Teilens von solchen Material einzuschränken. Und das hat auch nichts mit irgendeiner Freiheit zu tun oder so. Das ist verboten und das ist auch gut so. Habt einfach keine Bilder von fremden nackten Kindern auf eurem Smartphone!
-30
feel_x13.08.21 14:14
eiq
Und wer sagt dir, dass das nicht schon längst passiert? Kann ja schließlich niemand unter die Haube schauen.

1. Apple. Stellt sich natürlich die Frage, ob man so eine Aussage jetzt noch glauben will. Bisher war Apple herausragend und hat zum Thema Datenschutz alles richtig gemacht. Bisher war ihnen durch dieses Verhalten auch nicht zu unterstellen, dass sie klammheimlich Daten ihrer User ausspionieren.
2. Es gibt eine große Menge Hacker und Technik-Interessierte dort draußen, die ziemlich genau auf den Energieverbrauch von Geräten schauen und denen - genau wie das "Energiesparmodus bei altem Akku" -Thema aufgefallen wäre, wenn nach dem importieren von größeren Foto-Mengen in die Fotos-App plötzlich der Energieverbrauch hochgegangen wäre. Egal ob nun im Akkubetrieb oder bei angeschlossenem Netzteil. Berechnen von Hash-Werten verbraucht schon ein bisschen Strom. Da gibt es zum Beispiel auch interessante Berichte zu Roboter-Staubsaugern mit Kameras und immensem Daten-Upload.
+12
feel_x13.08.21 14:15
tjost
Es geht hier darum Kinderpornografie zu unterbinden. Zumindest Eindämmen und die Wege des Teilens von solchen Material einzuschränken. Und das hat auch nichts mit irgendeiner Freiheit zu tun oder so. Das ist verboten und das ist auch gut so. Habt einfach keine Bilder von fremden nackten Kindern auf eurem Smartphone!

Tja. Scheisse.
Noch einer, der's glaubt.
+15
spinat13.08.21 14:16
iMan
Da wird iCloud nicht mehr verwendet und auf andere Anbieter gewechselt. (...) Seid ihr so naiv, dass es woanders "besser" ist?

Im zitierten Beitrag steht nichts von einem Wechsel zu einem anderen Cloud-Anbieter. Daher ist auch die Schlussfolgerung falsch.

Im Beitrag steht:
spinat
In den nächsten Wochen und Monaten werde ich alle iCloud Dienste deaktivieren und von proprietären Apps von Apple Abstand nehmen.

Ein anderer Cloud-Anbieter ist nicht notwendig, weil es preiswerte komfortable schlüsselfertige kommerzielle Server gibt, die man selbst betreiben kann und für die man regelmäßig Software-Updates von den Herstellern erhält. Die Daten bleiben auf dem eigenen Server. Eine Alternative sind Lösungen auf Basis von Open Source Software.
+5
Claus Krüger13.08.21 14:23
"Einige der Diskussionsteilnehmer befürchten, dass der Konzern seinen hervorragenden Ruf beim Thema Privatsphäre verspielt."

"... verspielt hat." Soweit ich für mich sprechen kann ...
Apple: »Designed in California, Assembled in China, Purchased by You, Owned by Us.« (Ed Snoden)
+22
thomas b.
thomas b.13.08.21 14:23
ttwm
...
Die Diskussion, in welche Richtungen das alles gehen könnte (andere Hashes, Regierungen etc.) interessieren mich für diese Frage erstmal nicht, das ist eine andere Baustelle…

Es ist aber genau das, was so manchem Sorgen bereitet - ist die Technologie erst einmal da, dann wird sie von wem auch immer nicht nur ge- sondern auch missbraucht.

Ich möchte einfach nicht, dass das Betriebssystem proaktiv nach strafbaren Inhalten auf meinem iPhone sucht, auch wenn keine drauf sind.
+19
spinat13.08.21 14:26
tjost
Es geht hier darum Kinderpornografie zu unterbinden. Zumindest Eindämmen und die Wege des Teilens von solchen Material einzuschränken. Und das hat auch nichts mit irgendeiner Freiheit zu tun oder so. Das ist verboten und das ist auch gut so. Habt einfach keine Bilder von fremden nackten Kindern auf eurem Smartphone!

