Apples Geheimhaltungspolitik beim iPad: Einige Entwickler äußern Unzufriedenheit
Apple ist für besonders scharfe Geheimhaltungspolitik bekannt. Im Falle des iPads staut sich dadurch wachsende Unzufriedenheit bei zahlreichen Entwicklern auf, die
keine Möglichkeit haben, ihre Programme vor Verkaufsstart auf dem iPad zu testen. Zwar verfügt das SDK zum iPhone OS 3.2 über einen iPad Simulator, allerdings kann das nicht den Test auf echten Geräten ersetzen. Teilweise verhalten sich die Simulatoren anders als das Gerät in der Praxis,zudem bedient man den Simulator mit Mausklicks und nicht mit den Fingern, die Benutzung erfolgt daher grundlegend anders. Es ist fast nicht möglich, vor dem 3. April an ein Testgerät des iPads zu gelangen. Entweder entscheidet man sich also dafür, keine Anpassungen der bislang für iPhone und iPod touch angebotenen Software vorzunehmen, das Layout für die höhere Auflösung zu optimieren und sich auf den Simulator zu verlassen, oder man zählt zur ausgewählten Gruppe, die schon vor dem 3. April in den Genuss eines Testgeräts gelangten.
Die Auflagen dafür sind allerdings so streng, dass kleinere Entwickler große Schwierigkeiten haben, diese zu erfüllen. So muss nicht nur ein zehnseitiger Vertrag unterzeichnet werden, Apple möchte die Sicherheit des Büros auch ausführlich fotografisch dokumentiert bekommen. Durch kein Fenster darf ein Blick ins Innere möglich sein, ein unverrückbarer Tressor in einem abgeschirmten Raum ist zur Lagerung der Vorserien-iPads sicherzustellen. Für kleinere bis mittlere Unternehmen stellt dies schon eine schwer zu überwindende Hürde dar, auch bekanntere Entwickler äußerten laut BusinessWeek inzwischen Unmut, Software nicht ausreichend vor dem Verkaufsstart des iPads testen zu können. Evernotes Antrag auf einen iPad wurden zum Beispiel von Apple abgelehnt, anderen wurde ebenfalls kein Testgerät zugesagt. Man kann also davon ausgehen, das kaum derzeit verfügbare Software im App Store auf einem iPad getestet wurde und erst in den Wochen nach dem 3. April besser auf das iPad abgestimmte Programme erscheinen.
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