Wann werden folgende Fotos gescannt?

- Abbildungen von Mord & Totschlag
- Abbildungen von Gewalt
- Abbildungen von Menschen mit blauen Flecken und anderen Verletzungen
- Abbildungen von getöteten Tieren und Tieren mit Verletzungen?
- Geschönte Werbebilder, die nicht die reine Wahrheit abbilden?

Alle diese Abbildungen indizieren Straftaten.

Wann werden folgende Dokumente gescannt und an die Behörden gemeldet?

- Verträge und Geschäftsbedingungen mit rechtswidrigen Klauseln
- Texte, die Straftaten beschreiben

Alle diese Dokumente könnten Straftaten darstellen.

Wann überpüft das iPhone die Geschwindigkeit, mit der das iPhone bewegt wird, vergleicht diese mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und meldet den Behörden, wenn die Geschwindigkeit überschritten wird?

Wo ist also der Anfang und wo das Ende der Überwachung durch das eigene Smartphone und/ oder den eigenen Cloud-Anbieter?
+22
Unwindprotect13.08.21 14:52
chessboard
Du verstehst also den Unterschied nicht, zwischen einer Kontrolle der eingehenden Post beim Empfänger auf ungewünschte Zusendungen und der Kontrolle sämtlicher Post bei einem potentiellen Versender in dessen eigenem Haus vor Versand?

Keiner beanstandet, dass Apple die entsprechenden Bilder nicht auf seinen Servern haben möchte, und auch nicht, dass Leute angezeigt werden, die diese Bilder hochladen. Was aber beanstandet wird, ist der Generalverdacht gegen jeden der Fotos auf Apples Server hochlädt und die daraus abgeleitete Selbstermächtigung Apples, die Fotos auf den Geräten der Nutzer einer entsprechenden Untersuchung zu unterziehen und zu kategorisieren.
Der Schritt auf die Geräte der Nutzer, ist das kritische Überschreiten einer Schwelle, um das es hier geht.

So wie ich es verstanden habe werden die Bilder nicht inhaltlich untersucht sondern nur ein Dateihash bestimmt. Sie werden mit Hashes von bekannten einschlägigen Missbrauchsbildern verglichen. Nicht gefunden würde so also zB Material, das ein Missbrauchstäter selbst erzeugt und nicht veröffentlicht hat.

Außerdem bezieht es sich nur auf Bilder die im Rahmen des iCloud-Sync hochgeladen werden sollen. D.h. Nach Deiner Briefmetapher Sachen die Du schon zum versenden in den Ausgangsbriefkasten geschmissen hast.

Das nur zur Klarstellung - ich bin selbst kein Fan solcher Features und wünsche mir seit langem echte Ende-zu-Ende Verschlüsselung der iCloud-Inhalte
+8
Borimir13.08.21 15:01
spinat
Wenn ein Betriebssystem wie iOS ohne ausdrückliche Zustimmung des zahlenden Käufers private bzw. intime Daten, Dateien, Fotos auf dem Smartphone analysiert und dann Berichte über die Inhalte an den Server des Anbieters und von dort aus an Dritte und Behörden sendet, dann ist das im Ergebnis genau dasselbe wie eine permanente heimliche Hausdurchsuchung bzw. ein Ausforschen und Ausspähen.

Naja, Mit der Nutzung der Cloud stimmst du AUSDRÜCKLICH zu. Und Heimlichkeit kann man Apple ja nun nicht vorwerfen. Nach der Bekanntgabe habe ich iCloud für Fotos deaktiviert und nutze nun Moments auf meinem Synology Server. Ja ist blöd, ich fand iCloud für Fotos immer sehr einfach zu bedienen. Aber, wer das nicht will muß sich halt nach einer anderen (privaten) Lösung umsehen. Ich denke mal, Apple wird das in den nächsten Wochen deutlich zu spüren bekommen....
+5
chessboard
chessboard13.08.21 15:08
ttwm
Möglichkeiten, die ich jetzt sehe:
a) Nur die Fotos, die hochgeladen werden sollen, werden vor dem Upload gescannt
b) Alle Fotos werden gescannt, nachdem ein Upload angestoßen wurde
c) Alle Fotos werden gescannt (egal ob Upload oder nicht)

Was davon entspricht denn nun aktuell dem, was Apple vorsieht?
Ich würde sagen, das ist ziemlich wurscht, da - bildlich gesprochen - der Kontrolleur nun mal schon in meinem Haus steht. Was der genau macht, kann heute das eine und morgen was anderes sein. Freie Hand hätte er, und ihn wieder aus dem Haus zu bekommen, dürfte extrem schwer sein. Genau das ist das Problem.
ttwm
Die Diskussion, in welche Richtungen das alles gehen könnte (andere Hashes, Regierungen etc.) interessieren mich für diese Frage erstmal nicht, das ist eine andere Baustelle…
Das ist eben nach Ansicht Vieler zu kurz gedacht. Das ist wie bei einem großen Hund, der auf dich zugestürmt kommt und der Besitzer ruft: "Der will nur spielen!".
Unwindprotect
So wie ich es verstanden habe werden die Bilder nicht inhaltlich untersucht sondern nur ein Dateihash bestimmt. Außerdem bezieht es sich nur auf Bilder die im Rahmen des iCloud-Sync hochgeladen werden sollen. D.h. Nach Deiner Briefmetapher Sachen die Du schon zum versenden in den Ausgangsbriefkasten geschmissen hast.
Das kann sein. Vielleicht auch nicht. Das Problem ist wie oben geschrieben, dass die Kontrolle am falschen Ende der Leitung geschieht. Eine Kontrollinstanz hat nichts auf meinem Gerät verloren. Niemand würde eine entsprechende Person in seiner Wohnung dulden, da einfach zu viel Missbrauchspotential besteht.

Apple kann doch weiterhin die eingehenden Bilder untersuchen - kein Problem und unter vielen Umständen ist es vielleicht sogar mal zielführend.
+11
iMan
iMan13.08.21 15:46
spinat
iMan
Da wird iCloud nicht mehr verwendet und auf andere Anbieter gewechselt. (...) Seid ihr so naiv, dass es woanders "besser" ist?

Im zitierten Beitrag steht nichts von einem Wechsel zu einem anderen Cloud-Anbieter. Daher ist auch die Schlussfolgerung falsch.

Im Beitrag steht:
spinat
In den nächsten Wochen und Monaten werde ich alle iCloud Dienste deaktivieren und von proprietären Apps von Apple Abstand nehmen.

Es ging mir in erster Linie generell um die Leute hier, die jetzt fluchtartig bei Apple alles kündigen und ihre iPhones/Macs verkaufen oder wechseln. Da werden sicher viele den Komfort von iCloud genutzt haben und werden sicher nicht bei einem Android-Handy alles lokal machen lassen. Zumal lokales Handling bei Android meines Wissens deutlich schlechter ist als bei Apple bzw. man benötigt Programme von Drittanbieter selbst für so Sachen wie lokale Backups.

Zudem stellt sich mir dann doch die Frage, warum du dann Apple Music kündigst? Was hat das mit dem Foto-Scan zu tun? Du könntest Apple Music zudem auch auf Android weiterhin nutzen. Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Ok, jetzt könntest du einwenden, weil du Apple wegen der Sache generell kein Geld mehr geben willst. Aber mit der Logik müsstest du dann konsequent auch von Android fernbleiben, weil Google online Fotos genauso scannt. Was bleibt dann noch übrig?

Ich will hier das Vorgehen von Apple keineswegs verteidigen, aber mir kommt der Aufschrei von vielen dann doch eher hysterisch und etwas künstlich vor.
spinat
Ein anderer Cloud-Anbieter ist nicht notwendig, weil es preiswerte komfortable schlüsselfertige kommerzielle Server gibt, die man selbst betreiben kann und für die man regelmäßig Software-Updates von den Herstellern erhält. Die Daten bleiben auf dem eigenen Server. Eine Alternative sind Lösungen auf Basis von Open Source Software.

Hm, ich weiß ja nicht. Hast du wirklich Vertrauen, dass Hoster da jetzt nicht das gleiche machen? Vor allem wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet werden. Darum gehts ja. Man sollte eher mal die Regierungen kritisieren bzw. fordern nicht so einen Mist in Gesetze zu gießen.

Richtig sicher bist du dann auch nur, wenn der Server bei dir zuhause steht (ein Open Source NAS z.B.). Aber wie viele von den Aufgeschreckten jetzt machen sich wirklich die Mühe, einen eigenen Server zu betreiben, der auch viel Eigenleistung erfordert und um den konstant sich gekümmert werden muss (Sicherheit, Backups, etc.)?
Always look on the bright side of life!
+3
evanbetter
evanbetter13.08.21 15:49
iMan
spinat
ndigung von Apple habe ich mein Apple Music Abonnement gekündigt und werde nach Ablauf auf Spotify umsteigen, obwohl das letztendlich teurer ist, um von Apple unabhängig zu werden. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich alle iCloud Dienste deaktivieren und von proprietären Apps von Apple Abstand nehmen. Ein iPhone werde ich nicht mehr kaufen, obwohl ich das ernsthaft vorhatte. Das alles ist sehr bedauerlich.

Sorry, bin ich der Einzige der findet, dass der Aktionismus von einigen hier ein wenig scheinheilig ist? Da wird iCloud nicht mehr verwendet und auf andere Anbieter gewechselt. Also nutzten ja welche generell die Vorzüge von Clouddiensten. Ich weiß ja nicht, ob das welche überlesen haben, aber der Rest (Google, MS und Co.) scannt schon seit Jahren die Fotos. Seid ihr so naiv, dass es woanders "besser" ist? Und ja, ich verstehe den Unterschied, dass Apple das lokal auf den Geräten macht. Dennoch ist das nur bei Benutzung von der "Fotos"-App UND iCloud-Fotomediathek.

Natürlich bleibt man dann skeptisch, ob Apple das nicht ausweitet. Aber solche Spekulationen kann ich dann überall anstellen. Wer sagt mir, dass chinesische Android-Handys mich nicht abhören? Was macht Amazon heimlich mit ihren Alexa-Wanzen? Kann man sicher sein, dass da wirklich nicht mitgehört wird? Kann man sicher sein, dass Microsoft nicht auch irgendwas in Windows verbaut hat, das einen durchleuchtet? Komischerweise wird da nicht so skeptisch geschaut.

Ich finde es übrigens auch nicht gut, was Apple da einführen will und hoffe noch, dass sie vielleicht einen Rückzieher machen. Auch wenn das wohl leider eher unwahrscheinlich ist.

Das ist genau der Punkt: bei MS, Google und Co. weiss ich das. Aber Apple hat mir bisher glaubhaft verklickert, dass ich nicht ihr Produkt bin. Doch mit diesem Schritt (unter (scheinheilig?) total ehrenhaften Gründen) machen sie einen auf Überwachung. Das macht absolut keinen Sinn - die Pädos werden sich andere Wege suchen und wir werden vielleicht mit weiterem heeren Kampf gegen neue Ziele beglückt, wie Terroristen, Staatsfeinde, Corona-Leugner, Impfgegner, Software-Aboverweigerer - was halt gerade hip ist… im ernst: sowas kann extrem schnell kippen und ist f. mich der Anfang von schlimmsten Zuständen. So etwa Deutschland, 1933…
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+15
ttwm13.08.21 16:19
chessboard
ttwm
Die Diskussion, in welche Richtungen das alles gehen könnte (andere Hashes, Regierungen etc.) interessieren mich für diese Frage erstmal nicht, das ist eine andere Baustelle…
Das ist eben nach Ansicht Vieler zu kurz gedacht. Das ist wie bei einem großen Hund, der auf dich zugestürmt kommt und der Besitzer ruft: "Der will nur spielen!".
Wie ich schrieb, interessiert es mich für DIESE Frage nicht. Ich hätte gerne eine Antwort auf diese eine Fragestellung - OHNE dass Argumente/Antworten ins Feld geführt werden, die auf "was da alles kommen könnte" eingehen/basieren.

Und wenn gesagt wird, dass bei jedem potenziellen Uploader (=100% der iPhone-Nutzer) "die Fotos" überprüft werden, dann hätte ich dafür gerne einen Beweis/Fakten, dass Apple das JETZT so plant.
+1
haschuk13.08.21 16:47
ttwm

Deine Variante a sagt Apple.
0
chessboard
chessboard13.08.21 16:50
@ttwm
Das hängt aber nun einmal untrennbar miteinander zusammen. Du kannst deine Frage nicht sinnvoll isoliert diskutieren.
Wie Apple jetzt im Moment genau vorgeht, ist relativ irrelevant, wenn der Mechanismus für ein erweitertes Vorgehen damit schon implementiert wird. Es wäre fahrlässig, das nicht mitzubetrachten.

Abgesehen davon hat Apple deine Frage ja schon beantwortet: im Moment werden wohl nur die Fotos, die zum Upload anstehen gescannt/gehashed, deren Hashes mit einer lokal auf dem iPhone gespeicherten Datenbank abgeglichen und diese Fotos mit einer Zusatzinformation bzgl. des Abgleichergebnisses versehen und hochgeladen.

Es steht nun aber technisch mit Sicherheit dem nichts im Wege, diesen Prüfprozess auch auf alle anderen auf dem iPhone vorhandenen Fotos auszuweiten.
+5
Wiesi
Wiesi13.08.21 17:54
Eine ganz neue Idee: Apple verkündet und macht das, damit die Kunden ihren Fotostream kündigen, der ja Apple nur Platz kostet und nichts einbringt.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
-1
Weia
Weia13.08.21 18:36
paraneujahr
Merkwürdig, denn diese Praxis gibt es heute schon bei anderen Foto-Cloud Betreibern hierzulande.
Nein, gibt es nicht. Die anderen Cloud-Betreiber scannen alle in der Cloud, Apple auf dem lokalen Gerät. Das ist der entscheidende Unterschied.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+14
Weia
Weia13.08.21 18:44
eiq
iOS ist closed source – Apple könnte die gefürchteten Überwachungsmaßnahmen schon seit Jahren nutzen, niemand würde es wissen.
Natürlich würde das früher oder später herauskommen, spätestens im ersten Fall, bei dem publik wird, dass jemand so ausfindig gemacht wurde.
Aber jetzt, wo eine sinnvolle Funktion kommen soll, wittern alle böse Machenschaften?
Was ist denn bitte an dieser Funktion sinnvoll?

Du findest es sinnvoll, dass auf Deinem Gerät Überwachungsalgorithmen laufen, über die Du keinerlei Kontrolle hast? Na dann gute Nacht.

Kindesmissbrauch wird dadurch jedenfalls nicht reduziert. Wer derartig blöd ist, dass er kinderpornographische Fotos in eine Cloud lädt, ist Gelegenheitsbetrachter aber ganz sicher niemand, der hier und heute Kinder missbraucht (zumal niemand heute mehr fotografieren, sondern jeder filmen würde – was ja nicht gescannt wird).
Ich verstehe es nicht.
Offenkundig.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+13
Weia
Weia13.08.21 18:51
Modnerd
Was ich auch nicht verstehe: Apple macht das doch schon. Bisher in iCloud auf ihren Servern.
Wie kommst Du darauf. Das ist nicht der Fall.
Zukünftig wird das ins Telefon verlagert, was in der Sache gut ist.
Das ist nicht nur nicht gut, das ist der überwachungsstaatliche Sündenfall.
Stand jetzt: Apple macht das mit meinen Fotos auf iCloud, wenn ich den Foto-Sync ausschalte, passiert es nicht mehr.
Stimmt. Was nicht in der Cloud ist, kann Apple dort auch nicht scannen.
Zukünftig: Apple macht das mit meinen Fotos auf dem Gerät, wenn ich den Foto-Sync ausschalte, passiert es nicht mehr.
Stimmt nicht. Woher weißt Du, dass es nicht mehr passiert? Apple sagt, dass das so ist, aber warum solltest Du ihnen glauben? Denn technisch möglich ist es dann. Und nicht nur Scannen nach Kinderpornographie, sondern nach allem möglichen. Technisch hindert daran dann nichts mehr.
Man kann jetzt kritisieren, dass es *überhaupt* gemacht wird. Aber die Veränderung ist doch von Vorteil?
Nein. Vom Nutzer nicht kontrollierbare Scansoftware auf dem eigenen Gerät ist der entscheidende Schritt in den Überwachungsstaat..
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+17
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